AV-Verstärker / AV-Receiver Test-Checkliste (Teil 2)
Text: Carsten Rampacher, AREADVD - update: 06.03.2006
Teil 1 der Kaufberatung für AV-Receiver befasst sich mit den Grundvoraussetzungen die ein AV-Receiver oder AV-Verstärker derzeit erfüllen sollte und damit, wie Sie zu Ihrem Receiver oder Verstärker die passenden Lautsprecher aussuchen. Für eine komplette Beratung zum Thema Heimkino, sollten Sie den ersten Teil unbedingt auch beachten.
Wichtige Merkmale des AV-Receivers/-Verstärkers in der Übersicht
Die folgende Übersicht soll aufzählen, was man vor und beim Kauf wissen und beachten sollte.
- Gleiche Kraft für alle Kanäle: Da die diskreten Mehrkanal-Tonnormen DTS 5.1 und Dolby Digital 5.1 mit fünf Vollfrequenz-Kanälen arbeiten (Die linke und rechte Frontbox, der Center-Lautsprecher und die beiden Surroundboxen), die ein Tonspektrum von 20 Hz bis 20 kHz übertragen können, sollte darauf geachtet werden, dass auch für jeden der Kanäle die gleiche Leistung zur Verfügung gestellt wird (Equal Power-Prinzip). Mittlerweile haben aber eigentlich alle auf dem Markt befindlichen Geräte 5 identisch starke Endstufen.
- Wichtig: Wie groß soll der zu beschallende Raum sein? Sollen Filme in richtiger Kinolautstärke genossen werden? Handelt es sich bei dem Raum um ein Zimmer, das größer als 25 Quadratmeter ist und wird Wert gelegt auf ein kräftiges Klangbild, so sollte ein Verstärker oder Receiver mit mindestens 100 Watt pro Kanal Verwendung finden. Wichtig: Da fast jeder Hersteller anders misst, sollte man den Werks-Leistungsangaben zwar schon Bedeutung schenken, bevor ich mich aber für ein Gerät entscheide, sollte ich auf jeden Fall einen Belastungs-Test durchführen, ob der AV-Verstärker oder -Receiver meinen Anforderungen gewachsen ist. Wer die Möglichkeit hat: Ab in den Hörraum beim Händler und das ins Auge gefasste Gerät einmal richtig fordern. 80 % Maximalpegel sollten es schon sein, und dann am besten mehrere krachende Actionsequenzen aus Blockbustern mit guter Abmischung in Folge. Noch besser ist - wenn möglich - ein Test-Lauf bei Ihnen zu Hause. Kleine Tipps für die richtige Szene: Angriff auf Pearl Harbor auf der gleichnamigen DVD, Anfangsszene "ID4" (Alien-Raumschiff fliegt am Mond vorbei), Kampfszenen aus "Operation Broken Arrow", Kampfszenen zu Beginn von "Gladiator", Wirbelstürme gegen Ende bei "Mission To Mars", Brennende Mühle in "Sleepy Hollow", Meterhohe Wellen und Orkane in "Der Sturm", Dino-Auftritte (T-Rex) in den Jurassic Park-Teilen I, II und III, Kampfsequenzen in allen 6 Star Wars-Episoden sowie in den Teilen 1 und 2 von der "Mumie". Wer im Besitz einer DTS- oder THX Demo-DVD ist, kann sich folgende Sequenzen anhören: THX Ultimate Demo DVD/THX Surround EX Demo DVD: "Jingle Sounds" (reiner Audiotrack mit akustischer Top-Performance), THX Ultimate Demo DVD: Pod Race-Sequenz aus "Star Wars Episode 1", DTS Demo DVD Nr. 5, Sequenzen aus "Titan A.E.", "U-571", "Gladiator", DTS Demo DVD Nr. 7, Sequenzen aus "The Fast and the Furious" und aus "Behind Enemy Lines" sowie der "Chronos"-Trailer, DTS Demo 8: X2, DTS Demo 9: "The Day after Tomarrow" beide Szenen aus "Hero".
- Wichtig auch: Nur mal 30 Sekunden hohe Pegel anzuhören, sagt wenig über die Belastbarkeit des AV-Receivers/-Verstärkers aus. Hier sollte man schon über einen längeren Zeitraum leistungsintensive Action-Filmsequenzen mit hohen Lautstärken hören. Erst dann z.B. kann ich heraushören, ob die AV-Komponente leistungsmäßig nicht einbricht und der Dynamikumfang der Darbietung im vollen Umfang erhalten bleibt. Um eine effektive Messung der Leistungsfähigkeit gerade bei teureren AV-Receivern/-Verstärkern zu erhalten, sollte man das Gerät an entsprechend dimensionierten Standlautsprechern ohne aktiven Subwoofer anhören. Achten Sie bei den Testreihen auch auf die Erhitzung des Geräts und auf die unter Umständen störenden Geräusche, die durch eine aktive Kühlung (Ventilatoren!) entstehen! Dazu eine leise Film- oder Musiksequenz anhören und sich in die Nähe des AV-Receivers-/Verstärkers stellen.
- Extrem leistungsfähige Geräte sind z.B. der Denon AVC-A11VXA, der Onkyo TX-NR5000E, sowie der Pioneer VSX-AX4. Überdurchschnittlich kraftvoll und souverän auftretender AV-Receiver, der trotzdem preislich Distanz zur Bolidenklasse hält, ist der Denon AVR-4306.
- Gerade die meisten günstigeren AV-Verstärker und AV-Receiver bis etwa 500,00 EUR sind auf den Betrieb mit einem aktiven Subwoofer hin optimiert. Auch wenn sich die Leistungsangaben so lesen, dass es auch problemlos möglich ist, mit voluminösen Standlautsprechern (was für eine Übergangszeit auch ohne größere Schwierigkeiten möglich ist) zu operieren: In der Praxis empfiehlt es sich, gerade bei größeren Pegeln oder längerer Einsatzdauer einen entsprechend potenten aktiven Subwoofer über den dafür vorgesehenen Pre-Out anzuschließen. Der Bassbereich braucht am meisten Leistung und stellt daher die höchsten Anforderungen an die Endstufen. Ein aktiver Subwoofer mit hochwertiger eingebauter Endstufe nimmt dem AV-Verstärker oder AV-Receiver somit Arbeit im leistungsintensiven Tiefbassbereich ab. Übrigens: Bei gleichzeitiger voller Aussteuerung aller Kanäle wird kaum ein Gerät die volle Leistung auf jedem Kanal erbringen. Beispiel: Ist ein Receiver mit 5 x 100 W angegeben, so erreicht jeder Kanal für sich natürlich die 100 W, alle Kanäle voll ausgesteuert gleichzeitig jedoch nicht. Für die Praxis jedoch nicht von allzu großem Belang: Praktisch nie werden alle Kanäle gleichzeitig voll ausgesteuert (außer vielleicht im Mehrkanal-Stereobetrieb).
Bassmanagement
- Wer zunächst nicht oder überhaupt nicht plant, einen aktiven Subwoofer zu verwenden, sollte auf jeden Fall die Qualität des geräteinternen Bassmanagements überprüfen: Will heißen: Funktioniert die Bassumleitung auf die Frontlautsprecher (die dann im internen Setup auf "large" stehen) tadellos? Kommen genug Bassinformationen an, so dass die großvolumigen Frontboxen ihre Qualitäten voll entfalten können?
- Für eine optimale Anpassung des aktiven Subwoofers ist eine im Setup des AV-Receivers einstellbare Subwoofer-Übernahmefrequenz von Vorteil. Der eingestellte Wert (z.B. 80 Hz) gibt dann an, ab welcher Frequenz der aktive Subwoofer die Tieftonwiedergabe übernimmt. Wer hochwertige Lautsprecher mit guter Basswiedergabe in Verbindung mit einem aktiven Subwoofer einsetzt, sollte beim Kauf des AV-Receivers/-Verstärkers darauf achten, dass die justierbaren Übernahmefrequenzen richtig gestaffelt sind (z.B. 40/60/80 Hz-Einstellmöglichkeit vorhanden). Nur grobe Justageschritte (z.B. 100/150/200 Hz) sind für hochwertige Standlautsprecher in Verbindung mit einem aktiven Subwoofer nicht perfekt. Selbst bei vielen hochwertigen Subwoofer-/Satellitensystemen ist übrigens 100 Hz eine gute Trennfrequenz. Nur, wer weniger hochwertige Satelliten einsetzt, kann z.B. 150 Hz eingeben, muss sich dann aber mit der klaren Ortbarkeit des aktiven Subwoofers abfinden.
- Besonders ausgeklügelte Bassmanagement-Optionen bietet z.B. Harman-Kardon Harman-Kardon bei seinen AV-Receiver-Modellen an: Hier können die Übernahmefrequenzen für jede Boxengruppe separat eingestellt werden, was eine optimale Anpassung auch beim Einsatz stark unterschiedlich dimensionierter Lautsprecher ermöglicht.
Heimkino- und Musikwiedergabe
- Wer einen AV-Verstärker oder -Receiver erstehen möchte, der sowohl im Musikbetrieb als auch im Filmeinsatz in allen Disziplinen überzeugt (sehr kraftvoller Antritt, sehr homogene, stimmige Gesamtwiedergabe, höchste Pegelfestigkeit, brillanter, klarer Hochtonbereich, runder, solider, aber nie überbetonter Bassbereich und eine exzellente Detaileinarbeitung), sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, eine höhere Investition tätigen zu müssen. Ab rund 1.000,00 EUR kann man Geräte erwerben, die sehr gute Allroundqualitäten haben.
- Wer Heimkino- und Mehrkanal-Musikspass gerade im großen Hörraum auf höchstem Niveau erleben möchte, sollte mindestens 1.300,00 bis 1.400,00 EUR für sein neues Gerät einkalkulieren. Nicht, dass insgesamt auch schon Geräte der 500,00 EUR bis 600,00 EUR-UVP-Klasse ein sehr ansprechendes Leistungsprofil bieten, aber Ausgewogenheit auf sehr hohem Level kostet noch immer verständlicherweise Geld, weil diese AV-Komponenten auch mit sehr viel Liebe zum Detail und mit überdurchschnittlicher Sorgfalt vom Hersteller abgestimmt werden. Auch die zum Einsatz kommenden Baugruppen sind bei diesen teuren AV-Receivern und -Verstärkern von besonders guter Qualität. Dies prädestiniert solche AV-Boliden auch für die DVD Audio- und SACD-Wiedergabe.
- Wer es in extensiven, über 50 Quadratmeter großen Hörräumen richtig krachen lassen möchte und zusätzlich auch noch, je nach Bedarf, auf eine sehr feinfühlige und sensible Wiedergabe Wert legt, schaut am besten nach einem AV-Boliden - aus der Preisklasse 3.000,00 bis rund 6.00,00€ um. Da fehlt es dann an nichts - höchstens an Geld auf dem Konto nach dem nicht eben günstigen Kauf.
Zusätzliche Decoder
- Ein DTS 96/24-Decoder, immer häufiger auch bei günstigen Modellen zu finden, decodiert DTS 96/24-Software - das Software-Angebot wächst, ist aber noch nicht allzu groß.
- Ein HDCD (High Definition CD)-Decoder ist für die Wiedergabe besonders hochwertig aufgenommener HDCD-Software gedacht.
Anschlüsse
- Genügend Ein- und Ausgänge sollten vorhanden sein. Wichtig: Vorab prüfen, welche Geräte sich in der Kollektion befinden und angeschlossen werden müssen, analog wie auch digital. Bei digitalen Zuspielern Anschlussart (koaxial oder analog) mit bedenken. Nicht selten gibt es ein Ungleichverhältnis an Anschlüssen, gern z.B. mehr optische als koaxiale Digitaleingänge an AV-Receivern. Daher vor dem Kauf genau festlegen, was an die Schaltzentrale angeschlossen werden muss. Dabei sollte man aber immer an die Zukunft denken: Wer weiß schon, was man sich im nächsten Jahr dazu kauft? Daher immer lieber ein Gerät mit mehr Anschlüssen (vor allem digitalen Anschlüssen) kaufen als momentan nötig.
- Besonders wichtig für die Zukunft: HDMI-Terminals (ab Version 1.1 auch mit Tonübertragung für DVD-A/DTS/DD Bitstream)
- Wer Wert legt auf optimale Flexibilität und Multimedia-Fähigkeiten, sollte sich nach Modellen mit Ethernet-Buchse, RS232-Schnittstelle, USB-Port oder Anschluss für den iPod von Apple umschauen
- Wer den Verstärker oder Receiver in absehbarer Zeit nur noch als Decoder und Vorverstärker nutzen und für die kraftvolle Beschallung auf Endstufen zurückgreifen möchte, sollte darauf achten, dass der Verstärker oder Receiver einen Sechs- oder Achtkanal-Pre-Out hat, um entsprechend leistungsstarke externe Endstufen anschließen zu können. Wer ein solches Projekt plant, sollte sich aber vergewissern, ob auch die Vorverstärkereinheit des ins Auge gefassten Modells gehobenen Ansprüchen genügt. Gerade bei preislich günstigeren Modellen wird dies nicht unbedingt der Fall sein.
- Wer noch NTSC-Laserdiscs besitzt, die Dolby Digital 5.1-Ton haben, sollte unbedingt auf einen analogen Dolby Digital-RF-Eingang achten: Denn aus dem optischen Digitalausgang des Laser Disc-Spielers kommt nur PCM-Stereo, also ist 5.1-Ton nur via RF möglich. Hat das Wunschgerät keinen RF-Eingang, so sollte man trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben und sich auf die Suche nach einem passenden Adapter machen, der von Kenwood vor einiger Zeit einmal angeboten wurde.
- Plattenfreunde sollten auf das Vorhandensein eines Phono-Eingangs achten. Ansonsten muss zusätzlich ein Phono-Vorverstärker angeschafft werden.
- Wer Boxenkabel mit großem Querschnitt oder Bananenstecker verwendet, sollte beim Verstärker- oder Receiverkauf darauf achten, dass für alle Lautsprecher am Anschlussterminal solide Schraubverschlüsse angebracht sind. Die windigen Klemmverschlüsse eigenen sich nur zur Aufnahme geringer und damit klanglich weniger guter Kabelquerschnitte. Am besten vor Ort mit einem Kabel entsprechenden Querschnitts testen, denn auch bei den Schraubverschlüssen gibt es Unterschiede im Handling und in der Qualität der Ausführung.
AV-Receiver / AV-Verstärker als Videoschaltzentrale
- Für diejenigen, die den AV-Verstärker auch als Video-Schaltzentrale nutzen möchten, sollte das Gerät YUV-beschaltet sein. Einige AV-Verstärker sind zudem mit internen Videowandlern ausgestattet, die z.B. FBAS-Signale auf S-Video oder YUV wandeln. Hier sind Videowandler im Vorteil, die über einen Time Base Corrector verfügen und dadurch in der Lage sind, Zeitlauffehler im Videosignal auszugleichen.
- Im HDTV-Zeitalter sind bei höher preisigen AV-Receivern die YUV-Terminals HD-fähig, das heißt sie verfügen über eine extra große Bandbreite.
- Auch elementar wichtig: Wenn das Videoequipment, also z.B. ein Progressive-fähiger DVD-Player und ein Progressive Scan-DVD-Recorder, an den AV-Receiver angeschlossen werden soll, muss der AV-Verstärker/-Receiver über eine AV Delay/Lip Sync-Funktion verfügen. Zum Hintergrund: Bei der rechenintensiven und daher zeitaufwändigen Progressive-Signalverarbeitung mit De-Interlacing mit Quellmaterialanalyse liegt die Laufzeit des Videosignals über der Laufzeit des Audiosignals. Die Lip Sync-Funktion sorgt dafür, dass Audio- und Videosignal synchron übertragen werden, indem dem Audiosignal eine dem Videosignal entsprechende Laufzeit "verpasst" wird
- Wichtig: Vor dem Kauf prüfen, ob die Video-Anschlusseinheit gut abgeschirmt ist gegen Audio-Einflüsse und umgekehrt. Ebenfalls sollte man sich darüber im Klaren sein, dass ein Durchschleifen analoger Bildsignale selbst durch einen sehr hochwertigen AV-Verstärker immer mit einer, wenn auch in einigen Fällen tolerabler, Bildverschlechterung einher geht. Ebenfalls interessant für diejenigen Käufer, die den AV-Receiver-/Verstärker auch als Video-Schaltzentrale nutzen möchten. Verschiedene AV-Receiver sind inzwischen auch mit Video-Normwandlern ausgestattet, je nach der Preisklasse des Geräts fallen diese Konverter unterschiedlich aufwändig aus und wandeln entweder S-Video- und FBAS-Signale oder sogar FBAS-, S-Video- und YUV-Signale.
- Einen "Sonderabschnitt" widmen wir dem Thema "interner Scaler und De-Interlacer im AV-Receiver". Eingebaut in AV-Receiver wie den Denon AVR-4306oder den Yamaha RX-V2700 bringen solche Scaler durchaus Sinn, auch wenn mittlerweile selbst günstigere DVD-Spieler bereits einen Scaler und einen De-Interlacer mitbringen. Doch: Zum einen sind die De-Interlacer und Scaler in günstigeren Playern denen in den oben genannten Receivermodellen sichtbar unterlegen, und zum zweiten gibt es noch die Kunden, die einen hochwertigen älteren DVD-Player haben, diesen z.B. wegen überragender akustischer Güte gern weiter nutzen möchten. Dieser ältere DVD-Player hat aber entweder gar keinen oder einen alten De-Interlacer und in Ermangelung von HDMI-Ausgängen auch keinen Scaler. Was also tun? Mittels Komponente eine Verbindung zum AV-Receiver, im Falle der oben genannten Modelle wandelt der AV-Receiver dann das analoge Komponentensignal in ein digitales HDMI-Signal um, de-interlaced und skaliert - nun ist das visuelle Vergnügen wieder perfekt. Auch interessant sind solche Möglichkeiten, wenn z.B. das Signal eines DVD-Recorders nachbearbeitet werden soll.
Bedienung
- Ein stimmiges Bedienkonzept ist sehr wichtig. Liegt die Fernbedienung gut in der Hand? Sind die Tasten für die einzelnen Funktionsgruppen gut voneinander abgegrenzt? Haben die Tasten einen klar definierten Druckpunkt? Eine beleuchtete Fernbedienung ist für den Einsatz im abgedunkelten Raum von Vorteil. Teurere Geräte sollten eine programmierbare Fernbedienung mitbringen - so kann mit einer einzigen Fernbedienung die ganze Heimkino-Anlage verwaltet werden. Sehr praktisch sind sogenannte "bidirektionale" Fernbedienungen: So kann der Benutzer richtig mit seinem Verstärker/Receiver "kommunizieren". Diese IR-Commander finden sich jedoch hauptsächlich bei sehr kostspieligen Offerten.
- Zeigt das Display des Geräts alle wesentlichen Informationen zum gerade aktivierten Betriebszustand an? Ist es groß genug und löst es fein genug auf?
Ist der Lautstärkeregler präzise zu justieren und gut geführt? Bei vielen Geräten ab der Mittelklasse üblich: Das Set-Up wird nicht via Display des AV-Verstärkers oder AV-Receivers vorgenommen, sondern via On Screen Display. Dazu wird das Gerät über den Monitor-Out via S-Video oder FBAS mit dem Bildausgabegerät verbunden, auf dem Bildausgabegerät finden sich in einem Menü dann die einzustellenden Parameter (wie zum Beispiel die Lautsprecher-Konfiguration, das Bass- und Höhenmanagement). Gerade bei Geräten mit hohem Funktionsumfang stellt ein On Screen-Menü ein hilfreiches Werkzeug dar. Kleiner Tipp: Wer seinen DVD-Player im Zusammenspiel mit einem Projektor betreibt, kann die OSD-Statuseinblendungen oder -Einstellungen des AV-Verstärkers oder -Receivers auf einem separaten kleinen "Kontrollmonitor" in Form eines kleinen TVs abrufen.
- Besonders gut zu bedienen sind AV-Verstärker und AV-Receiver mit hochwertigen Graphical User Interfaces, ähnlich denen eines DVD-Spielers. Als Vorreiter dieser Technik bei AV-Receivern profiliert sich Yamaha mit den Modellen Yamaha RX-V2700 und Yamaha DSP-Z9.
Auto Room Setup
- Wichtig: Nur Basis-Setup für Grundparameter (LS-Größe, LS-Pegel, LS-Distanz vom Hörplatz - Time Alignment) oder erweitertes Setup inklusive EQ für die einzelnen Lautsprecher?
- Sind die automatisch ermittelten EQ-Parameter manuell korrigierbar?
- Wird der aktive Subwoofer korrekt mit eingemessen?
- Ist auch wahlweise ein manueller EQ verfügbar?
- Gibt es verschiedene Kurven, die z.B. auch eine klangliche Abstimmung auf den Klang der Front-LS ermöglichen (wenn relevant)
- Sind mehrere User Set-Ups speicherbar?
Multiroom
- Wer eine Anlagen-Installation vornehmen möchte, bei der mehrere Räume von ein und demselben AV-Receiver versorgt werden sollen, muss sich vergewissern, dass die ins Auge gefasste Komponente Multiroom-fähig ist (die Fähigkeit, eine zweite Hörzone zu versorgen). Bei der Multiroom-Fähigkeit gibt es wiederum verschiedenes zu beachten: 1. Es gibt AV-Receiver, die Zone 2-Ausgänge (für die Beschallung einer zweiten Hörzone) mitbringen und von der Vorverstärkereinheit her in der Lage sind, eine zweite Hörzone zu beschallen. Es muss jedoch bei diesen Geräten noch eine externe Endstufe herangeschafft werden, die mittels dafür vorgesehenem Vorverstärkerausgang angeschlossen wird, um den 2. Hörraum akustisch zu beschallen. 2. Es gibt AV-Receiver mit sieben Endstufen, bei denen die eigentlich für die Back Surround-Beschallung vorgesehenen Endstufen im Setup für den Einsatz in einer 2. Hörzone umkonfiguriert werden können. Dann verbleiben 5 Endstufen im Hauptraum und 2 Endstufen werden für die Stereobeschallung des 2. Raums verwendet. 3. Es gibt AV-Receiver/-Verstärker, die sogar noch mehr als nur zwei Hörzonen unterstützen. Beispiele: Yamaha RX-V2700 (bis zu 3 Hörzonen), Denon AVC-A1XV (bis zu 4 Hörzonen) 4. Es gibt viele AV-Receiver, die auch eine Multiroom-Funktionalität für Videosignale besitzen und ein im 2. Raum stehendes Bildwiedergabegerät versorgen können (Als Beispiele seien hier unsere AV-Receiver von Punkt 3) angeführt).
DSP-Programme
- Nicht generell kaufentscheidend sollte sein, ob das Gerät über viele DSP-Programme verfügt, wenngleich es Ausnahmen von dieser Regel gibt wie beispielsweise die AV-Verstärker und -Receiver von Yamaha - deren aufwändig programmierte DSP-Programme wirken sich, gerade wenn es sich um verschiedene Cinema DSP-Programme handelt, positiv auf Homogenität, Dichte und Effektwiedergabe aus. Zusätzlich bieten die teureren Yamaha-Modelle auch noch vielerlei Anpassungsmöglichkeiten für die DSP-Modi - hier kommt kein anderer Anbieter mit. Bei vielen AV-Receivern gilt aber: Gerade bei günstigeren Geräten bewirken die Programme, die auf so schöne Namen wie "Movie Theater", "Hall", "Jazzclub" oder "Church" hören, keinesfalls einen realistischeren Klang. Vielmehr zeichnen sich die DSP-Programme meist durch ein dumpfes, mittenbetontes Klangbild mit zu viel Hall aus. Gleichzeitig sind die Geräte nicht mehr in der Lage, einen satten Bass zu erzeugen.
Was ist wirklich wichtig?
Genug Anschlüsse sollten vorhanden sein - anspruchsvolle und zukunftsorientierte Anwender sollten auch auf digitale Highspeed-Interfaces wie i.link und HDMI achten. Aktuell jedoch muss man für die Anschaffung eines solchen AV-Receivers bis auf wenige Ausnahmen noch recht viel Geld veranschlagen, erst recht, wenn man eine Komponente sucht, die insgesamt ein sehr gutes Leistungsprofil bietet. Im Verhältnis zu Ihren Ansprüchen und der Hörraumgröße ist es sehr wichtig, dass der AV-Verstärker oder AV-Receiver über entsprechend leistungsstarke Endstufen verfügt - lieber an der Ausstattung mit elektronischen Zusatzfeatures sparen (die zwar sicherlich nette Spielereien darstellen, oft aber kaum echten Nutzwert bieten) und ein Gerät mit solider technischer Basis kaufen. Selbst in der Preisklasse zwischen 600,00€ und 1.000,00€ haben sich viele Hersteller dazu entschlossen, elementar wichtigen Bauteilen (z.B. Kondensatoren, Trafos, Endstufen) und einem sorgfältigen Platinenlayout viel Aufmerksamkeit zu widmen. Denn auch 600,00€ oder 850,00€ sind viel Geld, für das der Kunde auch in den Grunddisziplinen ein ansprechendes Leistungsprofil erwarten kann - und inzwischen, z.B. von Firmen wie Denon, Onkyo, Marantz, Pioneer oder Yamaha auch geliefert bekommt. Ein leistungsfähiges automatisches Einmesssystem kann von Vorteil sein - hier kann letztendlich nur ein Test im eigenen Hörraum sowie die persönlichen Präferenzen Auskunft darüber geben, ob es den gewünschten Nutzen bringt. Wer den AV-Receiver als Videoschaltzentrale ernsthaft nutzen möchte, sollte hier auf entsprechendes Equipment (hochwertiger Videosignalwandler, YUV-Verbindungen HDTV-geeignet, bei edlen Modellen interer Scaler) achten und lieber mehr investieren, als sich mit einem preiswerten Modell mit qualitativ minderwertigen Videofeatures herumzuärgern. Wer übrigens - was mehr potentielle Käufer tun, als man denkt - nur auf das Design achtet und auf die optische Stimmigkeit der gesamten Anlage (z.B. der DVD-Player ist von der Marke XY, also MUSS auch der AV-Receiver von der Marke XY sein), darf sich später nicht beklagen, wenn das akustische Resultat nicht so gut ist, wie es sein könnte.
Welche Receiver-Features sind wirklich wichtig?
Genug Anschlüsse sollten vorhanden sein, und im Verhältnis zu Ihren Ansprüchen und der Hörraumgröße ist es sehr wichtig, dass der AV-Verstärker oder -Receiver über entsprechend leistungsstarke Endstufen verfügt - lieber an der Ausstattung mit elektronischen Zusatzfeatures sparen (die zwar sicherlich nette Spielereien darstellen, oft aber kaum echten Nutzwert bieten) und ein Gerät mit solider technischer Basis kaufen. Selbst in der Preisklasse zwischen 500,00 und 800,00 EUR (UVP) haben sich viele Hersteller dazu entschlossen, elementar wichtigen Bauteilen (z.B. Kondensatoren, Trafos, Endstufen) und einem sorgfältigen Platinenlayout viel Aufmerksamkeit zu widmen. Denn auch 500,00 oder 750,00 EUR sind viel Geld, für das der Kunde auch in den Grunddisziplinen ein ansprechendes Leistungsprofil erwarten kann - und inzwischen, z.B. von Firmen wie Denon, Onkyo, Marantz, Pioneer oder Yamaha auch geliefert bekommt. Wer übrigens - was mehr potentielle Käufer tun, als man denkt - nur auf das Design achtet und auf die optische Stimmigkeit der gesamten Anlage (z.B. der DVD-Player ist von der Marke XY, also MUSS auch der AV-Receiver von der Marke XY sein), darf sich später nicht beklagen, wenn das akustische Resultat nicht so gut ist, wie es sein könnte.
Exkurs: THX
Für viele Filmfans, die gerne auch eine größere Summe in einen Heimkinoverstärker oder -Receiver investieren wollen, stellt sich die Frage: Soll ich mir ein THX-Gerät zulegen oder nicht? Bevor man sich einen THX-zertifizierten Verstärker oder Receiver kauft, muss man sich über einiges im klaren sein: Um ein THX-Zertifikat zu erlangen, muss das Gerät verschiedene Anforderungen in punkto Leistung und Präzision erfüllen. Im Gerät findet eine umfangreiche THX-Nachbearbeitung statt, die eine optimale Anpassung des Tons an den ursprünglichen Kinoton sicherstellen soll. Daher ist es - laut THX - mit der Anschaffung nur eines THX-Verstärkers oder Receivers nicht getan: Eine optimale tonale Performance soll nur im Zusammenspiel mit THX-zertifizierten Lautsprechern erreicht werden, die zum Bespiel bezüglich ihres Abstrahlverhaltens speziellen Anforderungen genügen müssen. Aus diesem Grunde sind THX-Lautsprecher auch deutlich teurer als nicht zertifizierte Boxen (wobei man natürlich nicht außer Acht lassen darf, dass sich auch die Entrichtung der entsprechende Lizenzgebühren auf den Lautsprecherpreis auswirkt - bei manchen Firmen allerdings ist zu beobachten, dass ausgezeichnete THX-Lautsprecher inzwischen zu sehr humanen Preisen offeriert werden). Des weiteren: THX-Ultra-Lautsprecher sind zwar für die exakte Reproduktion von Kinoklang bestens geeignet, den Anforderungen highfideler Musikliebhaber aber werden sie aufgrund ihres technischen Aufbaus und den Ansprüchen der THX-Norm nicht unbedingt gerecht. Die THX-Lautsprechersysteme, die aber bereits die neue THX Ultra-Norm erfüllen (wie z.B. das Teufel Theater 8 oder das Jamo D 7) sind, aufgrund der anderen Auslegung der THX Ultra 2-Norm, deutlich "musikalischer". Natürlich gibt es auch nicht THX-zertifizierte Lautsprechersets, die sehr gut zusammen mit THX-lizensierten Geräten klingen - doch dass THX-Lautsprecher soviel teurer sind als entsprechend hochwertige, nicht-THX-zertifizierte Lautsprecher, kann man inzwischen nicht mehr sagen. Daher sollte die Wahl des geeigneten Lautsprechersystems ganz besonders vom eigenen Geschmack und den räumlichen Bedingungen im heimischen Hörraum abhängen.
Es gibt verschiedene Home THX-Normen: Preisgünstigere Geräte tragen das THX Select-Zertifikat, die THX-Spitzenmodelle sind THX Ultra-zertifiziert. Extended Surround-Variante aus dem Hause THX: THX Surround EX mit zwei Lautsprechern für den Back Surround-Kanal. Neu ist THX Ultra II, die Eigenschaften werden unter b) erklärt.
a) Unterschiede zwischen THX Select und THX Ultra
THX Select
Dipole für Surroundbetrieb empfohlen
Frontlautsprecher mit großzügigerem Abstrahl- und Frequenzverhalten
Flexiblerer und einfacherer Aufbau für gutes Klangbild
Leistung des Verstärkers oder Receivers reicht für kleine bis mittelgroße Hörräume
THX Ultra
Dipole für Surroundbetrieb Pflicht
Frontlautsprecher mit streng limitiertem Abstrahlwinkel und Frequenzgang
Schwierigerer, penibler Aufbau für perfektes Klangbild
Leistung des Verstärkers oder Receivers genügt den Anforderungen eines großen Hörraums
Ein THX Ultra 2-Zertifikat darf bei Highend-Boliden nicht fehlen - schließlich werden durch dieses Zertifikat auch spezielle Fähigkeiten in Bezug auf Ausdauer und Leistungsfähigkeit sowie Ausstattung und Bedienbarkeit bescheinigt. THX Ultra 2 ist die erste THX-Variante, die vollständig für digitale Heimkino-Tonnormen entwickelt wurde. Auch die Extended Surround-Tonnormen, heutzutage selbst bei Einsteigergeräten schon beinahe Standard, von Dolby und von DTS wurden bei der Entwicklung berücksichtigt. So bietet THX Ultra II auch ein weiter gehendes Post Processing, DTS ES Discrete 6.1 ist mit integriert: Der zusätzliche diskrete Kanal auch als ein solcher erkannt und mit dem THX Post Processing versehen. Im Gegensatz zur vorherigen THX Ultra-Norm kommt bei Ultra 2 die Aufteilung in Cinema- und Music Mode hinzu. Der Cinema Mode ist optimiert für Wiedergabe von 5.1-Material über ein 7.1-Lautsprechersystem und soll die Vorteile von Extended Surround auch bei eigentlich in 5.1 vorliegendem Material akustisch perfekt ausnutzen. Alle 8 an einem EX-System beteiligten Lautsprecher werden optimal aufeinander abgestimmt. Um dies für den Back Surround-Bereich zu ermöglichen, stellt der Heimcineast die Entfernung zwischen den beiden Back Surround Lautsprecher ein. Diese Einstellung benötigt THX Ultra 2, damit ASA (Advanced Speaker Array) richtig arbeiten kann und die Surround- und Back Surround-Klangkulisse als homogenes Ganzes erscheint. Wer Material hat, welches in Dolby Digital 5.1 EX vorliegt, verwendet nach wie vor THX Surround EX und nicht THX Ultra 2 Cinema. Erstmalig bei THX gibt es auch einen Music Mode, der besonders für DTS 96/24 und Musik-DVDs in DD 5.1 und DTS 5.1 prädestiniert ist. Der Music Mode nutzt die Lautsprecher-Aufstellung eines THX EX-Systems mit zwei Surround- und zwei Back Surround-Lautsprechern, die Boxen werden jedoch anders konfiguriert als für die Wiedergabe von Heimkino-Ton: So wird die linke Surround- mit der linken Back Surround-Box zusammengeschaltet, die rechte Surround- mit der rechten Back Surround-Box. Sinn dieses Unterfangens ist es, räumlich gesehen zwischen dem jeweiligen Surround- und Back-Surround-Lautsprechers eine Phantomschallquelle zu erzeugen, deren Klangeindruck aufgrund der Position und des Abstrahlverhaltens dem Klangbild eines normalen Direktstrahlers (also der Lautsprecherart, die für die akkurate Musikwiedergabe am besten geeignet ist) ähnlich sein soll. THX will somit erreicht haben, dass über ein und dasselbe Lautsprechersystem sowohl die Musik- als auch die Kinotonwiedergabe qualitativ überzeugend vonstatten gehen soll. In der Praxis entpuppt sich THX Ultra II Music nicht als "fauler Kompromiss", sondern als brauchbares Feature: So wird eine raumfüllende, aber trotzdem präzise Musikwiedergabe von guter Dynamik erreicht. Auch wenn nicht das Niveau physisch vorhandener Direktstrahler erreicht wird: Im Rahmen der Möglichkeiten einer virtuellen Erzeugung ist das Ergebnis beachtlich gut. Auch neu ist die Boundary Gain Compension. Die Funktion ist für die Verwendung des Verstärkers mit einem THX Ultra 2-zertifizierten Subwoofer bestimmt und hat folgende Aufgabe: Bestimmte akustische Voraussetzungen des Hörraums (Struktur der Wände, Aufbau des Raums) sowie die Position des Hörplatzes und des Subwoofers sorgen in verschiedenen Fällen für eine störende Überbetonung der tiefen Frequenzen, so dass der Subwoofer manchem Hörer als zu dominant erscheint. Hier greift die Boundary Gain Compension ein und gleicht übermäßig starke Basstöne, die auf einem Grenzverstärkungseffekt beruhen, aus. Wichtig: Um alle THX Ultra 2 Features nutzen zu können, ist ein komplettes 7.1 Lautsprechersystem erforderlich. Hochwertige THX Ultra 2-Reciever: Denon AVC-A1XV, Onkyo TX-NR5000E, Marantz SR-12S1, Pioneer VSX-AX4ASi, Yamaha DSP-Z9
Im AV-Verstärker oder AV-Receiver findet eine umfangreiche Nachbearbeitung - zusätzlich zur normalen Decodierung des Dolby Digital- bzw. DTS-Signals - die für eine klangliche Optimierung sorgt. Für die THX-Nachbearbeitung, das "Post Processing", besitzen die AV-Verstärker/-Receiver noch einen zweiten DSP-Chip, der sich ausschließlich um die THX-Parameter kümmert.
- Re-Equalization: Wird ein Filmsoundtrack auf der Heimkinoanlage wiedergegeben, kann der Gesamteindruck von einem zu grellen, unnatürlichen Klangbild negativ beeinflusst werden, da die Soundtracks für die Wiedergabe in großen Kinosälen mit ganz anderen Klangvoraussetzungen konzipiert sind. Das THX Re-Equalizing soll von daher die Adaption vom großen Kinosaal ins kleinere Heimkino vornehmen, damit der Klang auch dort mit einer natürlichen Kulisse aufwarten kann.
- Timbre Matching: Je nachdem, aus welcher Richtung das menschliche Ohr Klänge wahrnimmt, ändert es seine Klangwahrnehmung. Im Kino sind von daher viele Lautsprecher um die Zuschauer herum montiert, um ein möglichst reales Klangbild ohne Klanglöcher zu realisieren. Im Heimkino finden nur zwei Surroundlautsprecher bei herkömmlichen DD- oder DTS-5.1 beziehungsweise 4 Surroundlautsprecher bei THX EX Verwendung. Timbre Matching filtert die zu den Surroundlautsprechern transportierte Klanginformation, um so eine optimale Anpassung des Toncharakters von den Front- und den Surroundlautsprechern zu erreichen, was zu einem natürlichen und harmonischen Klangbild beitragen soll.
- Adaptive Decorrelation: Oftmals ist zu beobachten, dass das Klangbild aus den Surroundlautsprechern zu dünn, wenig plastisch und dadurch unharmonisch wirkt. Dieser Effekt verstärkt sich noch, wenn sich der Zuhörer von der exakt mittleren Sitzposition entfernt. Diesen Negativmerkmalen soll die "Adaptive Decorrelation" entgegen wirken: Die Zeitdauer des einen Surroundkanals und das Phasenverhältnis bezüglich des anderen Surroundkanals wird verändert. Damit wird zweierlei erreicht: Zum ersten ein ausgewogenes Klangbild auch abseits der genau mittig angeordneten Hörposition, zum zweiten ein voluminöserer Eindruck des Klanganteils aus den Surroundlautsprechern. Art.Nr. 051611
THX, THX Select, THX Ultra, THX Ultra II, Home THX und THX Surround EX sind Warenzeichen von Lucasfilm Ltd
Wer sehr hohe Ansprüche an die Leistungsfähigkeit seines AV-Verstärkers oder -Receivers stellt, ist mit einem THX-zeritfizierten Gerät gewiss nicht schlecht bedient. Durch die Anforderungen für den Erhalt der Lizenz kann der Anwender davon ausgehen, dass wichtige Komponenten wie z.B. die Endstufen- und die Netzteilsektion hochwertig ausgeführt sind. Während ein Gerät zum Erreichen des THX Select Zertifikats eine etwas über dem Durchschnitt liegende Performance erbringen muss, sind für das THX Ultra- bzw. Ultra 2-Siegels deutlich höhere Leistungen zu erbringen. Dem "echten" Heimkino-Liebhaber raten wir daher, gleich ein THX Ultra- bzw. Ultra 2-zertifiziertes Gerät zu erstehen. Was man aber nie vergessen darf: Eine THX-Lizensierung kostet den Hersteller eine Stange Geld - Geld, das manche Manufaktur nicht bereit ist, zu investieren. Dies heißt aber keinesfalls, dass Verstärker oder Receiver ohne die "berühmten drei Buchstaben" nicht hochleistungsfähig sind. Im Endeffekt zählt - wie so oft - nur Ihr persönlicher Eindruck vom Gerät. Daher unser Tipp: Auf jeden Fall den ins Auge gefassten Verstärker/Receiver ausführlich testen.
Was bringt die Zukunft?
Klar ist: Das Geschäft mit AV-Receivern/-Verstärkern ist sehr schnelllebig. Daher wird es auch zukünftig wieder viele Veränderungen geben. Das Thema Extended Surround beispielsweise hat inzwischen solche Dimensionen angenommen, dass es zukünftig schwierig werden dürfte, außerhalb der sehr einfach ausgestatteten Einsteigerklasse Modelle ohne EX-Funktionalität ausfindig zu machen. Ebenfalls wird das Angebot an Komponenten der Ober- und der Bolidenklasse zunehmen, die über i.link- und HDMI-Schnittstellen verfügen - das digitale Home Theatre wird mehr und mehr zur Realität. Ebenfalls wird die Multiroom-Installation an Bedeutung gewinnen, denn es ist schon praktisch, mit einem AV-Receiver gleich zwei oder drei Räume beschallen zu können. Auch zu einem wichtigen Thema entwickelt sich Home Networking - AV-Receiver/-Verstärker, die über eine Ethernet-Verbindung Kontakt zum heimischen PC aufnehmen, um dann z.B. die dort gespeicherte Musik wiederzugeben, werden verstärkt auf den Markt kommen. Diese Komponenten lassen sich dann auch zu einem vollständigen Netzwerk ausbauen, indem z.B. ein großer AV-Receiver im Wohnzimmer und ein kleineres Modell im Schlaf- und im Arbeitszimmer Aufstellung bezieht. Die Verschmelzung der PC- und der Unterhaltungselektronikwelt wird stärker - gerade auch in Bezug auf AV-Verstärker und AV-Receiver, allerdings darf trotz aller multimedialen Euphorie nicht vergessen werden, dass es auch Anwender gibt, die lieber komplett getrennte Geräteaufbauten bevorzugen. Dass also nur noch All-in-One-Vernetzungen, bilanzierend gesagt komplette AV- und PC-Heimnetzwerke, auf dem Weltmarkt Relevanz haben, ist zumindest vorerst nicht so.
Unser Tipp zum Schluss
Nimmt man sich etwas Zeit und beschäftigt sich im Vorfeld des Kaufes ein wenig ausführlicher mit dem Thema AV-Verstärker/AV-Receiver, dann kann es gar nicht so schwer sein, die richtige Entscheidung zu treffen. Wichtiger als der unüberlegte Kauf eines "einmaligen Schnäppchens" ist die richtige, wohlüberlegte Prioritätensetzung: Für welchen Einsatzzweck soll die Anlage überwiegend genutzt werden, was erwarte ich von meinem AV-Verstärker/AV-Receiver, wie sehen meine Räumlichkeiten aus - dies sind Fragen, auf die ich schon vor dem Betreten des Ladens bzw. vor der Online-Order eine Antwort wissen muss. Ansonsten erscheint das Angebot schnell unübersichtlich, und man läuft in Gefahr, ein Gerät zu erwerben, das den eigenen Anforderungen später nicht gerecht wird. Keinesfalls sollte man einen AV-Verstärker oder AV-Receiver ohne vorherige Hörprobe kaufen. Denn selbst, wenn man auf ein Gerät setzt, das in vielen Tests sehr gut abgeschnitten hat, ist dies keine Garantie dafür, dass man eben genau mit dieser AV-Komponente wunschlos glücklich wird. Natürlich sind Test-Berichte eine wertvolle Hilfestellung, hier empfiehlt sich die Lektüre mehrerer Quellen. Aber auch ein Dutzend gelesener Tests ersetzt nie den persönlichen Höreindruck.
Wichtige AV-Verstärker Hersteller sind z.B.:
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