Was sollte man beim DVD-Player-Kauf beachten?
Unsere DVD-Player-Kaufberatung zeigt Ihnen, worauf Sie achten sollten.
DVD-Player - Die Marktsituation
Wer sich einen DVD-Player kaufen möchte, hat inzwischen die Qual der Wahl: Die Anzahl an verfügbaren Modellen auf dem deutschen Markt wächst fast wöchentlich. Doch auf was ist beim Kauf zu achten? Was muss das Gerät an Ausstattung haben, was kann es haben und was ist schlicht und einfach überflüssig? Wie erkenne ich, ob das Gerät praxisgerecht bedienbar ist? Dieser Artikel will eine Hilfestellung bei der Erklärung elementarer Features sowie eine individuelle Kaufberatung - je nach Prioritätensetzung und Budget - geben.
Welche Anschlüsse sollte ein DVD-Player haben ?
Videoausgänge
Scart-Buchse
Grundsätzlich gibt es diverse Arten, auf die ein DVD-Player mit dem Fernseher oder Projektor verbunden werden kann. Die DVD-Player auf dem deutschen Markt verfügen fast alle über Scart-Buchsen. Da bereits seit den frühen achtziger Jahren Fernsehgeräte über diese Anschlussart angesteuert werden können, sollte die Verbindung über Scart in den meisten Fällen möglich sein. Scart-Stecker sind zwar unhandlich, wenn es darum geht, quasi blind den Stecker mit der Buchse zu verbinden. Doch dieser Multifunktionsstecker bietet zwei große Vorteile: Zum einen gibt der DVD-Player an den Fernseher bereits beim Einschalten ein Signal, das diesen automatisch auf den belegten Anschluss umschaltet, so das die zusätzliche Umschaltung des Fernsehers über die Fernbedienung entfällt. Außerdem liefert der DVD-Player über Scart auch direkt ein Umschaltsignal, wenn eine anamorphe DVD einliegt, die die volle Auflösung von 16:9 - Geräten ausnutzen kann. (Wenn Sie mehr zum Thema anamorphe DVDs wissen möchten, dann lesen Sie hierzu das AREADVD-Special Bildformate, welches sich den verschiedenen Fernseh- und Kinobildformaten widmet). Diese automatische Umschaltung funktioniert zwar bei den europäischen DVDs, bei denen der Player ein Bild in der PAL-Fernsehnorm ausgibt, auch ohne Scart, weil es hierfür in der Austastlücke des Bildes eine spezielle Reservierung gibt. Doch bei US-DVDs klappt dies nicht, weil diese ein Bild in der NTSC-Norm ausgeben und NTSC eine solche Kennung nicht unterstützt. In diesem Fall liefert wiederum nur der Anschluss über Scart das automatische Umschaltsignal.
Viele DVD-Player können eines von drei wählbaren Signalen via Scart weiterleiten:
FBAS - Composite ist die Anschlussart, die jedes Fernsehgerät verstehen sollte. Allerdings ist, wie so oft im Leben, der einfachste Weg nicht auch der beste. Bei der Composite Video-Verbindung (häufig auch in Form gelber Cinch-Verbindungen möglich) schleichen sich unschöne Effekte ein, da bei Composite die Farb- und Helligkeitsanteile des Bildes nicht getrennt übertragen werden und sich dies in Form von "Perlenketten" an den Rändern von Objekten unschön bemerkbar macht. Während dies bei VHS-Recordern wegen der ohnehin dürftigen Bildqualität nicht auffällt, sticht dieser Effekt bei den scharfen Bildern einer DVD selbst unkritischen Betrachtern ins Auge. Besser ist der Anschluss via S-Video. Hier werden die Helligkeits- und Farbanteile des Bildes getrennt übertragen, so dass die bei Composite auftretenden Störungen des Bildes hier nicht auftauchen. S-Video bietet zudem ein deutlich detailreicheres und schärferes Bild. RGB ist in technischer Hinsicht die praktikabelste Lösung zur Verbindung von DVD-Player und Fernseher. Denn hier gibt der DVD-Player das Bild direkt so aus, wie es der Fernseher zusammensetzt. Nämlich in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau. Über drei Leitungen in der Scart-Verbindungen kann das Bild somit ohne große Umwege direkt an den Fernseher weitergeleitet werden.
Ob nun Composite, S-Video oder RGB verwendet werden, hängt damit zusammen, welche Anschlüsse vom Fernsehgerät unterstützt werden. Während RGB nicht nur von vielen preisgünstigen, sondern auch von vielen älteren TV-Geräten unterstützt wird, ist eine mit S-Video beschaltete Scart-Buchse in der Regel immer noch nur bei teureren Fernsehern zu finden. Bei vielen Fernsehgeräten mit mehreren Scart-Buchsen sieht es häufig auch so aus, dass beispielsweise die erste Buchse nur Composite oder RGB verarbeitet, während die zweite Scart-Buchse die Kombination Composite und S-Video bietet. Sofern die Bedienungsanleitung des Fernsehers hierzu keine Informationen bietet, bleibt nichts anderes übrig, als per Trial and Error - Verfahren herauszufinden, was vom Gerät unterstützt wird. Composite ist immer nur als "letzter Ausweg" und als Notlösung anzusehen. Bei den DVD-Playern geht die Wahl zwischen Composite, S-Video und RGB einfacher vonstatten, weil in den meisten Setup-Menüs der Player hierfür ein eigener Menüpunkt vorgesehen ist, über den man einfach das gewünschte Signal auswählen kann. Composite wird in diesen Menüs meistens unter der Bezeichnung "Video" geführt. Bei DVD-Playern, die via Scart nur FBAS oder RGB ausgeben können, erfolgt die Umschaltung in den RGB-Betrieb automatisch.
Scart ist nicht die einzige Möglichkeit, DVD-Player und TV zu verbinden. Während RGB wegen der drei benötigten Leitungen nur über Scart realisiert wird, verfügen die meisten DVD-Player noch über spezielle Ausgänge für Composite und S-Video.
Soll zum neuen DVD-Player auch ein neues Scartkabel angeschafft werden, sollte man erst einmal auf Nummer sicher gehen und nur ein Scartkabel in Betracht ziehen, das voll beschaltet ist und so prinzipiell sowohl für die RGB- als auch für die S-Video- und FBAS-Signalverarbeitung gerüstet ist. Was die Güte des Scartkabels anbetrifft, so ist es vernünftig, sich betreffend des Preis-/Leistungsverhältnisses für die "goldene Mitte" zu entscheiden: Billig-Scartkabel vom Wühltisch taugen trotz Vollbeschaltung meist wenig, die Abschirmung gegen Störeinflüsse von Außen ist ebenso miserabel wie die Verarbeitung. Meist sind diese Kabel schon dann defekt, wenn man sie ein paarmal an verschiedenen Geräten angeschlossen hat. Auf der anderen Seite ist es genausp wenig sinnvoll, sich ein Scartkabel, wo der Meter gleich 200 EUR kostet, zuzulegen - denn die Steigerung der Bildqualität, die dieses dann meist als das "Non-Plus-Ultra" angepriesene Kabel - wenn überhaupt - noch ermöglicht, steht in keiner Relation zum immensen finanziellen Mehraufwand. Ein gutes Scartkabel ist in einer Länge von 1 Meter bereits für rund 40 EUR zu haben. Doch auch High-End-Qualität muss nicht teuer sein.
Video-Composite
Der Anschluss über den normalen Video-Cinch-Out (erkennbar an der gelben Farbe), den jeder DVD-Player in einfacher oder doppelter Ausfertigung mitbringt, sollte nur im äußersten Notfall geschehen. Denn auch hier wird lediglich ein normales Videosignal übertragen, dass nur eine deutlich schlechtere Bildqualität ermöglicht.
S-Video-Hosidenbuchse
Genau wie S-Video über Scart überträgt auch die S-Video-Hosidenbuchse das S-Videosignal. Hierfür verfügen die Geräte über einen kleinen runden Anschluss mit mehreren winzigen Pins, der ein wenig an einen DIN-Stecker im Miniformat erinnert, über den viele ältere Geräte aus den siebziger Jahren verbunden wurden. Über diese Hosidenleitung wird allerdings ebenso wie bei Composite nur das Bild übertragen, so dass der Ton noch separat über Cinch-Buchsen an den Fernseher weitergeleitet werden muss. Während bei Videoprojektoren die Hosiden-Buchse zum Standard gehört, verfügen viele Fernseher entweder über gar keinen solchen Anschluss oder nur in Form einer Buchse an der Front des Fernsehers, so dass Scart in vielen Fällen die bessere Lösung ist. Wer sich ein S-Video-Hosidenkabel zulegt, sollte aber auch auf die Qualität achten - vor allem sollte das gute Stück solide verarbeitet und gut abgeschirmt sein.
Komponenten-Video (YUV)
Mit die beste Lösung stellt eine Verbindung dar, die bisher noch nicht angesprochen wurde: Das Komponentensignal, auch als YUV bekannt. Denn genau in diesem Format liegt auch das Bild auf der DVD vor. Der Einfachheit halber verzichten wir hier darauf, die komplizierte Zusammensetzung dieses Signals aus Farbdifferenzsignalen genau zu erklären. Soviel sei nur gesagt: YUV ist quasi das Urformat auf der DVD, aus dem der Player erst ein Composite- oder S-Video-Bild in der PAL oder NTSC-Norm oder ein RGB-Signal erzeugt. Da bei diesem Signal keinerlei störende Umwandlungen erforderlich sind, ist der Signalweg auch am kürzesten und der Bildeindruck prinzipiell am besten. Die meisten DVD-Spieler auf dem deutschen Markt sind mit YUV-Ausgängen ausgestattet, neben Projektoren verfügen auch Fernsehgeräte über YUV-Eingänge. Zusätzlich bietet sich über den Komponentenausgang auch die Möglichkeit, Vollbilder anstatt der sonst üblichen Halbbilder auszugeben. Man spricht dann von "Progressive Scan": Während Kinofilme mit 24 Vollbildern pro Sekunde an der Projektionslinse des Projektors vorbeilaufen, arbeiten Fernseher "Interlaced", also mit 576 Halbbildern. Hier wird nicht das ganze Bild auf einmal angezeigt, sondern zunächst ein Halbbild mit den geraden Zeilen und anschließend ein zweites Halbbild mit den ungeraden Bildzeilen. Durch den schnellen Wechsel der Halbbilder fällt dies allerdings beim Betrachten eines TV-Bildes nicht direkt auf - fast, denn jeder, der am PC arbeitet, wird festgestellt haben, dass nicht nur die Auflösung am Monitor besser ist, sondern das TV-Bild auch im Vergleich weniger klar erscheint. Die Erklärung ist einfach: In der Computertechnik ist die Vollbildwiedergabe Standard. Unter dem Namen "Progressive Scan" hält diese Technik der Bilddarstellung auch bei der DVD Einzug. Denn auch Spielfilme sind auf den DVDs in "progressiver" Form abgespeichert. Der Schritt ist also naheliegend, diesen Vorteil auch direkt zu nutzen und das Bild in seiner Ursprungsform abzugreifen, anstatt es umständlich und möglicherweise verlustbehaftet in Interlaced-Bilder mit 575 (PAL) oder 480 (NTSC) Zeilen umzuwandeln. Die Bildqualität der DVD erklimmt mit Hilfe von DVD-Playern mit Progressive Scan-Ausgang und dem entsprechend gerüsteten Bildausgabegerät (Projektoren mit YUV-Verarbeitungsmöglichkeit) neue Höhen. Die Arbeitsweise von Progressive Scan in der Videowelt: Das Bild wird anstatt in 50 Halb- in 50 Vollbildern pro Sekunde bei PAL (bzw. 60 bei NTSC) an das Bildausgabegerät weitergeleitet. Damit bei Progressive Scan kein Flimmern auftritt, muss jedes Vollbild mindestens zweimal abgetastet werden.
HDMI (High Definition Multimedia Interface)
Der HDMI-Anschluss bietet in der Regel die beste Bildqualität. Über den HDMI-Ausgang können Auflösungen, je nach Gerät, bis zu 1080p (Full-HD) übertragen werden. Zusätzlich wird das Tonsignal der DVD mit übertragen. Eine zusätzliche Tonverbindung des DVD-Players mit dem AV-Receiver (muss über HDMI-Anschlüsse verfügen, die das Audiosignal verarbeiten können) über optisch- oder koax-Digital gehört der Vergangenheit an. Weitere Infos zu HDMI finden Sie in unserem HDMI-Special .
Zusammenfassung
Wie sollte man den DVD-Player also nun verbinden, um das bestmögliche Bild zu erhalten? Für den High-End-Anwender bietet sich HDMI oder YUV, inklusive der Progressive Scan-Ausgabemöglichkeit bei NTSC-oder auch bei PAL-DVDs an. Sofern HDMI und YUV ausscheidet, kommen eigentlich nur S-Video und RGB in Frage, da Composite auf Dauer nur wenig Freude bereiten wird. Im Prinzip ist hier RGB die bessere Alternative. Allerdings zeigt sich in der Praxis sehr oft, das nicht nur die Theorie maßgebend ist, sondern auch das Zusammenspiel zwischen Fernseher und DVD-Player einen entscheidenden Einfluss auf die Bildqualität hat. Denn wir haben es bereits oft erlebt, das das Bild über RGB nicht immer die beste Lösung sein muss, weil sehr häufig im Direktvergleich das RGB-Bild manchmal farblich etwas zu blass und etwas zu dunkel ausfällt. Das farblich kräftigere, manchmal kontrastreichere S-Video-Bild kann unter Umständen daher die bessere Alternative sein. Wenn sowohl RGB als auch S-Video ein gutes Ergebnis liefern, sind zwischen diesen beiden Anschlüssen die Unterschiede aber auch im Vergleich nicht mehr ganz so schwerwiegend wie bei Composite. Allerdings kommt in einigen Fällen zwangsläufig nur RGB in Frage, nämlich dann wenn der Fernseher nicht in der Lage ist, das von amerikanischen DVDs gelieferte NTSC-Signal korrekt anzuzeigen. Was es genau damit auf sich hat, lesen Sie auf der nächsten Seite.
Die PAL/NTSC-Problematik
Wer sich mit dem Gedanken auseinandersetzt, direkt einen DVD-Player zu erwerben, der nicht nur, wie es die Filmindustrie gerne hätte, DVDs mit dem für Europa gültigen Ländercode 2 wiedergeben kann, sondern auch amerikanische DVDs mit dem Ländercode 1 ansehen möchte, der sollte vorher eine wichtige Voraussetzung klären:
Während das europäische PAL-Fernsehsystem mit 625 Bildzeilen und 50 Halbbildern in der Sekunde arbeitet, nutzt das in den USA verwendete NTSC-System nur 525 Bildzeilen, dafür aber eine schnellere Bildwechselfrequenz von 60 Hz. Die 60 Hz sind heutzutage nur noch für wenige Fernseher ein Problem und stellen die Synchronisation automatisch um. Wenn das Bild hingegen stark flackert oder durchläuft, ist dies ein Indiz dafür, das der Fernseher nicht in der Lage ist, NTSC-DVDs wiederzugeben. Dann bleibt nur die Anschaffung eines neuen Geräts übrig, wenn auch US-Scheiben das heimische Filmprogramm bereichern sollen. Eine andere Möglichkeit bieten auch DVD-Player, die eine echte Konvertierung von NTSC auf PAL machen. Da bei diesem Verfahren zusätzliche Zeilen von der Player-Elektronik erzeugt und Halbbilder entfernt werden müssen und eine saubere Konvertierung nur mit teurer Spezialelektronik gut funktioniert, muss man hierbei allerdings in Kauf nehmen, dass die Bildstruktur leicht pixelig wirkt und das Bild bei Schwenks leicht ruckelt.
Die zweite Hürde ist nicht ganz so problematisch: Häufig sind nur teurere TV-Geräte in der in der Lage, NTSC auch in Farbe wiederzugeben. Weil bei NTSC ein anderer Farbträger als bei PAL verwendet wird, können viele Fernseher diesen nicht erkennen und daher NTSC nur in Schwarz-Weiß darstellen. Nur Multinormgeräte können sowohl echtes NTSC als auch PAL wiedergeben. Daher gibt es viele DVD-Player, die bei US-DVDs eine Mischung aus PAL und NTSC ausgeben, das sogenannte "Pseudo-PAL" oder "PAL 60", welches mit den 525 Zeilen von NTSC und der Wechselfrequenz von 60 Hz arbeitet, aber den PAL-Farbträger nutzt, und somit auch auf TVs ohne Multinorm-Unterstützung ein einwandfreies Bild liefert. Für Fernseher ist die PAL 60 - Option ideal, während viele ältere Videoprojektoren dieses Signal nicht verdauen, da sie bei der Wechselfrequenz von 60 Hz auch den NTSC-Farbträger erwarten. Daher sollte beim Kauf darauf geachtet werden, ob der DVD-Player PAL 60 oder echtes NTSC ausgibt. Am besten ist die Wahlmöglichkeit, wie sie verschiedene DVD-Spieler im On Screen Menü bieten. Wer nun das Pech hat, einen solchen Player gekauft zu haben, der kein PAL 60 unterstützt und zudem noch einen Fernseher ohne Multinorm-Empfang verwendet, der muss dennoch nicht gleich einen neuen TV kaufen: Vorausgesetzt, der Player unterstützt RGB, so ist auch auf diesem Wege eine Wiedergabe in Farbe möglich, da RGB direkt die Bildröhre ansteuert und es somit ziemlich egal ist, welche Norm der TV unterstützt. In diesem Zusammenhang sei am Rande erwähnt, dass auch DVDs aus den SECAM-Ländern Frankreich und Belgien auf einem PAL Code 2 - Player ohne weiteres laufen: Der Player gibt dann kein SECAM-Bild aus, sondern ein echtes PAL-Bild (oder eben RGB).
Audioausgänge
Digitalausgänge
Hat der DVD-Player keinen internen Decoder für den Mehrkanalton in Dolby Digital oder DTS, so sollte er über ein optisches oder koaxiales Digitalkabel mit dem externen Decoder oder dem Verstärker/Receiver mit integriertem Decoder verbunden werden. Waren früher bei sehr vielen DVD-Spielern optische und koaxiale Anschlüsse Standard, so findet sich bei vielen aktuellen Modellen der Einsteigerklasse zwischen 200 und 300 EUR nur entweder die koaxiale oder die optische Variante. Hier sollte man vor dem Kauf überprüfen, ob sich am AV-Receiver, falls schon vorhanden, die richtige digitale Buchsenart findet, um den DVD-Player anschließen zu können. Da es sich in beiden Fällen um eine digitale Datenübertragung handelt, ist das Resultat im Prinzip identisch. Optische Lichtleiterkabel haben den kleinen Vorteil, dass DVD-Player und Verstärker galvanisch voneinander getrennt sind, dafür den kleinen Nachteil, dass ein elektrisches Signal erst in ein optisches gewandelt wird, und im AV-Receiver wieder in ein elektrisches. Koaxiale Kabel, auch elektrische Kabel genannt, leiten das Signal hingegen ohne Wandlung weiter. Worauf bei optischen Kabeln zu achten ist: Die Spitzen müssen sauber geschliffen sein, damit beim Anschluss keine Streulichtverluste auftreten. Beim Koaxialkabel muss man sich besonders um eine wirkungsvolle Abschirmung Gedanken machen, denn bei schlecht isolierten Koax-Verbindungen kann es schon einmal vorkommen, dass der Digitalstrom gestört wird, wenn die Spannungsversorgung in der Wohnung über einen Anschluss läuft.
Daher: Hochwertige Kabel bringen noch eine weitere Steigerung der klanglichen Präzision mit sich, weil der digitale Datenstrom besonders gut abgeschirmt seinem Ziel zustreben kann oder der Lichtleiter das Licht weitgehend ungedämpft zum Verstärker transportiert. Aber auch hier gilt: Ein gutes Kabel (ab, bezogen auf 1 m Länge, zwischen 30 und 40 EUR bekommt man brauchbare Kabel) sollte es schon sein, Kabelpreise von 150 EUR und mehr pro Meter aber sind nicht gerechtfertigt, der Mehrpreis steht in keinem Verhältnis zum klanglichen Zugewinn, gerade wenn man nicht über eine 20.000 EUR-Anlage verfügt.
6-Kanalanschluss
DVD-Player mit integriertem Decoder haben grundsätzlich einen Sechskanalausgang via Cinch, um das Gerät mit den dafür vorgesehenen 5.1 - Eingang am Verstärker/Receiver (sofern vorhanden) zu verbinden. Besondere Wichtigkeit hat der Sechskanalanschluss bei DVD Audio-Playern, denn hier bietet sich kaum eine andere Möglichkeit - will man alle DVD Audio-Formate genießen - als der analoge Anschluss: 192 kHz/24 Bit-Aufnahmen oder Musikstücke, die in 96 kHz/24 Bit-Fünfkanaltechnik aufgenommen werden, können beim Anschluss des Players via optischem oder koaxialem Digitalkabel nicht entsprechend wiedergegeben werden, denn: Das Maximale, was über ein optisches oder koaxiales Digitalkabel übertragen werden kann, ist 96 kHz/24 Bit-Zweikanal (Mehr ist erst via IEEE1394 oder via Denon Link möglich). So schließt man also seinen DVD Audio-Player mit denen schon vom Anschluss eines DVD-Player-internen Decoders her bekannten sechs einzelnen Cinch-Kabeln an einen Verstärker/Receiver mit 5.1-Eingang an.
Sehr wichtig ist dabei, dass man nicht die auch vielen Playern beiliegenden Billig-Cinch-Modelle mit "Lakritzkabel" verwendet, sondern auf jeden Fall hochwertige Cinchkabel benutzt: Nur so wird das Potential der DVD Audio auch zu Gehör gebracht. Ebenso wichtig: Der Sechskanal- Eingang am Verstärker/Receiver sollte 100 kHz-tauglich sein, um auf die 192 kHz Abtastfrequenz bei DVD Audio-Aufnahmen vorbereitet zu sein. Wie sind die 100 kHz-Tauglichkeit und die 192 kHz Abtastfrequenz in Einklang zu bringen? Des Rätsels Lösung liegt im Zusammenhang zwischen Abtast- und Nutzsignal: Nach dem Abtasttheorem des Mathematikers Shannon kann man mit einer bestimmten Abtastfrequenz höchstens ein Nutzsignal codieren, das keine höheren Anteile als die Hälfte der Abtastfrequenz in sich trägt - sonst treten schwerwiegende Fehler auf: Im Falle einer 192kHz-Aufzeichnung heißt das, dass fehlerlos Tonfrequenzen mit maximal 192 : 2, also mit 96 kHz, wiedergegeben werden können, die dann via Cinch in den Analogeingang des Receivers hineinströmen. Somit sind Verstärker/Receiver mit 100 kHz-tauglichen Eingang für alle DVD Audio-Formate geeignet.
2-Kanal- / Stereo-Anschluss
Wer den DVD-Player analog an seine Anlage anschließen will, um ihn beispielsweise als herkömmlichen CD-Player zu benutzen, benötigt dafür die hinlänglich von anderen Hifi-Komponenten bekannten 2-Kanal-Cinch-Ausgänge, die jeder DVD-Player einfach oder doppelt mitbringt.
Jeder DVD-Player besitzt eine Downmix-Funktion, die den Dolby Digital - Mehrkanalton auf zwei Stereo-Kanäle verteilt, die auch an der Scart-Buchse anliegen, so dass die DVD-Wiedergabe ohne weiteres, wenn auch nicht mit dem Super-Ton, auf einem simplen Fernseher möglich ist, der nicht einmal unbedingt Stereo-tauglich sein muss. DTS-abgemischte 5.1-Tracks ermöglichen keinen Downmix. Da die meisten DTS-DVDs aber zumindest über eine Dolby Digital - Spur mit mindestens zwei Kanälen verfügen, kann man auf diese im Notfall zurückgreifen.
HDMI-Ausgang (High Definition Multimedia Interface)
Über den HDMI-Ausgang ist es möglich, neben Bildsignalen, auch Tonsignale digital zu übertragen. Es gibt verschiedene Versionen des HDMI-Ausgangs. Ältere Geräte mit der HDMI-Version 1.0 können nur die PCM, Dolby Digital, DTS und MPEG Tonsignale übertragen. Mit der Version HDMI 1.1 wurde zusätzlich die Übertragung für das DVD-Audio-Signal möglich. Das SACD-Signal kann erst mit der Version 1.2 bzw 1.2a übertragen werden.
Die aktuelle Version 1.3 unterstützt derzeit alle bekannten Tonsignale, wobei der große Vorteil der Verion 1.3 nur mit dem DVD-Nachfolger, der Blu-ray-Disc, richtig genutzt werden kann.
Weiter Infos zu HDMI finden sie in unserem HDMI-Special .
Anschluss-Fazit
Ein guter DVD-Player sollte mindestens eine Scart-Buchse, die auch RGB-tauglich sein sollte, sowie einen YUV-Ausgang und einen HDMI-Ausgang besitzen - aber: Je mehr Anschlüsse, umso besser, wobei man auf zwei Video-Composite-Ausgänge getrost verzichten kann. Diese Ausgabemöglichkeit sollte nur als letzter Ausweg Verwendung finden. Für Besitzer hochwertiger Bildausgabegeräte ist der Komponenten mit zusätzlichen HDMI-Ausgang von Wichtigkeit. Auch im Audiobereich ist Anschlussvielfalt von Vorteil, hier gehört ein optischer und ein koaxialer Digitalausgang im wahrsten Sinne des Wortes "zum guten Ton".
Die Bildqualität
Nicht selten werden wir von Lesern gefragt, wie man die Bildqualität von DVD-Playern bewerten kann - und, wie sich die Bildqualität eines Einstiegs-DVD-Players von der Bildqualität teurerer Modelle unterscheidet. Hier muss man aber generell feststellen, dass bereits bei vielen DVD-Spielern in der Einsteigerklasse die Bildqualität ohne Fehl und Tadel ist. Die Unterschiede zu teureren Modellen liegen in Nuancen, die man aber bei ausführlichen Bildtests ausfindig machen kann.
Die Voraussetzungen für einen effektiven Bild-Check:
Bei allen Überlegungen sollte immer bedacht werden, dass ein DVD-Player nur eines von mehreren Gliedern einer Kette von Video-Komponenten ist. Grundsätzlich kann jedes Glied dieser Kette die Qualität des Videobildes beeinflussen. (Anmerkung: Auch wenn es sich strenggenommen um ein "DVD-Bild" handelt, wird doch heute noch weiterhin im technischen Jargon vom "Videobild" gesprochen.) Beim Vergleichstest kommt es daher wesentlich darauf an, die übrigen Komponenten in der Kette so zu gestalten, dass sie (a) in der Qualität der später geplanten Umgebung entsprechen, (b) insgesamt ein hohes Qualitätsniveau aufweisen (c) im Vergleichstest konstant beibehalten werden. Werfen wir im folgenden einen Blick auf die einzelnen Komponenten:
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Wählen Sie ein geeignetes Bildausgabegerät. In Frage kommt entweder ein TV-Gerät (am besten 16:9-Bildformat, Bildschirmdiagonale ab 82 cm, "Bildverbesserer" abgeschaltet, damit keine aktivierte Rauschreduktion oder andere digitale Filter das Bild der DVD verfälschen) Projektor. Besonders vorteilhaft ist der Bildcheck via Projektor, wenn der DVD-Player auf seine Progressive Scan-Fähigkeit getestet werden soll oder geplant ist, dass der DVD-Player später einmal einem Projektor zuzuspielen soll. Profis testen übrigens mit einem 14-Zoll-Studiomonitor. Weltstandard ist hier der Sony PVM-14M2E. Da mit solchen Röhrengeräten DVDs gemastert werden und DVD-Player werksseitig kalibriert und justiert werden, haben Sie damit sicher das objektivste Werkzeug für einen DVD-Player Vergleichstest. Aber da es fast unmöglich ist, an einen solchen Monitor zu kommen, sei dies hier nur am Rande bemerkt. Nicht versäumen sollte man allerdings, das Bildausgabegerät vorher mit anderen Quellen auf eine neutrale Wiedergabe hin zu überprüfen. Damit dies mit der nötigen Kompetenz geschieht, ist es von Vorteil, wenn Sie einen Freund oder einen Bekannten haben, der schon etwas Erfahrung bei der Beurteilung eines guten Videobildes mitbringt. Wenn ein DVD-Player im stationären Einzelhandel in der Vorführung steht, wird er zum Vergleichstest meist ohnehin an einem guten 16:9-Fernseher angeschlossen sein. Damit liegt auch schon die beste Standard-Lösung vor. Bitte unbedingt im Menü des Fernsehers (im OSD) die Deaktivierung aller Zusatzfilter- und Digitalfunktionen sowie (sehr wichtig!) die neutrale Farb-, Bildschärfe-, Kontrast- und Helligkeitseinstellung überprüfen! Unser Tipp: Wählen Sie zum DVD-Player Vergleichstest einen neutral und optimal eingestellten 16:9-Fernseher.
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Hochwertige Videokabel verwenden! Den Playern beigepackte Billigstrippen sowie Scart- und YUV + HDMI-Kabel aus dem Sonderangebot taugen nicht zum Bildqualitäts-Vergleichstest an einem DVD-Player. Videosignale sind Signale und als solche besonders anfällig für alle möglichen Störungen. Wer einmal den Unterschied im Videobild nach einem Kabeltausch oder nach dem Aufklippen von Mantelstromfiltern erlebt hat, wird das Thema Videokabel beim Vergleichstest als allererstes beachten. Die Bildunterschiede am DVD-Player können teilweise so feinzeichnend sein, dass allein schon die Verwendung minderwertiger Kabel zu einem verfälschenden Vergleichstest-Ergebnis führen kann. Es muss nicht unbedingt ein Highend-Scartkabel für 250 EUR sein, aber etwas Ordentliches (ab ca. 35 EUR) muss schon verwendet werden. Je nach Anschlussart kommen Scartkabel, S-Videokabel, RGB- oder YUV-Kabel (Cinch- oder VGA-Kabel und HDMI-Kabel) in Frage. Wenn man geklärt, hat über welchen Anschluss man später fahren will kann man sich schon mal ein hochwertiges Kabel zulegen. Dieses braucht man ohnehin - egal für welchen DVD-Player man sich nach dem Vergleichstest entscheidet - und so kann man es sich ohne Risiko schon frühzeitig und vor der eigentlichen "großen" Kaufentscheidung zulegen. Unser Tipp: Einen Vergleichstest auf jeden Fall mit einem hochwertigen Videokabel durchführen! Lesen Sie dazu z.B. das HIFI-REGLER Special Oehlbach zum Thema Videokabel ...
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Die richtige Software zum Vergleichstest einspielen! Sich am besten zuvor über Test-DVDs oder Film-DVDs (empfehlenswert ist es, sie nehmen ein bis zwei Test-DVDs und mehrere Filmtitel mit) mit besonders guter Bildqualität informieren. Sie sollten die DVDs zuvor schon kennen und nicht erst im Vergleichstest das erste Mal sehen - denn eine qualitativ brillante DVD sieht auf keinem DVD-Player wirklich schlecht aus. Am besten bei Freunden und Bekannten mit entsprechend gutem Equipment zuvor Probe sehen und sich einen ausführlichen Eindruck verschaffen. Unser Tipp: Wählen Sie wenige Szenen, die vorzugsweise feine, schrägen Linien, starken Hell-Dunkel-Kontrast und menschliche Gesichter darstellen und prägen sich diese gut ein. Bleiben Sie dabei! Die größte Gefahr ist, dass Sie am Schluss eine Unmenge Bilder gesehen haben und keinen roten Faden mehr erkennen.
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RGB- und YUV-Verbindung testen! DVD-Player mit hochwertigen Video D/A-Konvertern geben die volle Qualität dieses hochkomplexen Bauteils nur im RGB- oder YUV-Modus aus. Daher ist es ratsam, alle Player mit 54 MHz/10-Bit Video-DAC, 108 MHz/12-Bit Video-DAC oder 216MHz/14Bit Video-DAC auch dementsprechend zu überprüfen. Nur eingeschränkt ist dies möglich, wenn im Vergleichstest nur ein Fernseher zur Verfügung steht.
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AV-Receiver: Haben Sie vor, später einen AV-Receiver als Schaltzentrale einzusetzen, so sollten Sie auch diesen zumindest in die Planung einbeziehen. Dies hat zwar primär nichts mit der Bildqualität zu tun, doch kann z.B. die Durchleitung des Video-Signals nur azf die analogen Anschlüsse beschränkt sein. Immer mehr AV-Receiver bieten allerdings die Wandlung von analogen Eingängen aud HDMI an und setzen die Auflösung (je nach Modell) bis auf 1080p (FULL-HD) hoch. Mehr dazu in unserem HIFI-REGLER Special Receiver ...Wichtig im Vergleichstest: Manche DVD-Player sind dagegen unempfindlicher als andere. Unser Tipp: Auch wenn's den Vergleichstest vielleicht etwas komplizierter macht: Beziehen Sie einen passenden AV-Receiver / -Verstärker in die Planung ein!
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Sehr wichtig ist der A/B-Vergleich: Zwei unterschiedliche DVD-Player am exakt gleichen Bildausgabegerät, mit der exakt gleichen Anschlussart (beide DVD-Player über YUV oder beide über RGB anschließen - also nicht einmal YUV und einmal RGB, das verfälscht den Bildeindruck). Allgemein wichtig: Im Vergleichstest immer exakt das gleiche Kabel und die gleiche Video- bzw. DVD-Sequenz verwenden. Andernfalls können wahrhaft idiotische Test-Ergebnisse entstehen. Deshalb kann dieser Punkt nicht nachdrücklich genug betont werden. Unser Tipp: Planen Sie Ihren Vergleichstest sorgfältig. Lassen Sie sich nicht die Initiative abnehmen und behalten Sie stets die Kontrolle. Nur so stellen Sie sicher, dass bei einem Vergleichstest am Schluss nicht genau das falsche Ergebnis herauskommt! Merke: Gar nicht so selten weist der teurere DVD-Player die schlechtere Qualität auf.
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Ausreichend Zeit einplanen! Nicht zu unterschätzen bei jedem Vergleichstest: Der Zeitfaktor. Innerhalb von 10 Minuten kann selbst ein erfahrener Test-Redakteur niemals die Bildunterschiede verschiedener DVD-Player vernünftig erfassen. Besser kein Test, als ein Vergleichstest unter Zeitdruck. An dieser Stelle unser "Fair-Play-Tipp": Wenn Sie zu einem Händler gehen und ihn mit einem Vergleichstest bemühen, dann sollten Sie fair sein und dies nur tun, wenn Sie wirklich einen Kauf beabsichtigen. Wird ihnen dann vor dem Kauf ein guter Service angeboten, dann sollten Sie auch bei diesem Händler das Geschäft abschließen - selbst wenn es dort vielleicht ein wenig teurer ist, als z.B. im Internet-Versandhandel. Beratung und Service können nicht umsonst sein und es ist ein Gebot der Fairness, sich nicht etwa bei einem Händler einen umfassenden Vergleichstest organisieren zu lassen um dann bei dessen billigsten Konkurrenten zu kaufen. Unser Tipp: Seien Sie fair. Wenn Ihnen ein Händler einen Vergleichstest ermöglicht, dann kaufen Sie auch dort. Es schadet auch nichts, dies rechtzeitig zu signalisieren, dann kommt vielleicht gar nicht erst Zeitdruck auf.
Haben Sie begonnen, verschiedene DVD-Player unter die Lupe zu nehmen, so achten Sie bitte auf folgende Bildtest-Parameter
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Gesamtbildschärfe: Wie scharf werden die Konturen der auf dem Bildausgabegerät gezeigten Objekte dargestellt? Ist alles klar und ohne störendes Verwischen oder Verschwimmen der im Bild erkennbaren Gegenstände zu sehen? Sind die Ränder sauber gezeichnet, vor allem die von diffizil darstellbaren Objekten (z.B. die Spitze einer Rakete, die Silhouette einer Kirche oder runde Gegenstände)? Werden keine Doppelkonturen sichtbar? Ist das Bild völlig klar und rein, also ohne auch noch so leichte Grau-, Weiß- oder Braunschleier? Hier verwenden Sie am besten qualitativ hochwertige Testbilder einer guten PAL-Test-DVD. Beispiel: Heimkino Referenz Test-DVD. (Achtung! Die weitaus meisten Test-DVDs sind nicht für PAL entwickelt worden!) Nur ein DVD-Player ohne störenden Schleier über dem Bild kann eine tadellose Gesamtbildschärfe produzieren.
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Kontrastumfang: Hier eignen sich Szenen mit Hell-/Dunkelübergängen verwenden, aber auch Filmbeispiele, in denen z.B. im dunkeln viele Details gezeigt werden, da die nächste Szene im Hellen spielt und hier wiederum viele Details dargestellt werden. Bei einem DVD-Player mit guten Kontrastumfang müssen sowohl helle, wie dunkle Details gleichermaßen gut erkennbar sein. Problematisch sind Hell-Dunkel-Übergänge. Ideal für einen Vergleichstest: Hautfarbe des Gesichts natürlich, weißes Hemd strahlend und natürlich weiß, schwarzer Smoking so, dass sich Falten und Revers deutlich und klar konturiert abheben. Dabei dürfen die Verläufe weder unnatürlich abrupt noch zu verwaschen aussehen. Ein häufiger Fehler sind graue Schattenkanten im weißen Bereich bei Schwarz-Weiß-Kanten. Bei vielen verschiedenen Grautönen (z.B. in Filmszenen mit Nebel auf einer qualitativ exzellenten DVD) kann man noch gleich mit überprüfen, ob der DVD-Player einwandfrei dekomprimiert und nicht zur Bildung von Artefakten (Gut sichtbare Rauschmuster innerhalb der Grauübergänge, an den Rändern von Kanten) neigt. Bei einem teureren DVD-Playern wirkt gerade diese Abstimmung harmonischer, runder. Doch diese Unterschiede werden im Vergleichstest erst bei sehr ausgiebigem Probe sehen deutlich. Voraussetzung auch hier: Ein hochwertiges Bildausgabegerät.
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Farbwiedergabe. Am besten Testbilder mit kräftigen, reinen Farben verwenden. Bei einem reinen Rot dürfen sich keine Reste anderer Farben darin finden, kein Gelb-, Blau- oder Grün-Stich darf zu sehen sein (WICHTIG: Das Bildausgabegerät muss farblich absolut korrekt eingestellt und nicht zu abgenutzt sein. Fernseher z.B., die schon zu viele Betriebsstunden hinter sich haben, haben nicht mehr die für diesen Test erforderliche Qualität bei der Farbwiedergabe !). Wie exakt gezeichnet sind die Farbverläufe? Scheint ein Teil des Blaus auf dem Testbild mit dem Heißluftballon in das Rot hineinzulaufen? Ist dies der Fall, zeichnet der DVD-Player die Farbverläufe nicht sauber genug. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die visuelle Brillanz: Wirkt das Bild leuchtend, klar und dynamisch? Oder matt und langweilig, kurz gesagt emotionslos? Bei einer DVD mit leuchtenden Farben wie z.B. "The Fifth Element" oder "Inspector Gadget" müssen die bunten, kräftigen Farben auch mit dem entsprechenden Charisma wiedergegeben werden. Doch viel wichtiger als kräftige, reine Farben ist im Vergleichstest die Wiedergabe natürlicher Hauttöne. Hier scheidet sich die Spreu vom Weizen! Schauen Sie sich immer Szenen mit großen Gesichtsaufnahmen an. Wenn die nicht natürlich rüberkommen und die Ursache tatsächlich im DVD-Player liegt , dann hilft auch kein Einstellen der Farbtemperatur mehr.
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Schwarzwert: Ein guter DVD-Player muss in der Lage sein, ein Bild mit einem richtig tiefen Schwarz zu erzeugen - und kein dunkles Grau. Am besten eine Test-DVD verwenden, auf der ein Teil des Films in tiefster Dunkelheit spielt. In dieser Disziplin hat sich viel getan: Ein ordentliches Schwarz bieten nun auch schon verschiedene Einstiegs-DVD-Player der Markenhersteller, wobei ein sehr plastisches Schwarz mit extrem großer räumlicher Tiefe noch immer nur von teureren DVD-Playern zur Verfügung gestellt wird. Im Zusammhang mit einer exzellenten Schwarzwiedergabe stehen die Bildplastizität und die Detailtreue. Wollen wir diese Faktoren im Vergleichstest überprüfen, schauen wir beispielsweise nach folgendem: Wirkt das Bild dreidimensional? Sehen die Gegenstände, die das Testbild zeigt (z.B. Münzen, Obst, Buntstifte o.ä.) wie zum Greifen nah aus? Sehr gut sind auch hier wieder Gesichter von Menschen zum Test geeignet. Wirkt das Gesicht real, die Lachfalten so, als würde die Person vor Ihnen stehen? Sind die gesamten Gesichtszüge nicht "platt", sondern natürlich? Sind feine Muster, wie beispielsweise Poren in der Haut oder die Maserung eines im Bild gezeigten Möbelstücks exakt herausmodelliert? Hier sind teure DVD-Player günstigen Einstiegsmodellen überlegen. Feine Muster, kleine Details in der Landschaft, die Plastizität eines Früchtestilllebens werden noch lebendiger und noch natürlicher gezeigt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Käufer auch ein entsprechend hochwertiges Bildausgabegerät besitzt oder zu kaufen plant. An einem 500-Euro-TV-Gerät merkt man solche Unterschiede nicht - wohl aber an einen Projektor oder am Oberklasse-16:9-TV-Gerät. Um hier Unterschiede im DVD-Player-Vergleichstest zu sehen, benötigt man gerade bei Plasma-Bildschirmen hochwertige Kabel, die weder Doppelkonturen noch andere Störeffekte erzeugen.
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Auflösung und Regelbarkeit: Hat der DVD-Player einen Video-Equalizer, so überprüfen Sie auf jeden Fall dessen Qualität. Wenn Sie die Bildschärfe z.B. erhöhen: Stellt sich ein sichtbarer Effekt ein? Wirkt das Bild immer noch natürlich, nur in den Konturen der gezeigten Objekte noch schärfer oder unnatürlich-digitalisiert? Ist der gesamte Regelbereich ausreichend? Sind die Unterschiede zwischen den einzelnen benachbarten Stufen nicht zu groß? Hier sind viele teurere DVD-Player im Vorteil: Sie verfügen oft über sehr wirksam arbeitende Video-Equalizer, die vor allem für Projektoren-Freunde oft von Nutzen sind, weil die exakte Einstellung auf das Bildausgabegerät so nochmals besser möglich wird. Doch auch bei preisgünstigeren DVD-Playern bürgern sich hochwertige Video-EQs ein.
Was bringen DVD-Player mit integriertem Decoder?
Noch immer bieten praktisch alle Firmen DVD-Player mit integriertem Decoder an, obwohl inzwischen fast jeder Heimkino-AV-Receiver einen DD/DTS-Decoder mitbringt. Dass immer mehr Player mit Decoder auf den Markt kommen, hat auch noch einen anderen Grund: Jeder DVD Audio-Player besitzt einen Sechskanalausgang und einen Decoder mit sehr hoher Rechenleistung, um die im MLP (Meridian Losless Packing)-Verfahren codierten DVD Audio-Scheiben zu decodieren. Dabei fällt, sozusagen als "Nebenprodukt", auch gleich noch ein von der Rechenpower her weniger aufwendiger Dolby Digital- und DTS-Decoder mit ab. Praktisch vergessen ist inzwischen das längst auf den Heimkino-Friedhof verbannte MPEG2.
Die eingebauten Decoder sind zwar im Vergleich zu früheren Generationen deutlich besser geworden - manche erreichen inzwischen ein erstaunliches Niveau - aber es gibt immer noch Nachteile gegenüber einem "ausgewachsenen" AV-Verstärker oder -Receiver:
- Wenig Einstellmöglichkeiten für das Set-Up der Lautsprecher, z.B. Delay-Time kann nur für Front L/R-Lautsprecher zusammen und nicht einzeln pro Box justiert werden, ebenso verhält es sich mit Surround L/R. Zudem sind die Einstellregler öfters nicht allzu fein zu dosieren
- Einbußen bei der Tonqualität, hervorgerufen durch einen geringen Dynamikumfang, der sich in einer unbefriedigenden Wiedergabe des Klangs im oberen Hochton- und im Tiefbassbereich zeigt. Leisere Surroundeffekte werden wenig differenziert wiedergegeben, auch bidirektionale Surroundeffekte stellen die meist sehr kostengünstig hergestellten internen Surroundprozessoren vor nur schwer lösbare Aufgaben. Hier bieten aber manche Geräte ab 500 EUR (Listenpreis) schon eine recht beachtliche Performance.
Ein Wort sollte an dieser Stelle auch noch zu den in praktisch allen Playern integrierten virtuellen Surrounderzeugungs-Systemen gesagt werden, die angeblich eine gute Räumlichkeit ohne Surroundlautsprecher erzeugen sollen: Ob sie nun TruSurround, Virtual Dolby Digital oder Spatalizer heißen, sie sind und bleiben eine absolute Notlösung. Richtiger Raumklang kommt erst mit dem passenden 5.1.-Equipment voll heraus. Außer einem leisen Echo-Effekte leisten diese Systeme nach unseren Erfahrungen in der Regel weniger, als die wohlklingenden Bezeichnungen versprechen.
Das Bedienkonzept und die Praxistauglichkeit des DVD-Players
Auch ein wichtiger Punkt, der beim Kauf ausreichend Berücksichtigung finden sollte, ist die Bedienfreundlichkeit des Geräts.
Fragen, die hierbei eine Rolle spielen, sind zum Beispiel:
- Ist die Fernbedienung ergonomisch gut geformt, damit sie richtig in der Hand liegt?
- Sind die Tastengruppen auf der Fernbedienung gut bedienbar angeordnet, damit die Basisbedienung auch im abgedunkelten Raum einfach vonstatten geht? Besonders hilfreich ist, wenn zumindest die wichtigsten Funktionstasten sich endweder sehr leicht ertasten lassen oder beleuchtet sind/phosphoreszieren.
- Sind die On-Screen-Menüs des Players logisch aufgebaut und einfach über die Fernbedienung zu justieren?
- Ist das Laufgeräusch des Laufwerks akzeptabel? (Vor allem beim Einlesen machen einige Laufwerke durchaus Lärm)
- Reagiert die DVD-Lade des Players rasch auf das Drücken der "Open"-Taste?
- Ist das Kapitel überspringen problemlos und schnell möglich? Nimmt sich der Player nicht zu viel Zeit? Funktioniert hier das Zusammenspiel mit der Fernbedienung?
- Ist das Display an der Gerätefront gut ablesbar?
Sonstiges Leistungsmerkmale
Zu den sonstigen, für viele wichtigen Features gehören zum Beispiel
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Eine MP3-Wiedergabe, über die inzwischen fast alle DVD-Player verfügen. Es gibt aber noch große Unterschiede bezüglich der Vielfalt der MP3-Funktionen, so ist kaum ein Markenplayer mit allen MP3-Features ausgestattet. So sind nur wenige Modelle in der Lage, ID3-Tags und komplette Dateinamen via On Screen Display darzustellen. Im Display des DVD-Players ist selbst die Darstellung abgekürzter Dateinamen nicht bei allen Modellen möglich, wobei es in der aktuellen Generation bei immer mehr Modellen funktioniert. Noch weitere Hinweise: Multisession-Burning ist out, soll die MP3-CD auf einem DVD-Player laufen. Bis auf wenige Modelle können die meisten Player auch mit Multisession-MP3-CDs umgehen. Hier ist aber davon auszugehen, dass zukünftig immer mehr DVD-Spieler auch Multisession-MP3-CDs lesen können. Noch ist es so, dass viele DVD-Spieler lediglich die erste Session einlesen und die anderen ignorieren. Ebenso gibt es meist eine Beschränkung bezüglich der maximal möglichen Dateinamen-Zeichen sowie der Gruppen/Unterverzeichnisse. Noch nicht allzu viele DVD-Player mit MP3-Funktion haben Shuffle Play- und umfangreiche Titelprogrammier-Funktionen, bei einigen Modellen kann innerhalb der Tracks nicht gespult werden. Wichtig: Verschiedene DVD-Player geben MP3-Daten nur analog aus. Am besten eine MP3-CD mitnehmen, abspielen und das Funktionsangebot testen. Dabei dann auch auf Einlese- und Skip-Geschwindigkeit achten sowie auf Aussetzer und auf das Abschneiden der ersten ein oder zwei Sekunden von Tracks. Nehmen Sie am besten eine MP3-CD mit Tracks in verschiedenen Bitraten - Datenraten von 128 kbps bis 320 kbps sollte eigentlich jeder DVD-Player beherrschen und fehlerfrei abspielen können. Bei den aktuellen Playermodellen sind Ablesesicherheit und Klangqualität auch inzwischen auf einem beachtlichen Niveau angelangt.
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SVCD-Wiedergabe: Um herauszufinden, ob das Wunschmodell SVCDs abspielt, am besten auf die Site vcdhelp gehen und sich eine Check-SVCD brennen. Diese dann auf dem Player testen. Läuft sie nicht, sieht es mit der SVCD-Wiedergabe schlecht aus.
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Eine gute Fehlerkorrektur: Ob der DVD-Player eine gute Fehlerkorrektur hat, können sie selbst prüfen: Nehmen Sie zum Kauf eine leicht verkratzte DVD und eine leicht verkratze CD mit - beide Scheiben sollte der DVD-Spieler problemlos einlesen können.
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Die Wiedergabe von DVD-Rs/DVD-RWs/DVD+RWs.
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Sehr interessant: Player, die neben DVD-Video und DVD-Audio auch noch SACD wiedergeben. Hier kann man sich beruhigt zurücklehnen, denn ganz gleich, welches High Quality Audio-Format sich durchsetzt, der eigene DVD-Spieler unterstützt es.
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Vielen sehr wichtig: Ein unmerklich ablaufender Layerwechsel. Der Layerwechsel kommt bei fast allen aktuellen DVDs einmal pro Film vor. Eine DVD-9 (die meist gebräuchliche DVD für die Speicherung von Spielfilmen momentan) ist eine DVD, bei der sich zwei Schichten (=Layer) auf einer einzigen DVD-Seite befinden. Nachdem der Laser des DVD-Players den ersten Layer komplett ausgelesen hat, muss sich der Laser umfokussieren, um am Beginn des zweiten Layers wieder einsetzen zu können. Dieser Layerwechsel macht sich bei vielen DVD-Playern durch ein Stehen bleiben des Bildes und einen hörbaren Tonaussetzer bemerkbar, besonders dann, wenn der Layerwechsel auf der DVD ungünstig (z.B. mitten in einer Szene) platziert ist. Je nach DVD-Player-Modell kann das Stehen bleiben des Bildes und der Tonaussetzer unterschiedlich lang ausfallen. Möchte man den Layerwechsel praktisch unsichtbar vonstatten gehen lassen, braucht der DVD-Player einen ausreichend dimensionierten Pufferspeicher (zum Daten speichern während der Umfokussierung) und ein Laufwerk mit hoher Auslesegeschwindigkeit. Wer den Layerwechsel überprüfen möchte, sollte sich eine DVD mitnehmen, bei der er die Position des Layerwechsels genau kennt, und diese in den Wunschplayer einlegen.
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Bitratenanzeige. Sie zeigt an, wie hoch die Datenübertragungsrate von der DVD ist. Eine nettes zusätzliches Feature, das aber nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Bildqualität zulässt, da auch ein unsauberes Master dazu führen kann, dass die Videodaten nicht so stark komprimiert werden können. Schön ist, wenn die Audio- und die Videobitrate getrennt abrufbar sind.
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Streng separierte Audio- und Video-Sektionen. Dies sollte bei teuren Playern mit dazu gehören, damit Audio- und Videoteil sich nicht gegenseitig stören können.
Fazit
Es ist also gar nicht so schwer, den richtigen DVD-Player zu finden. Wichtig ist, dass man sich vor dem Kauf eindeutige Prioritäten setzt. Wer die ultimative Multimedia-Maschine sucht, die einfach alle SVCD- und MP3-Formate einliest, wird bei einem anderen DVD-Spieler landen als der Kaufinteressent, dem eine möglichst hochwertige Bild- und Tonwiedergabe bei DVDs besonders am Herzen liegt. Auch der preisliche Rahmen sollte abgesteckt werden, damit man sich gleich in der richtigen Klasse orientieren kann. Ebenfalls sollte man sich ausreichend Zeit für den DVD-Player-Kauf nehmen und sich das ins Auge gefasste Gerät vor dem endgültigen Kauf auf jeden Fall ausführlich anschauen und auf Herz und Nieren prüfen - denn nur dann ist auch gewährleistet, dass der DVD-Spieler die Kriterien erfüllt, die Ihnen wichtig sind.
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Jog-Shuttle. An der Fernbedienung oder/und am DVD-Spieler selber, bringt dem Benutzer den Vorteil verschiedener Vor- Rücklauf- und Bildfortschaltungsfunktionen.
Weiterführende Links zum Thema DVD-Player:
- Mehr zur Bildqualität bei DVD-Spielern finden Sie im HIFI-REGLER Special DVD-Player Vergleichstest
- Lesen Sie die HIFI-REGLER Specials zu den neuen digitalen Videoschnittstellen: DVI im Überblick und konkret im technischen Detail: DVI-Belegung und HDMI .
- DVD-Player haben oft verschiedene Videoausgänge. wenn Sie sich nicht ganz sicher sind, welcher Ausgang das beste Videosignal liefert, dann lesen sie unser Special Videosignal.
- Hintergrundwissen zu DVD Audio und Progressive Scan ...
- Fehlt noch der passende AV-Receiver? Hier geht es zu unseren AV-Verstärker/-Receiver-Kauftipps
- Steht der Lautsprecher-Kauf noch aus? In unserem Special zum Thema Lautsprecher finden Sie technische Tipps und Kaufanregungen
- Eine gute Hilfe zur Kaufentscheidung bieten unser DVD-Player-Kaufcheck und unser DVD-Player-FAQ.
Stand 03. Juli 2008 - Autor: Carsten Rampacher
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