Mut zur Qualität beim Kauf von Flachbildschirmen und AV-Receivern - der HIFI-REGLER-Guide
Autor: Carsten Rampacher, AREADVD, exklusiv für HIFI-REGLER, update: 17.01.2017
Oftmals wird beim Kauf von Unterhaltungselektronik nur auf das Geld geachtet - was sich aber als Fehler erweisen kann, wenn man Komponenten wie Flachbildschirme oder AV-Receiver erstehen möchte. Wir nennen Ihnen gute Gründe, wieso es sich lohnt, strikt auf Qualität zu achten, selbst wenn dann tiefer in die Tasche gegriffen werden muss.
Flachbildschirm
Häufig gibt es große Diagonalen für wenig Geld - wir raten: Finger weg! Gerade in der 2015er Generation lohnt der Griff zum Modell der oberen Mittel- oder Oberklasse. Mittlerweile sollte man auch bedenken: Es gibt Full HD- und Ultra HD (UHD) TVs, und aus Gründen der Zukunftssicherheit ist es ratsam, gleich einen UHD-TV mit 3.840 x 2.160 Pixeln nativer Panelauflösung zu erstehen. Diese TVs haben nicht nur mehr Auflösung, sondern auch mehr Rechen-Power.
Bei modernen UHD-Flatscreens muss die CPU viel leisten: Das ganze Smart TV Management inklusive Multitasking, das Wandeln von 2D Inhalten nach 3D, das exzellente Hochskalieren niedriger auflösender Quellen auf die native Bildschirmauflösung, die hochqualitative Wiedergabe 3D-Inhalten…..da dürfte es klar sein, dass eine schnelle CPU in Kombination mit viel Arbeitsspeicher am besten geeignet ist, diese Anforderungen zu erfüllen. Und dieses Hochleistungs-CPUs stecken in den TVs ab der gehobenen Mittelklasse.
Die Auswahl zwischen verschiedenen TV-Konzepten ...
Und der Käufer hat mittlerweile die Auswahl zwischen verschiedenen TV-Konzepten, denn neben der klassischen Flat-Form hat sich mit dem Curved-TV eine weitere „Spezies“ etabliert, die nicht nur aus Design-Aspekten eine interessante Alternative darstellt: Der Curved-TV, der 2015 von Samsung in zahlreichen Baureihen, überwiegend gepaart mit UHD-Auflösung, angeboten wird.
Beim Curved-TV handelt es sich um einen Fernseher mit einem genau definierten gebogenen Radius, was den Vorteil einer höher visuellen Gesamtplastizität und eines subjektiv als größer empfundenen Bildes mit sich bringt.
Durch die Biegung des Panels sind zudem die Eckpunkte wie auch das Zentrum des Screens identisch weit vom Zuschauer weg. Ebenfalls kommen durch die Neigung weniger Reflexionen ins Bild. Bilanzierend eine Alternative, die man sich anschauen kann – ob nun ein Flat Screen oder ein Curved Screen der Favorit ist, sollte jeder für sich persönlich entscheiden.
Samsung und Panasonic - die stärksten TV-Marken
Wir führen mit Samsung und Panasonic die beiden beliebtesten und stärksten TV-Marken - hier können Sie sich sicher sein: Die eingebauten Hochleistungs-Prozessoren bieten Top-Qualitäten beim Hochskalieren von niedriger auflösenden Inhalten, bei der Nutzung aller Smart TV-Funktionen, beim Surfen im freien Internet, beim parallelen Verwenden verschiedener Anwendungen und bei allen Aufgaben, die mit 3D zusammen hängen. Hier ist Ihr Geld gut angelegt, denn schließlich soll der TV auch längere Zeit für Freude sorgen und „up to date“ sein.
Und die Vorzüge eines teureren Fernsehers schlagen sich in vielen Details nieder, so auch in einer besseren Zwischenbildberechnung. Was hat der Anwender davon? Ganz gleich, welche Inhalte gezeigt werden, die Darstellung ist flüssiger, Bewegungen erscheinen messerscharf und weisen keine Nachzieheffekte oder gar Unschärfen auf. Bei schnellen Kameraschwenks oder Kamerafahren gewöhnt man sich rasch an die Vorzüge einer leistungsstarken Zwischenbildberechnung.
Hochwertige Video-Verarbeitung
Auch die interne Videosignalverarbeitung ist qualitativ besser, der Video-Equalizer sowie die vordefinierten Bildprogramme überzeugen durch eine exzellente Performance. Gerade das Bildprogramm „Film“, „Kino“, „Cinema“ oder „Movie“ – je nach Hersteller finden sich unterschiedliche Bezeichnungen -, ist für eine ausgewogene, realistische Bilddarstellung zuständig und offeriert realistische Farben, sattes Schwarz, sehr guten Gesamt- und Detailkontrast sowie eine augenfreundliche Bildhelligkeit.
Umfangreiche Smart TV-Funktionen finden sich bereits in der Mittelklasse. Ab der oberen Mittelklasse allerdings bemerkt praktisch jeder Anwender, dass Apps schneller geladen werden, Multitasking souveräner erledigt wird und auch der Download von Aktualisierungen und neuen Apps schneller vonstattengeht.
Darüber hinaus verfügen die großen TV-Modelle über ausgeklügelte Bedienkonzepte, in deren Zentrum meist eine multifunktionale Fernbedienung liegt: Meist mit Touchpad sowie Mikrofon für die Sprachsteuerung ausgestattet, kann man so alle Funktionen des hochwertigen Fernsehers komfortabel nutzen.
Bilanzierend ...
... kann man die Vorzüge eines hochwertigen TVs in wenigen Sätzen zusammenfassen:
- Edleres Design und bessere Materialqualität für gediegene Optik
- Mehr Rechenleistung durch eingebaute Hochleistungs-Prozessoren
- Höhere Bildqualität durch höher wertige Bildsignalverarbeitung und deutlich bessere Panels
- Umfangreichere und effektivere Bildeinstellmöglichkeiten
- Komfortable Nutzung aller Smart TV- und Multimedia-Funktionen durch Multifunktions-Fernbedienung sowie viel CPU-Power.
AV-Receiver
Bei AV-Receivern geht es qualitativ überzeugend schon ab 300 bis 350 EUR los - es gibt aber Gründe, sich in Preisklassen ab ca. 500 bis 600 EUR umzuschauen:
Hier müssen wir zunächst etwas weiter ausholen. Gerade jetzt, innerhalb der nächsten Wochen und Monate, wird der Generationswechsel von den 2014er Modellen auf die 2015er Generation bei allen relevanten Herstellern stattfinden – und zwar in den „bürgerlichen“ Preisklassen, die von knapp 300 bis rund 700 EUR reichen. Die teureren Modelle ab ca. 900 EUR werden meist erst deutlich später im Jahr ausgetauscht. Es ist davon auszugehen, dass sich Decoder für Dolby Atmos und auch für das neue DTS:X, das Anfang März offiziell präsentiert wird, auch in niedrigeren Preisklassen etablieren werden.
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Noch 2014 bot nur Onkyo ab Herbst für den TX-NR636 (aktuell: Onkyo TX-NR656 inkl. Dolby Atmos)) ein Atmos-Upgrade mittels Firmware an. Bei den anderen Herstellern, also Denon, Marantz, Yamaha und Pioneer, war Dolby Atmos-Decoding den Spitzenmodellen vorbehalten. Wir gehen davon aus, dass sich dies 2015 ändern wird. Wenn von den namhaften Herstellern die neuen AV-Receiver tatsächlich auf dem Markt sind, werden wir dieses Special umgehend anpassen.
Bei Dolby Atmos und auch DTS:X handelt es sich um komplett neue Tonformate, die völlig anders funktionieren als die Vorläufer, also DTS HD Master/High Definition Audio und Dolby TrueHD. Während bei DTS:X noch kaum Details an die Öffentlichkeit gelangt sind, weiß man bei Atmos schon alles über die Funktionsweise. Das HIFI-REGLER-Team hat auch schon ein Special zu den neuen Tonformaten online, so dass Sie sich dort informieren können. Hier nur in Kürze: Dolby Atmos arbeitet mit einem kanalbasierten „Bett“, erstmals hinzu kommen so genannte „Soundobjekte“, die sich gezielt einzelnen Lautsprechern zuweisen lassen.
Die Zuweisung der Sound-Objekte zu den Lautsprechern wird im AV-Receiver mit Atmos-Decoder vorgenommen. Atmos addiert einen weiteren Layer für den perfekten Surroundgenuss – nämlich oberhalb des Zuhörers. So fühlt man sich 360 Grad und in allen Ebenen von Klang umgeben. Atmos bietet zwei Möglichkeiten zur Integration der Lautsprecher: Entweder als Deckenlautsprecher oder aber mittels spezieller Module, die auf die Frontlautsprecher gestellt werden, und die im genau definierten Winkel in Richtung Hörraumdecke abstrahlen.
Bei DTS:X wurde auf der CES in Las Vegas lediglich ein Hörraum mit Deckenlautsprechern präsentiert, die Aufgabe von DTS:X ist genau dieselbe: Die Schaffung von „Immersive Sound“, also die Einbeziehung aller Hörebenen für die Schaffung eines ganzheitlichen Klangerlebnisses in hoher Auflösung.
Nachdem wir nun diesen kurzen Exkurs an den Anfang gesetzt haben, zählen wir neben der Decodingmöglichkeit für neueste Tonformate weitere Vorzüge teurerer AV-Receiver auf. Wir müssen uns in Ermangelung von Bildmaterial und Informationen derzeit noch mit selektierten 2014er Modellen begnügen, sobald Informationen und Bildmaterial vorliegen, werden wir dieses Special entsprechen ergänzen.
- Vor allem die Musikalität ist höher, bei Musik klingen die Modelle der Mittelklasse deutlich detailreicher und klarer als Einsteiger-AV-Receiver. Das hört man insbesondere im Stereo-Betrieb. Während die Modelle der 350 bis 400 EUR-Klasse eher bescheiden im Stereobetrieb klingen, findet man nur eine Preisklasse höher bereits einen fundierten, klaren Sound, der auch Zweikanal-Liebhabern Freude macht.
- Oftmals liegt die Pegelfestigkeit höher, was den Einsatz auch in größeren Hörräumen möglich macht. Hohe Lautstärken gehen leichter von der Hand, der Klang erscheint satter, brillanter und räumlicher
- Wer ein 7.1 oder 7.2 Setup einsetzt, kann in der Preisliga ab ca. 500 Euro gleich einen AV-Receiver mit sieben Endstufen und sogar 2 Vorverstärkerausgängen für den Anschluss von 2 aktiven Subwoofern kaufen
- Flexibel: ganz gleich, ob 7.1 mit Front Heights oder mit Surround Back, oder aber 5.1 Bi-Amping: Oftmals gibt es verschiedene Betriebsarten für die Endstufen 6 und 7
- Video-Processing: AVRs der führenden Marken (z.B. Denon, Onkyo, Pioneer, Yamaha - alle gibt es bei HIFI-REGLER) bieten ab der Mittelklasse schon sehr leistungsfähiges Video-Processing an. So können am AVR eingehende SD-Signale gleich in tadelloser Qualität auf bis zu 1080p konvertiert oder sogar FullHD Signale auf 4k hochgerechnet werden.
- Mehr HDMI-Eingänge - HDMI ist die Schnittstelle der HD-Ära. Mit mehr HDMI-Terminals können mehr Peripheriegeräte angeschlossen werden, was für die Besitzer größerer Geräteparks sehr vorteilhaft ist.
- Besseres Einmesssystem: Bei manchen Marken ist das Einmesssystem bei den Mittelklasse-Modellen noch besser (manchmal aber wird hier auch schon in der 400 EUR-Klasse, wie z.B. bei Denon, das identische Einmesssystem verbaut: Im AVR-X1100 ist das identische Audyssey-System wie im AVR-X2100. Siehe auch: Modellvergleich der Denon AV-Receiver 2015 und Denon AV-Receiver)
- Höher wertiges grafisches User-Interface: Oftmals verbauen die Hersteller ihre hochwertige, hochauflösenden GUIs (Graphical User Interface) schon in den Modellen der 500 bis 600 EUR-Liga, während die darunter liegenden Preisklassen nur ein sehr rudimentäres, grafisch einfaches GUI aufweisen.
- Teilweise spielen AVRs der Liga ab 500 EUR sogar schon neben FLAC- auch Direct Stream Digital-Dateien ab, selbst in der Liga ab 350 EUR bekommt dieses weitere HiRes-Feature immer mehr Supporter. Klar dürfte allerdings sein, dass sich der akustische Vorteil eines erweiterten Oberwellenbereiches bei HiRes-Dateien bei einem teureren, aufwändiger aufgebauten AV-Receiver besser heraushören lässt, als bei einem günstigen Gerät.
Klares Fazit
Für rund 100 bis 200 Euro mehr bekommt man beim Kauf eines Mittelklasse-AV-Receivers deutlich mehr geboten. Zwar unterscheiden sich die Multimedia-Qualitäten nicht mehr großartig - AirPlay, Internet Radio etc. sind schon bei AVRs der 350 bis 400 EUR-Liga mit an Bord -, aber mit vollwertigem Video Processing, besserem GUI, mehr HDMI-Terminals, sieben Endstufen und besserer Stereo-Klangqualität sind die Mittelklasse-Modelle den Mehrpreis absolut Wert. In unserem Shop finden Sie eine reichhaltige Auswahl der besten Modelle.