Hohe Bewegtbildauflösung - keine Nachzieheffekte
Im Unterschied zur statischen Bildauflösung stellt die Bewegtbildauflösung eine Maßzahl zur Bewertung der Bildschärfe bei Bewegungen dar. Diese Maßzahl, z.B. 1.080 Linien hat nichts mit der HD-Bildauflösung von 1.920x1.080 Pixeln (1.920 Linien und 1.080 Zeilen) zu tun. Die Übereinstimmung der Werte bezüglich der Zahl 1.080 ist also rein zufällig. Die zwar wichtige, aber schwer verständliche Angabe der Bewegtbildauflösung wollen wir im Folgenden anhand der unten abgebildeten Grafik erläutern ...
Vorab: Das Bild oben zeigt nicht einen simulierten Bildschirminhalt sondern ein Diagramm.
Ähnlich wie bei ANSI-Lumen macht die Angabe einer Maßzahl für Bewegtbildauflösung nur Sinn, wenn man sich dabei auf ein definiertes Messverfahren bezieht. Im Falle der Angaben von Panasonic ist es das Messverfahren von ADPC. Dieses Verfahren legt eine einmal definierte Geschwindigkeit zugrunde, mit der sich zu messende Objekte über den Bildschirm bewegen: 5 Sekunden für die Strecke vom äußerst linken zum äußerst rechten Bildschirmrand. Diese Geschwindigkeit gilt damit für das ADPC-Messverfahren als standardisierte Referenzgeschwindigkeit.
Im Rahmen des ADCP-Messverfahrens misst eine Hochgeschwindigkeitskamera, bis zu welcher Breite ein von links nach rechts sich bewegender senkrechter Streifen vom menschlichen Auge als noch scharf wahrgenommen wird. Dabei gilt der Grundsatz: Je breiter der Streifen, desto geringer ist die Gefahr von Unschärfe - immer bei der zuvor definierten Referenzgeschwindigtkeit von 5 Sekunden.
Im Extremfall wäre dieser Streifen nur ein Pixel breit, d.h., er bestünde aus genau einer Linie. Könnte diese sich bewegende Linie auf einem HD-Panel unverschwommen wahrgenommen werden, so wäre die Bewegtbildauflösung 1.920 oder genauer 1.920/1. Wäre diese Linie nicht mehr scharf, sondern erst ein Streifen bestehend aus 2 Linien, dann hätte man eine Bewegtbildauflösung von von 1.920/2, also 960. Der für Panasonic Plasma-Panels der 13. Generation genannte Wert von 1.080 Linien liegt also etwa 12,5% besser als 960 Linien und nur ca. 44% unter dem (theoretisch) absoluten Optimum von 1.920 Linien.
Diese Erklärungen zugrundegelegt, zeigt die oben abgebildete Grafik, dass LCD-Displays je nach Bauart mit 800 bzw 400 Linien deutlich unter der Bewegtbildauflösung von 1.080 Linien liegen, die für die G13-Plasma-Panels gemessen wurden. Das Diagramm zeigt auch gut die Geschwindigkeitsabhängigkeit der Bewegtbildauflösung. Man sieht beispielsweise, dass bis zu etwa der halben Referenzgeschwindigkeit eine Bewegtbildauflösung von 800 Linien gleichwertig zu 1.080 Linien ist. Erst ab etwa 3 Sekunden Geschwindigkeit - wie bei Sportsendungen - fällt die niedrigere Auflösung im Vergleich ab.
Die grundsätzlichen Unterschiede
Das standardisierte 50-Hz-Videobild liefert 50 unterschiedliche Bilder im "Non-Hold-Type"-Verfahren, d.h. Bewegungen sind gleichmäßig, bzw. zeitkongruent in jedem Einzelbild enthalten. Technologiebedingt muss bei LCD-Panels mit jeder Bildwiederholung und während der gesamten Verweildauer (z.B. bei 50 Hz 1/50 Sekunde) immer das gesamte Bild angezeigt werden. Man nennt dies "Hold-Type". Bei der Plasma-Technolgie wird Zelle für Zelle einzeln periodisch beleuchtet und angezeigt. Dazwischen sind Schwarzphasen. Daher nennt man dies "Non-Hold-Type". Insofern funktioniert ein Plasma ähnlich wie der gute alte Röhrenfernseher.
Auswirkungen bei LCD
Bei einer Verdoppelung der Wiederholfrequenz auf z.B. 100 Hz wird ein Bild eingeschoben. Dieses einzuschiebende Bild liefert Quell-Videosignal jedoch nicht. Daher errechnet die Bildelektronik des Displays ein bewegungsrichtiges Bild (Interpolation) und schiebt dieses in die Bildfolge ein. Bei 200 Hz werden 3 berechnete Bilder eingeschoben. Es bleibt aber stets so, dass das komplette Bild während der jeweiligen Verweildauer von 1/100 oder 1/200 Sekunde stehenbleibt und dauerhaft hinterleuchtet wird. Genau dieser Umstand ist des, der zu Bewegungsunschärfen führt. Und zwar weil die Trägheit der Flüssigkristalle (Pixel-Verzögerungszeit des LCD) in den Übergangsphasen von einem Bild zu Unsauberkeiten führt. Bei ruhigen Szenen fällt das nicht weiter auf. Bei schnellen Bewegungen entstehen jedoch die berüchtigten Nachzieheffekte.
Die neue LED-Technik (siehe LED-TV) ermöglicht es, die Hintergrundbeleuchtung bei LCD-Displays sehr schnell ein- und auszuschalten. So können in der selben Taktung wie der des Bildwechsels Schwarzphasen eingeschoben werden. Damit weisen LED-LCD-Displays jetzt auch bei 100 Hz deutlich weniger Nachzieheffekte auf. Die Technik nennt "Back-light-Blinking" und funktioniert im Prinzip ähnlich wie die Lochblende am guten alten Kinoprojektor. Da sich dies doch von der bisherigen, üblicherweise in Hz angebenenen Bildwiederholfrequenz unterscheidet, kommt eine neue Angabe ins Spiel: "200 blb". Dabei steht blb für Back-Light-Blinking steht. Anders als bei 200 Hz gibt es zwar 200 Bildwechsel, aber nur 100 unterschiedliche Bilder (100 Hz) und zusätzlich 100 eingeschobene Schwarzbilder.
Auswirkungen bei Plasma
Plasma hat 12 blitzschnelle Zündvorgänge pro Bildaufbau, bzw. pro 1/50 Sekunde (entsprechend 50 Hz). Zwischen den Zündungen ist die Plasmazelle schwarz. Diese Schwarzphasen nutzt die Bildelektronik des Plasmas, um Bewegungszustände zu optimieren. Innerhalb der Verweilzeit von 1/50 Sekunde kann der Plasma die 12 Zündungen nutzen und damit 12 partielle Bewegungszustände darstellen - so kommt es zu 600 Hz (12 x 50 = 600). Da bei der Plasma-Technologie im "Non-Hold-Type"-Verfahren Zelle für Zelle einzeln angesteuert wird, ist es möglich, mittels 600 Hz Intelligent-Frame-Creation Pro ganz gezielt nur den bewegten Teil des Bildes neu zu berechnen und so nur für diesen bewegten Bildteil die Bewegungen zu optimieren (Interpolation). Der statische Bildteil bleibt unverändert, wenn auch dessen Zellen mit 12 Zünungen pro Sekunde beleuchtet werden. Dies, die Nutzung der Schwarzphasen und das extrem schnelle Zündverfahren der G13-Panels haben zu Folge, dass bei Plasma praktisch keine Nachzieheffekte zu sehen sind. Die hohe Bewegungsschärfe macht sich besonders bei 3D-Plasma vorteilhaft bemerkbar (siehe 3D-Fernsehen).
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Quelle: (Bilder) Panasonic Marketing GmbH
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