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11/2021
Autor: Matthias Böde, STEREO
"... der trotz des hohen Gewichts auf seinen leichtgängigen 360-Grad-Rollen erstaunlich bewegliche 100-Kilo-Brocken gleitet leicht über eine ansetzbare Rampe aus dem voluminösen Karton und an seinen Einsatzort. Dass höchste Sorgfalt bei der Aufstellung geboten ist, um sämtliche audiophilen Parameter ins korrekte Verhältnis zueinander zu setzen, versteht sich von selbst.
Im großen STEREO-Hörraum – seit fünf Jahren das Habitat der 800 D3 – fühlte sich ihre runderneuerte D4-Schwester praktisch am gleichen Platz am wohlsten. Basisbreite und Einwinkelung gerieten identisch. Allenfalls ließ sich im engen Sektor von drei bis vier Zentimetern hinsichtlich eines üppigeren Wandabstands experimentieren. Im Zuge der Modernisierung hat B&W die Polklemmen des Bi-Wiring-Anschlussterminals neu sortiert: die Bass- und Mittelhochtonwege sind nun bei innenliegendem Pluspol nebeneinander angeordnet. Wer nur ein Kabel verwendet, kann übergangsweise auf die kurzen Jumper im Beipack zum Überbrücken zurückgreifen. Doch Achtung: Verbinden Sie dabei nicht – wie im bebilderten Beiheft angedeutet – die Leitung vom Verstärker mit den „HF“-Klemmen. Ein Single-Kabel gehört wie bei 95 Prozent aller Bi-Boxen an die „LF“-Tieftonkontakte. Nur so erzielt man die in dieser Betriebsart beste Weiträumigkeit und Homogenität.
Glauben Sie nicht? Dann stecken Sie einfach um und entdecken Sie’s selbst! Das ätherisch wabernde, in sich vielschichtige „Pendulum“ der Portland-Band Pure Bathing Culture wehte jedenfalls nur in dem Fall frei um die Boxen herum und kam tonal ohne Grundtonloch ’rüber, wenn „LF“ belegt war. Dass abseits dieses Punktes ein so ausgereizter Lautsprecher wie das aktuelle B&W-Flaggschiff für volle Leistung entweder ein qualitativ angemessenes Bi-Kabel beziehungsweise statt der beigepackten 08/15-Litzchen an den Kabeltyp angepasste Jumper oder aber entsprechende Bi-Adapter benötigt, liegt auf der Hand. Wer hier schlampt respektive an der falschen Stelle spart, kassiert Einbußen in der Performance.
Und: Nach dem Einrichten der optimalen Spielposition die 801 D4 bloß nicht auf ihren Rollen stehen lassen! Diese sind zwar praktisch, bilden jedoch keinen optimalen Übergang zum Boden. Stattdessen gehören die werksseitig mit magnetisch gehaltenen Bodenschonern bestückten Spike-Krallen ausgefahren. Diese lassen sich einfach aus der Unterseite drehen, wobei ein beigepacktes dünnes Metallstäbchen hilft. Die Schoner sind ebenfalls nur ein Kompromiss. Wer die ganze Akkuratesse in allen Frequenzlagen, einen kernig-kantigen Bass sowie ein bei aller farbigen Fulminanz leichtfüßiges Timing und beschwingtes Timbre herauskitzeln will, sollte sich geeignetere Untersetzer suchen. Nach dem senkrechten Ausrichten keinesfalls vergessen, die Spikes durch Hochdrehen ihrer Flügelmuttern wackelfrei zu fixieren.
Lektionen in Achtsamkeit
Und dann braucht’s noch ein wenig Geduld, bis sich die Engländerinnen so richtig freigespielt haben. Rund 60 Stunden nennen die Abbey Road Studios, die wohl als Erste in den Genuss der 801 D4 kamen, als „break-in period“. Trotzdem darf man gleich loshören und sich daran freuen, wie die von Beginn an faszinierenden Lautsprecher über eine gewisse Weile immer noch besser werden.
So in jeder Hinsicht auf den Punkt gebracht und nach dem stetigen Hin und Her, währenddessen wir alt und neu für Vergleiche im großen STEREO-Hörraum wechselseitig vielfach auf- und abgebaut hatten, ließen die Engländerinnen in ihrer Kür nicht den geringsten Zweifel an ihrem Niveau und dem damit verbundenen Anspruch.
Natürlich liefen bei dieser neben den erwähnten auch alle anderen uns bestens geläufigen Testtitel sowie das „Wunschprogramm“ der Redakteure, das diese auf Tonträgern jeglicher Art heranbrachten. Ebenso engagiert und konzentriert wie souverän und locker kreuzten die 801 D4 durch sämtliche Stile, wobei sie je nach Belieben Allan Taylor sonor raunend und markant umrissen in der weitschweifig-atmosphärischen SoundLobby seines „Beat Hotel“ abbildete, dass es einem den Rücken ’runterlief, oder Chadwicks mal hingepfefferte, mal zuckersüße „Jubilée“-Suite entspechend gewaltig oder eben sacht vor den Zuhörern ausbreitete, als gelte es, denen eine Lektion in musikalischer Achtsamkeit zu erteilen. Derart inspirierend gelang dies der 800 D3 nicht.
Müsste ich den klanglichen Unterschied zwischen den Generationen der britischen HighEnd-Ikone in nur einem einzigen Begriff zusammenfassen, hieße dieser: Definition. Ohne ihre Darstellung auch nur im Ansatz zerfallen zu lassen, haucht ihr die 801 D4 mehr Luft und Atem ein, verdeutlicht räumliche Abstände und fächert komplexes Gewusel gekonnter auf. Von ihrer Fähigkeit, das Klangbild noch gelöster und dreidimensionaler in den Raum zu projizieren, hatten wie eingangs schon berichtet.
Jenseits von Messwerten
Wer nun den alten Test zur Hand nimmt und die Messwerte beider Probandinnen nebeneinanderlegt, sollte sich von deren Ähnlichkeit nicht täuschen lassen: Was hier passiert, liegt jenseits dessen, was Hertz und Dezibel erfassen. Doch es stimmt ja: Bowers & Wilkins hat keinen vollkommen neuen Lautsprecher auf die Spikes gestellt, sondern die hochklassigen Fähigkeiten seiner 800 D3 so konsequent wie kompetent ausgebaut.
Deshalb erscheint der Preissprung von knapp 17 Prozent zu deren Nachfolgerin nicht nur aufgrund des gestiegenen Aufwands sowie nicht erst seit gestern fleißig kletternder Rohstoffkosten gerechtfertigt. Denn die zudem im Bass abgrundtief hinabreichende 801 D4 legt klanglich in genau jenen Disziplinen zu, die bei den HighEndern im Fokus stehen: affektlose Selbstverständlichkeit, bruchlose Ganzheitlichkeit bei quasi jedem Pegel sowie eine Aura der Perfektion, die unmittelbar klarstellt, dass hier etwas ganz Besonderes geschieht.
Wurde die jetzt abgelöste 800 D3 von der engagierten Konkurrenz in unserer Referenzliga zunehmend bedrängt und in Teilbereichen vielleicht sogar überflügelt, bekräftigt und festigt Bowers & Wilkins mit der 801 D4 aufs Neue die Position seines Lautsprecher-Flaggschiffs innerhalb einer starken internationalen Boxenelite. Oder anders gesagt: Die Königin ist tot, es lebe die Königin!"
Dank vieler Weiterentwicklungen wie auch radikal neuer Teile legt die 801 D4 gegenüber ihrer Vorgängerin deutlich zu. Der hohe Aufwand mündet in ein exzellent aufgefächertes, substanzielles und natürliches Klangbild. Die beste B&W aller Zeiten steht so nicht nur alphabetisch unter den Referenzen weit vorne.