Cambridge Audio EVO One – Leistungsstarkes, umfassend ausgestattetes All-In-One-Paket
Cambridge Audio erweitert die EVO Serie und stellt mit dem EVO One ein sehr hochwertiges All-In-One-Paket in einer einzigen Komponente vor. Das hochintegrierte HiFi-Setup soll raumfüllenden Klang mit einem eleganten, leicht zu integrierenden Design kombinieren und sich als „Musikanlage der Zukunft“ etablieren.
Es ist das erste All-In-One-HiFi-System der Erfinder des „Great British Sound“, die Ziele sind aber direkt sehr hoch. Das EVO One möchte eine HiFi-Anlage vollständig ersetzen können. Ein kraftvoller, präziser und authentischer Sound ist dafür Grundvoraussetzung. Darüber hinaus soll Vielseitigkeit bezüglich der Anschlüsse und Quellgeräte geboten werden. Mit dem unauffälligen, aber schicken Retro-Gehäuse jedenfalls scheint die einfache Integration in den Wohnraum jedenfalls gegeben zu sein.
Der Cambridge Audio EVO One ist zum Preis von 1.499 Euro erhältlich.
Verarbeitung und Design
Anhand der Design-Merkmale des EVO One lässt sich schnell die Zugehörigkeit zur EVO-Serie erkennen. Auch der EVO 150, EVO 75 und der EVO CD setzen auf die Kombination aus Schwarz und gemasertem Echtholzfurnier aus Walnuss. Gediegen, schlicht, aber sehr hochwertig mutet das Gehäuse an. Die klaren Linien und die zeitlose Formensprache sorgen dafür, dass der EVO One in praktisch keiner Umgebung wie ein Außenseiter wirkt. Auch die dezente Höhe von lediglich 13cm trägt zur problemlosen Wohnraumintegration bei.
Nachhaltigkeit ist dem Unternehmen aus Großbritannien besonders wichtig und so tragen die Holzbestandteile des Gehäuses das FSC-Zertifikat. Aber auch die verwendeten Kunststoffteile bestehen zu mindestens 50% aus recyceltem Material. Der Haptik schadet dies keinesfalls, auch der Kunststoff fasst sich solide an und wirkt an keiner Position billig.
Eine Besonderheit ist sicher der Standfuß des Cambridge Audio EVO One. Auch die anderen Familienmitglieder der EVO Serie setzen auf ein Konzept, dass sie beinahe schwebend aussehen lässt. Beim EVO One gestaltet sich dies schon allein aufgrund seiner Größe schwieriger. Dennoch haben die Entwickler und Produkt-Designer um den Verantwortlichen Ged Martin ein innovatives Konzept entwickelt, um den optischen Eindruck auch hier zu erwecken.
Für einen soliden Stand sorgt eine massive Metallplatte, die sich beinahe über den gesamten unteren Bereich erstreckt. Die Platte ist mattschwarz beschichtet und fällt, aufgrund der geringfügig kleineren Dimensionen wie das Hauptgerät, kaum auf. Kleine Gummifüße garantieren zudem eine gute Bodenhaftung. Hinzu kommt ein V-förmiger Standfuß auf der linken Seite, sehr dezent und beinahe zierlich, sowie ein etwas größerer, aber kaum weniger auffälliger, Standfuß auf der rechten Seite der Komponente. So hat man tatsächlich den Eindruck, der EVO One würde einige Zentimeter über dem Boden schweben.
Die Verarbeitung ist auf ausgezeichnetem Niveau. Das Walnuss-Echtholzfurnier wirkt edel und wurde sorgfältig und ohne Einschlüsse oder dergleichen aufgebracht. Auch die Kanten sind sauber und das kleine Cambridge-Logo auf der Oberseite tadellos integriert. An den Seiten umläuft eine Akustikstoffbespannung das Gehäuse, schützt die Treiber und komplettiert das schlichte, elegante Design. Die Mischung aus Schwarz und Anthrazit sieht gediegen aus und zudem ist auch der Stoff an jeder Stelle präzise montiert und fühlt sich wertig an.
Rechts von der Mitte wurde ein großes Farbdisplay mit 6,8 Zoll großem Bildschirm integriert. Nahtlose Übergänge zum Stoff sind gegeben und die Anzeige verleiht dem All-In-One-Gerät einen modernen Akzent. Hier lässt sich die Uhrzeit anzeigen, aber auch Alben-Cover werden ansprechend dargestellt. Außerdem gibt es natürlich Informationen zum Titel, zum gewählten Eingang, der Lautstärke, etc. Das Display ist aus jeder Position und auch aus einiger Entfernung gut ablesbar.
Retro-affine Nutzer können auf dem Farbdisplay auch stilvolle VU-Meter in digitaler Form anzeigen lassen. Die Anzeige ist zudem dimmbar, die entsprechende Funktion findet man in der StreamMagic App. Ein Touch-Display ist die Anzeige allerdings nicht. Unterhalb sitzen dafür Drucktasten als konventionelle Bedienelemente, die direkt ansprechen und gutes taktiles Feedback bieten.
„Unser Ziel war es, unsere jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen Klang und Streaming in einem benutzerfreundlichen Gerät zu bündeln. Der Evo One ist die perfekte Lösung für alle, die Klangqualität und Funktionalität einer High-End-Anlage schätzen, aber nur eine einzige Komponente platzieren wollen. Sowohl in ästhetischer als auch in klanglicher und funktionaler Hinsicht ist er eine echte Bereicherung für jeden Raum“, sagt Matt Dore, Chief Technical Officer von Cambridge Audio.
Technik und Anschlüsse
Bezüglich der Vielfalt der Anschlüsse orientiert sich der EVO One am EVO 75 und kommt mit den identischen Schnittstellen daher. Auch die Rückseite ist mit der Akustikstoffbespannung versehen, die sich um das gesamte Gerät zieht. Mittig links sitzt eine Metallplatte, in der die Anschlüsse sehr gut und fest integriert sind.
Vorhanden sind hier ein Stereo Cinch-Eingang und, das wird Phono-Liebhaber freuen, auch ein dedizierter Phono-Input. Der EVO One kann dann direkt, ohne zusätzlichen Phono-Vorverstärker, mit Plattenspielern mit MM-Tonabnehmersystem verbunden werden. Ein optischer Digitaleingang ist ebenfalls vorhanden und für die Verbindung mit kompatiblen Fernsehern kann der EVO One über die HDMI eARC-Schnittstelle verbunden werden.
Der EVO One eignet sich so auch ideal für die Kombination mit einem TV und passt auch optisch gut unterhalb eines nicht allzu kleinen 4K-Fernsehers. Allerdings sollte für ausreichend Abstand gesorgt werden, denn selbst die eher geringe Höhe von 13cm wird bei den meisten Fernsehern ins Bild hineinragen. Die Lautstärke, mit der der EVO One das TV-Audiosignal ausgibt, kann dann bequem per TV-Fernbedienung geregelt werden.
Zusätzlich gibt es einen Ethernet-Slot für die kabelgebundene Einbindung ins Heimnetzwerk, WiFi ist aber natürlich ebenfalls an Bord. Über die USB-Schnittstelle vom Typ A kann man direkt Musikdateien von einem USB-Speicher wiedergeben. Allzu üppig ist die Anschluss-Sektion zwar nicht ausgefallen, grundsätzlich kann man aber sowohl analog als auch digital Quellgeräte mit dem EVO One verbinden, es dürfen nur nicht zu viele sein.
Für die hohe akustische Performance ist das All-In-One-Gerät mit Treibern zahlreich ausgestattet. Insgesamt 14 Schallwandler in Drei-Wege-Technologie kommen zum Einsatz, um einen raumfüllenden, authentischen Klang zu erzeugen. Darunter sind vier Hochtonkalotten in 1“-Größe, vier passende Mitteltöner, die sowohl vorne als auch an den Seiten verbaut wurden sowie sechs Tieftöner für ein kraftvolles Tieftonfundament. Das geschlossene Gehäuse des EVO One bringt ja durchaus auch ein wenig Volumen mit, so dass wir auch bei der Bassperformance genau hinhören werden.
Cambridge Audio verspricht beim EVO One, dass man nicht zwingend in einem eingeschränkten Sweet Spot sitzen muss, um natürlichen und stimmigen Klang genießen zu können. An Leistung spart man für satten Klang nicht: Insgesamt 700 Watt Dauerleistung stehen den 14 Treibern zur Verfügung.
Bedienung
Der Cambridge Audio EVO One bietet stationäre Bedienelemente vorne unterhalb des Farbdisplays. Hier kann man das Gerät ein- und ausschalten, daneben sitzen die Info-Taste sowie Tasten zur Navigation im Menü und der Quellenauswahl und schließlich Wiedergabe-Tasten (Skip vor/zurück, Play/Pause) und die Lautstärkeregelung.
Mit gutem Druckpunkt sprechen die Tasten direkt an und das Gerät reagiert auch sehr zügig auf jegliche Eingabebefehle an den stationären Bedienelementen. Drückt man die Info-Taste etwas länger, erscheint das Optionsmenü im Display. Hier kann man nachsehen, ob ein Firmware-Update vorliegt, die Netzwerkeinrichtung aktivieren oder das Gerät auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Umfangreicher sind die Einstellungsmöglichkeiten dann mit der StreamMagic App auf dem Smartphone.
Eine kompakte Fernbedienung ist aber ebenfalls im Lieferumfang des EVO One enthalten. Sie ist eher einfach gehalten und besteht aus Kunststoff. Die sauber integrierten und gummierten Tasten bieten Zugriff auf die wichtigsten Funktionen und dank der Größe ist auch die Bedienung mit nur einer Hand völlig problemlos. Eine Tastenbeleuchtung gibt es nicht und im Preisbereich von knapp 1.500 Euro könnte man hier vielleicht einen etwas hochwertigeren Handsender beilegen, er erfüllt aber zweifellos seine Zwecke
Im EVO One ist ein 7-Band-Equalizer und eine anwählbare Raumkorrektur integriert. Der Klang kann also an den persönlichen Geschmack, die Positionierung und die Raumakustik entsprechend angepasst werden. Die sogenannte „Raumkompensation“ ermöglicht die Einstellung per Schieberegler, wie stark der Raum durch Reflektionen belastet wird. Bei einem offenen, hellhörigen Raum mit harten Böden und Wänden wird dies ausgeprägter sein als in einem eher klassischem Wohnzimmer mit Teppichboden und vielen Polstermöbeln. Mit der kostenlos verfügbaren StreamMagic App für iOS- und Android-Mobilgeräte lassen sich sämtliche Funktionen steuern, aber auch der Zugriff auf die Cambridge Audio Streaming-Plattform möglich.
Die Installation erfolgt mit der StreamMagic App, die den Anwender durch die Netzwerkintegration führt. Alles erfolgte während des Tests intuitiv und zuverlässig, binnen wenigen Minuten war der EVO One betriebsbereit. Zunächst wählt man das gewünschte Cambridge Audio-Gerät in der App aus und folgt dann den Erklärungen am Smartphone bzw. Tablet. Man legt fest, ob man den EVO One per Kabel oder WLAN ins Netzwerk integrieren möchte und geht dann dementsprechend vor. Die App erläutert die Netzwerkintegration Schritt für Schritt, so bleiben keine Fragen offen.
Liegt eine aktuellere Firmware-Version vor, wird man direkt zum Herunterladen und dem folgenden Update aufgefordert. Dem Gerät kann man dann noch einen Namen geben, um ihn einfach im Netzwerk zu identifizieren. Besonders praktisch ist das, wenn man weitere Cambridge Audio-Geräte zuhause hat und diese dann innerhalb der App entsprechend zur Wiedergabe auswählen möchte. Nach der Installation kann man dann sämtliche Einstellungen vornehmen, Musik wiedergeben sowie auch Quellgeräte und Streamingdienste hinzufügen bzw. entfernen. Mit dem letzten Punkt kann man auch die Benutzeroberfläche innerhalb der StreamMagic App personalisieren.
Netzwerkfunktionen
Der EVO One ist, wie alle kompatiblen Cambridge Audio Stereo-Komponenten, mit der hauseigenen StreamMagic-Plattform bestückt. In der aktuellen vierten Generation werden zahlreiche Streaming-Dienste, UPnP-Streaming über das lokale Netzwerk und Internetradio unterstützt.
Mit Spotify Connect und Tidal Connect kann man direkt mit der Streamingdienst-eigenen App die Audiosignale an den EVO One bringen. Außerdem werden Qobuz und Deezer unterstützt. Hochauflösende Audio-Dateien werden mit bis zu einer Auflösung von PCM 192kHz/32-Bit über WLAN oder per kabelgebundener Ethernet-Verbindung verarbeitet.
Weitere Flexibilität gibt es mit AirPlay 2 und Google Cast, auch Bluetooth ist an Bord, allerdings kein aptX-Codec. Kompatibel ist der EVO One außerdem mit Google Home und der innovativen Musikverwaltungssoftware Roon (Roon Ready-Zertifikat).
An Dateiformaten wird alles Relevante unterstützt. Das gilt für komprimierte Musikdaten als auch für hochauflösende Formate und Container.
Klang
Nach der Aufstellung und Inbetriebnahme, die hauptsächlich die Netzwerkintegration sowie, auf Wunsch, den Anschluss externer Zuspieler umfasst, ist der EVO One startklar. Ein automatisches Raumeinmess-System ist nicht integriert, allerdings kann man das All-In-One-Gerät durchaus manuell per 7-Band-EQ sowie der integrierten Raumkompensation anpassen. Unser Wohnzimmer ist dank einer leichten akustischen Optimierung weder besonders hellhörig noch stark bedämpft. Wir orientieren uns bei der Einstellung der Raumkompensation also in etwa an der Mitte des Schiebereglers.
Der EVO One begeistert während der ersten elektronischen Musikbeispiele mit einer erstaunlich detaillierten Abbildung und sehr guter Integration der zahlreichen Effekte in die Kulisse. Das gelingt auch deshalb so gut, weil das All-In-One-Paket als Einzelkomponente eine wirklich überdurchschnittlich ausgeprägte Räumlichkeit und dichte Atmosphäre präsentiert. Auch Vokalstimmen gelingen sehr sauber, charakteristisch und sind harmonisch in die Gesamtpräsentation eingebunden. Als sich harte Kickbässe hinzugesellen, zeigt der EVO One durchaus auch Kraft und Nachdruck. Mit hoher Präzision kommen die trockenen Bässe direkt auf den Schlag und mit Nachhall hat das Gerät kaum zu kämpfen. Natürlich fehlt es in den tiefsten Regionen etwas an Punch und Volumen, insgesamt sind wir insbesondere von der Spritzigkeit begeistert, mit der der Brite die Bässe knackig abbildet. Bass-Fans, die gerne noch etwas mehr Basskraft wünschen, können durchaus auf den EQ-Klangmodus „Bass-Verstärkung“ zurückgreifen, gänzlich ausgewogen ist das Klangbild dann aber erwartungsgemäß nicht mehr.
Auch bei Musik aus dem klassischen Bereich schlägt sich der Cambridge Audio EVO One enorm gut und bietet gute Transparenz und eine gestaffelte Bühne. Zwar lassen sich die einzelnen Klangerzeuger nicht ganz so eindeutig einer Position zuordnen, wie das bei einem typischen Stereo-Setup mit zwei Lautsprechern der Fall wäre, dennoch ist dank dem guten Differenzierungsvermögen eine klare Struktur erkennbar. Mit den seitlich platzierten Tönern wirkt die Kulisse zwar außerordentlich räumlich und raumfüllend, wird aber auch ein wenig diffuser mit weniger strikter Separierung der einzelnen Akteure. Grundsätzlich gelingt das aber, für eine All-In-One-Komponente, immer noch geordnet und es entsteht, auch bei komplexem Geschehen, kein verwaschenes Klangbild.
Die Komplexität scheint dem EVO One prinzipiell kaum Probleme zu bereiten. Bei schnellen Punkrock-Songs oder atmosphärischen Doom-Klängen mit vielen Instrumenten stellt die Stereo-Komponente seine Präzision und die ausgezeichnete Differenzierung erneut unter Beweis. Auch in Kombination mit einem satten Bassbereich. Hier machen sich die 700 Watt Leistung, die dauerhaft zur Verfügung stehen, klar bezahlt. Überhaupt haben wir ein sehr leistungsfähiges All-In-One-Paket vor uns. Unser Wohnzimmer ist nicht gerade klein und sollte, unseren Erwartungen nach, den EVO One eigentlich überfordern. Der aber marschiert munter weiter und liefert wirklich einen überraschend hohen Maximalpegel ab.
Man sollte es aber nicht extrem übertreiben und den Class D-Verstärker nicht an seine Grenzen zwingen. In den höchsten Pegel-Sphären merkt man dann schon eine Verschiebung der Tonalität. Verzerrungen gibt es erfreulicherweise kaum, aber die Höhen bis hin zu den oberen Mitten werden dann schon deutlich direkter bis hin zu fordernd. In den moderaten bis hohen Pegelbereichen hingegen erkennen wir ein ausgewogenes, angenehmes und sehr natürliches Klangbild.
Auch bei geringem Pegel kann der EVO One im Übrigen mit einer sehr guten Dynamik aufwarten und berücksichtigt selbst dann feinere Details und Nuancen einzelner Instrumente sowie Stimmen. Der Bassbereich ist stets präsent und agiert, wie schon erwähnt, praktisch unmittelbar und mit hoher Impulstreue. Der Vorteil liegt hier klar bei den sechs integrierten Tieftönern, die einzeln sehr schnell agieren können, in der Gesamtheit aber doch auf einige Quadratzentimeter Membranfläche kommen.
Insgesamt bietet der Cambridge Audio EVO One eine für eine All-In-One-Komponente sehr überzeugende, gar überdurchschnittlich gute Gesamtperformance. Mit der integrierten 700 Watt-Verstärkung werden kraftvolle und präzise Bässe generiert. Außerdem gefällt das sehr räumliche und dichte Klangbild, innerhalb dem viele Details und Feinheiten berücksichtigt werden. Dabei beschallt der EVO One auch größere Räumlichkeiten sehr nachdrücklich und dynamisch. Auch das Differenzierungsvermögen ist auf sehr gutem Niveau und dass die Stereo-Bühne nicht in jeder Situation mit absolut klarer Staffelung gelingt, ist in dieser Gerätekategorie zu erwarten.
Fazit
Eine All-In-One-Komponente ist immer ein Kompromiss, das muss einem als Anwender klar sein. Sehr selten gibt es einen Vorteil, der nicht durch einen Nachteil erkauft werden muss. Mit dem EVO One werden verschiedene HiFi-Geräte überflüssig. Lautsprecher, Verstärker und Streaming-Player werden hier von Cambridge Audio in einer, wenn auch ausladend dimensionierten, Komponente vereint. Man spart also Platz, sucht nicht vergeblich unterschiedliche Fernbedienungen und entgeht auch der Komplexität der Auswahl mehrerer Gerätschaften beim Kauf aus dem Weg. Dafür erhält man vielleicht die eine oder andere Anschluss-Schnittstelle weniger und muss bei der akustischen Leistungsfähigkeit Abstriche machen.
Mit dem EVO One sind die Auswirkungen dieser prinzipbedingten Fakten erfreulicherweise nicht stark ausgeprägt. Das flexible Gerät bringt keine überdurchschnittliche, aber praxisgerechte Auswahl an digitalen und analogen Anschlüssen mit, sogar ein Phono-Input ist an Bord. Auf USB-B oder einen Subwoofer-Vorverstärkerausgang muss man verzichten. Dafür ist HDMI eARC integriert und die Einbindung eines kompatiblen Fernsehers absolut problemlos möglich.
Aus akustischer Sicht fallen die Unzulänglichkeiten ebenfalls gering aus. Ein sehr räumliches und breites Klangbild wird geboten, auch dank der seitlich integrierten Töner. Die nicht immer gänzlich eindeutige Zuordnung der Instrumente auf der Bühne ist verschmerzbar und fällt, dem hohen Detaillierungsvermögen zum Dank, immer noch gut aus. Auch größere Räume sind für den 700 Watt starken Verstärker kein Problem, wenn man auch beim Maximalpegel nicht übertreiben sollte. Und auch im Bassbereich bietet das All-In-One-Paket eine absolut solide Performance, die besonders durch Präzision und Impulstreue begeistert. Ein fein aufgelöster, facettenreicher und räumlich immersiver Sound begeistert auch anspruchsvollere Musik-Liebhaber.
Bezüglich der Streaming-Optionen ist man mit der StreamMagic-Plattform bestens bedient. Die App gefällt mit einfacher Inbetriebnahme des Gerätes und komfortablem Handling. Das Display zeigt verschiedene Titelinformationen und auch Alben-Cover in Farbe an und auch eine Fernbedienung, die zugegeben etwas hochwertiger sein könnte, ist im Lieferumfang enthalten.
Pro und Kontra
- Schlichte Formensprache, eleganter Auftritt
- Wertiges Walnuss-Echtholzfurnier (FSC-zertifiziert)
- Präzise montierte Akustikstoffbespannung rundum
- Zahlreiche Treiber für raumfüllenden Klang und breite Abstrahlung
- Kraftvoll und pegelfest für eine All-In-One-Komponenten
- Klare, transparente Mitten und Höhen
- HDMI eARC für einfache TV-Verbindung
- Phono-Input (MM)
- Umfassend ausgestattete StreamMagic-Plattform
- Roon Ready
- AirPlay 2-, Google Cast-, Bluetooth-Support
- Komfortable Einrichtung und Bedienung per App
- Großes Farbdisplay mit unterschiedlichen Anzeigemodi