A/V-Receiver
- 11 Endstufen, 205 Watt pro Kanal
- 13.4-Kanal-Signalverarbeitung
- Decoding von Dolby Atmos, DTS:X Pro, Auro-3D und MPEG-H
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23.04.2024
Autor: Philipp Kind (AREADVD) exklusiv für HIFI-REGLER, 23.04.2024
Mit insgesamt 11 kraftvollen Endstufen und einer 13.4-Kanal-Signalverarbeitung nimmt Denon, neben dem Topmodell AVC-A1H, einen weiteren echten Heimkino-Boliden ins Mehrkanal-Sortiment auf. Lautsprecherkonfigurationen für Dolby Atmos, DTS:X und Auro-3D sind hier ohne Zuhilfenahme weiterer Komponenten mit bis zu 7.x.4 Lautsprechern möglich. Das „x“ steht hier für die Anzahl der angeschlossenen Subwoofer – beim AVC-X6800H kann man bis zu vier Subwoofer verbinden und diese unabhängig konfigurieren bzw. einmessen. Wer auf externe Endstufen zurückgreift, befeuert mit dem neuen Denon AV-Verstärker gar ein Setup mit 13 Lautsprechern.
Bis zu 205 Watt pro Kanal realisiert die Komponente mit den internen Endstufen und ist damit auch für anspruchsvolle Schallwandler absolut geeignet. An Bord für hohe akustische Performance: eine komplett neu entwickelte D/A-Wandlerplatine, neue Endstufentransistoren und zahlreiche klangoptimierte Bauteile.
Selbstverständlich werden Dolby Atmos und DTS:X Pro unterstützt, aber auch Auro-3D- und MPEG-H-Inhalte dekodiert der Verstärker problemlos. IMAX Enhanced ist zusätzlich integriert und die entsprechenden Upscaler inklusive der in Szenekreisen beliebten Auro-Matic fehlen ebenfalls nicht.
Denon ist bekannt für die fortschrittliche Video-Sektion und natürlich greift auch der AVC-X6800H auf HDMI 2.1-Schnittstellen mit 8K Video-Support zurück. Dolby Vision, HDR10+, HLG und Dynamic HDR Pass-Through sowie relevante Gaming-Features sind Teil der Ausstattung.
Bei der Einrichtung und dem intuitiven Handling hilft das übersichtliche, grafisch überarbeitete Menü in HD-Auflösung und für Musikstreaming und Multiroom ist HEOS integriert. Die Lautsprechereinmessung und akustische Raumkorrektur wird ab Werk wieder von Audyssey übernommen. Auf Wunsch kann man aber auch das besonders präzise Dirac Live nutzen, muss dafür allerdings eine kostenpflichtige Lizenz erwerben.
Der Denon AVC-X6800H ist in Schwarz und Premium-Silber zum Preis von 3.500 Euro erhältlich. Ist der neue AV-Verstärker die optimale Option für ausgewachsene Mehrkanal-Setups zum fairen Preis-/Leistungsverhältnis? Wir klären es im Testbericht.
Neues wagt Denon nicht. Zumindest, wenn es um das Gehäusedesign der Merhkanal-Boliden im Portfolio geht. Seit einigen Generationen setzt man auf ein klassisches, durchaus elegantes Design, an dem grundsätzlich auch nichts auszusetzen ist.
Im Vergleich zu anderen, moderner wirkenden Komponenten wirkt das zentral untergebrachte Punktmatrix-Display ein wenig konservativ. Dabei erfüllt es seinen Sinn und Zweck außerordentlich gut, bietet ausreichend Platz für Informationen und ist in jeder Situation problemlos ablesbar. Nur auf die Anzeige schöner Alben-Cover in Farbe muss man eben verzichten. Dafür ist es dimmbar und kann auch komplett deaktiviert werden, was insbesondere in der dedizierten Heimkino-Höhle ein klarer Vorteil ist. Und verschwindet der Bolide im Audiorack des Technik-Raums, spielt das Design auch kaum eine Rolle mehr.
Die Verarbeitungs- und Materialqualität ist in jedem Fall auf hohem Niveau. Die Front aus geschliffenem Aluminium ist, mit sehr gut eingepassten Bedienelementen, sauber ausgeführt. Die zwei großen Drehregler, der Quellenwahlregler weist eine Rasterung auf, bieten gute Haptik und eine ordentliche Führung. Unterhalb des Displays befindet sich eine massive Frontblende. Dahinter verbergen sich zusätzliche Bedienelemente mit gutem Druckpunkt. Auch die praktischen Quick Select-Tasten sind hier vorhanden.
Die Übergänge zum Gehäusedeckel sind praktisch nahtlos und geben keinen Anlass zu Kritik. Ebensowenig die groß dimensionierten Standfüße, die dem AV-Verstärker nach unten hin einen ausreichenden Bodenabstand für den Kamineffekt ermöglichen. So kann kalte Raumluft von unten angezogen und über den Gehäusedeckel wieder entsprechend abgegeben werden.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass der AVC-X6800H, im Gegensatz zu seinem direkten Vorgängermodell, nun auch im eigenen Werk in Shirakawa in Japan gefertigt wird.
Der Denon AVC-X6800H wartet mit einer äußerst umfangreichen Anschlussbestückung auf. Im oberen Bereich sind die sieben HDMI-Eingänge und drei HDMI-Ausgänge integriert. Alle Eingänge und zwei der drei Ausgänge sind als HDMI 2.1 ausgeführt und können hochauflösende 4K-Signale mit bis zu 120Hz Bildwiederholrate oder 8K-Signale mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde übertragen. Die dynamischen HDR-Formate Dolby Vision, HDR10+ und Dyamic HDR werden ebenso unterstützt wie HDR, HLG und MPEG-H. Die Gaming-Features ALLM, VRR und QFT garantieren ein verzögerungsfreies Spielerlebnis.
Darunter befinden sich zahlreiche analoge Cinch-Schnittstellen. Einmal für analoge Eingangssignale und einmal für den 13.4-Vorverstärkerausgang. Hier sind auch die vier Subwoofer-Ausgänge zu finden, die voneinander unabhängig sind. Bei der Einmessung werden alle angeschlossenen Subwoofer einzeln berücksichtigt. Bei mehreren Subwoofern ist eine „gerichtete“ Basswiedergabe möglich. Das bedeutet, dass derjenige Sub die Bassanteile des Lautsprechers übernimmt, der diesem am nähsten steht.
Alle Cinch-Schnittstellen sind vergoldet und sauber verbaut. Das gilt natürlich auch für den dedizierten Phono-Eingang. Der Denon AV-Verstärker bringt darüber hinaus drei praktische Trigger Out sowie einen Remote Control In/Out und einen RS232-Anschluss mit. Auch für digitale Audiosignale gibt es zwei koaxiale und zwei optische Eingänge. Außerdem, im rechten Bereich, einen FBAS- und einen Komponentenvideo-Eingang.
WiFi-/BT-Antennen sorgen für bessere drahtlose Signalverbindung und auch eine Ethernet-Schnittstelle ist an Bord. Drahtlos wird der AVC-X6800H per Dualband-WLAN-Modul eingebunden. So wird eine hohe Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit sichergestellt.
Die insgesamt 26 Lautsprecher-Terminals sind hochwertig ausgeführt, vergoldet und gekapselt. Der Denon AVC-X6800H befeuert zwar nur 11 Lautsprecher gleichzeitig, dank der zusätzlichen Anschlüsse und der Möglichkeit, im Menü zwei unterschiedliche Lautsprecher-Konfigurationen abzuspeichern, spart man sich hier bei speziellen Aufbauten das Umstecken der Kabel.
Auf der Geräte-Vorderseite befinden sich unter der Frontklappe noch der 3,5mm-Klinkeneingang für das Audyssey-Mikrofon, ein 6,35mm Klinkenanschluss für Kopfhörer sowie ein USB-Slot (Typ A) für den Anschluss eines USB-Speichermediums. Die USB-Schnittstelle auf der Rückseite kann nur zur Stromversorgung eines externen Gerätes verwendet werden.
Wie eingangs bereits erwähnt, kann der AVC-X6800H bis zu 205 Watt Leistung pro Kanal an 11 Kanälen realisieren. Es werden die Tonformate Dolby Atmos, DTS:X in der Pro-Version, Auro-3D und IMAX Enhanced unterstützt. Außerdem MPEG-H / 360 Reality Audio. Auch die entsprechenden Upmixer der genannten Technologien sind verbaut und können genutzt werden.
Die Einmessung, die direkt während der Einrichtung mit dem umfangreichen Installationsassistenten im Denon AV-Verstärker durchgeführt werden kann, wird mit Audyssey durchgeführt. Die maximale Ausbaustufe „MultEQ XT32“ sorgt hier für weitgehend präzise Messungen, was Abstände und Pegel betrifft. Leichte manuelle Nachbesserungen sind meist zu tätigen, das gelingt recht einfach im System-Menü der Komponente.
Wer möchte, kann auch auf das sehr präzise Einmesssystem Dirac Live setzen. Hier ist allerdings ein Lizenzerwerb notwendig und man benötigt außerdem ein kalibriertes Mikrofon. Die Messung ist auch nicht ganz so intuitiv und vollautomatisch wie bei Audyssey, stellt aber interessierte Anwender vor keine allzu großen Probleme. Prinzipiell muss nur der Pegel der einzelnen Lautsprecher manuell justiert werden, die eigentliche Messung und Raumkorrektur erfolgt, wie bei Audyssey, automatisch. Schritt für Schritt führt die Dirac Live-Applikation am PC durch den Vorgang.
Das Menü des Denon AVC-X6800H sowie aller anderen aktuellen Denon AV-Receiver und AV-Verstärker liegt seit der aktuellen Geräte-Generation in 1080p FullHD vor und bietet auch bei modernen TV-Geräten und Projektoren ein scharfes Bild.
Bei der ersten Inbetriebnahme startet automatisch der Einrichtungsassistent, der bei Denon absolut umfangreich ausfällt. Selbst völlig unerfahrene Heimkino-Fans werden zusammen mit dem AV-Verstärker das Setup problemlos ausführen können. Schritt für Schritt, mit Bildern und tadellos übersetzten Hilfetexten wird man durch die Installation geführt.
Auch das Aufstellen der Lautsprecher sowie die Verkabelung mit dem AV-Verstärker wird in einzelnen Steps erläutert. Natürlich bindet man die Komponente auch gleich ins Netzwerk ein, führt eventuell verfügbare Firmware-Updates durch, schließt zusätzliche Quellgeräte an und kann natürlich die Lautsprechereinmessung mit Audyssey durchführen.
Audyssey misst an insgesamt 8 Positionen ein. Auch hier nimmt der Assistent den Anwender an die Hand und erläutert exakt die Vorgehensweise, damit der AV-Verstärker das Lautsprecher-Setup korrekt erfassen und entsprechend an die Gegebenheiten des Raumes anpassen kann.
Nicht nur der Einrichtungsassistent, auch das Setup-Menü des AVC-X6800H liegt in hoher Auflösung vor. Das Menü ist strukturiert gegliedert, sehr gut übersetzt und sollte keinen Anwender vor Probleme stellen. Hier findet man, wie erwähnt, die Einstellungen für Quick Select, den optimierten ECO Mode und kann sich, auf Wunsch, interessante HDMI-Signalinformationen anzeigen lassen.
Die HEOS App ist übersichtlich und kommt mit einem optisch ansprechenden Design daher. Im Regelbetrieb zeigt sich die App auch sehr zuverlässig. Mit verschiedenen Individualisierungsmöglichkeiten kann man den Home-Bildschirm zudem nach persönlicher Vorliebe gestalten. Favoriten lassen sich erstellen und man kann eigene Playlisten generieren, die Musik auch von unterschiedlichen Quellen in einer einzigen Liste vereinen können.
Denon lässt Heimkino-Enthusiasten und cinephile Klangbegeisterte, die auf große Lautsprechersysteme setzen, nicht im Stich. Schon mit dem AVC-A1H wurde dieses Klientel nahezu in Perfektion bedient. Gegenüber dem Flaggschiff mit 15 Kanälen ist der AVC-X6800H preislich aber deutlich attraktiver und vielen Anwendern werden die 11 Endstufen des neuen AV-Verstärkers definitiv ausreichen. Zumal man mit einem 7.1.4-System bereits ein enorm immersives und kinogerechtes Klangspektakel realisieren kann.
Ein solches betreibt man mit dem hier besprochenen Gerät im Alleingang, und das absolut souverän. Zusammen mit einer zusätzlichen Stereo-Endstufe lässt sich, der 13.4-Signalverarbeitung zum Dank, auch ein noch größeres Setup realisieren. Akustisch spielt er ebenfalls in der Oberliga. Nur Nuancen trennen ihn vom Topmodell. Insbesondere wer auf das optionale Dirac Live setzt, um dem eigenen ohnehin akustisch optimierten Raum den letzten Feinschliff zu geben, wird maximal begeistert sein. Aber auch mit dem werkseitig integrierten Audyssey Raumkorrektur-System wird ein gutes Ergebnis erzielt. Ewas weniger direktionale Präzision, aber stets ein sehr dichtes Klangbild mit hoher Klarheit, Transparenz und üppiger Räumlichkeit zeichnen den Denon Verstärker aus.
Für die Einrichtung und Bedienung des AVC-X6800H muss man, trotz der umfangreichen Ausstattung, keinesfalls ein Experte sein. Selbst wer noch nie einen AV-Verstärker in Betrieb genommen hat, wird dies mit dem integrierten Installationsassistenten mit sehr guter Übersetzung und zahlreichen unterstützenden Bildern ohne Zweifel fertigbringen. Das Menü in 1080p-Auflösung ist nun definitiv zeitgemäß und darüber hinaus gibt es ein Web-Interface sowie Bedienmöglichkeiten per App.
Mit HEOS hat man, abgesehen von Qobuz, alle relevanten Musikstreamingangebote sowie Multiroom-Optionen an Bord. Video-seitig steht mit praktisch voller HDMI 2.1-Beschaltung und der Unterstützung aller wichtigen Features, inklusive VRR, ALLM, etc. für ein ruckelfreies Spielerlebnis, alles Notwendige zur Verfügung.
Bilanzierend lässt sich festhalten: Der Denon AVC-X6800H ist ein voll ausgestattetes Mehrkanal-Komplettpaket für anspruchsvolle Anwender mit großen Lautsprecher-Konfigurationen zum absolut fairen Preis.