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2018
Autor: Volker Frech, lite
"... wir beginnen unseren Test im Solo-Betrieb und nutzen die linke Kopfhörerbuchse. Damit wird automatisch der Line-Ausgang des Lehmannaudio Drachenfels USB stumm geschaltet. So kennt man es ja auch von anderen Verstärkern: Wer Kopfhörer hört, braucht nicht über Boxen zusätzlich den Raum beschallen. Wer das trotzdem möchte, wählt beim Drachenfels einfach den rechten Klinkenanschluss, der arbeitet stets ohne die Mute-Funktion. Entgegen aller Empfehlung verwenden wir einen niederohmigen Kopfhörer. Beim MrSpeakers Aeon Flow handelt es sich allerdings um einen Spezialfall: Dies ist ein magnetostatischer High EndKopfhörer, der quasi wie ein Bändchen-Schallwandler funktioniert und prinzipbedingt eine sehr geringe Impedanz aufweist: 13 Ohm. Mit 92 Dezibel ist er zudem nicht gerade ein Wirkungsgrad-Wunder. Wie kommt der Lehmannaudio Drachenfels USB damit klar? Wir schließen zuerst den Heed thesis delta als CD-Zuspieler an, beim Einstecken der beiden doch gewichtigen van den HulKabel „The Rock“ macht sich bemerkbar, dass die Cinchbuchsen beim Drachenfels nicht mit der rückseitigen Blende verschraubt und damit nicht mechanisch entlastet sind.
Passend zur Drachenfels-Thematik starten wir mit Richard Wagners Oper „Siegfried“ in der legendären Jahrhundertring-Aufnahme mit dem Dirigenten Pierre Boulez. Eine frühe Digitalaufnahme von 1980, trotzdem klingt die nicht ganz unknifflige, im Ganzen etwas matte Live-Einspielung aus Bayreuth überraschend gut: Der Drachenfels stellt das finale Liebesduett von Siegfried und Brünnhilde in erstaunlicher Durchsichtigkeit und Plastizität auf die Bühne. Die Aufführung im Bayreuther Festspielhauses hat mehr Tiefe, als wir es von der Wiedergabe über Boxen kennen. Das Orchester hat durch den Schalldeckel überm Orchestergraben den von Wagner gewünschten Mischklang, erscheint aber nicht als Klangbrei; bei aller Homogenität sind etwa die einzelnen Streicherstimmen klar zu unterscheiden – saubere Arbeit! Gwyneth Jones als Brünnhilde und Manfred Jung als Siegfried loten bei ihrem Liebesduett nun die Bühne aus, wir können dem Paar mit dem Lehmannaudio Drachenfels USB bestens folgen, das sorgt für mehr Kopfkino als mit Boxen. Dabei müssen wir den Amp nur gut zur Hälfte aufdrehen, um mit dem Magnetostat-Kopfhörer schon zu amtlichen Lautstärken zu kommen, viel lauter sollte man gar nicht hören.
Höhere Auflösung, besserer Klang
Beim Verändern der Lautstärke fällt auf, mit welch exzellentem Gleichlauf und Gleichmaß der Pegelsteller arbeitet. Bei pausierender Musik und weit aufgerissenem Poti punktet der Lehmannaudio Drachenfels USB zudem mit großer Rauscharmut – sehr gut! Zu welchem Klang der Amp nun digital fähig ist, erfahren wir mit der Instrumentalnummer „Dusty Groove“ von The New Mastersounds. Die Deep Funk-Band hat den Song live im Hamburger Theater Kampnagel eingespielt, die amtliche Produktion fängt die Performance der Band und die Live-Atmosphäre hervorragend ein. Die Aufnahme spielen wir vom Rechner zu, wir besitzen sie in den PCM-Formaten 44,1 Kilohertz/16 Bit und 192 Kilohertz/24 Bit – und der Lehmannaudio Drachenfels USB macht es uns leicht, die ProArgumente für die HiRes-Version zu finden: Das Quartett hat noch gar nicht angefangen, es ist nur die Raumatmosphäre samt Publikumsgeräuschen zu hören, während der Drummer mit den Schlagzeugstöcken den Song anzählt. Doch schon diese zwei Sekunden reichen, um den Mehrwert der höher auflösenden Version zu erfahren: Mehr Raumeindruck, mehr Luftigkeit, mehr Transparenz führen zu dem Eindruck, mittendrin zu sein und nicht nur dabei. Das setzt sich mit dem Einsatz des Schlagzeugs fort: Die Trommeln sind in 192 Kilohertz/24 Bit-Qualität schlicht knackiger und dynamischer. Auch die anderen Musiker klingen, als hätten sie einen besonders guten Tag erwischt: Die mit Wah-Wah-Effekt gespielte Gitarre ist kerniger, gerade die abgedämpften Zwischenanschläge kommen besser zur Geltung, dadurch wirkt das Riff noch lebhafter. Der Bass gewinnt geringfügig an Punch, bleibt aber generell eher trocken-schlank. Mit einem bassbetonteren Kopfhörer wie dem Ultrasone Edition 5 Unlimited hört sich das schon anders an, trotzdem: Zur Opulenz im Tiefton neigt der Lehmannaudio Drachenfels USB in beiden Versionen nicht. Die Hammond B3 des Keyboarders hingegen schmatzt mit zunehmender Klanggüte umso schöner. Im Ganzen klingt die HiResVersion von „Dusty Groove“ vitaler, das Wippen mit dem Kopf beginnt hier einfach früher.
Zum Abschluss gönnen wir uns eine Portion Bombast, diesmal in der HiRes-Güte DSD128: James Arthur, Gewinner der neunten X-FactorStaffel, singt mit seiner intensiven, leicht rauen Stimme den Song „Certain Things“. Arthur und wir sind dabei eingebettet in einen Hall, der in die Unendlichkeit entschwebt – wir können ihm Dank der exzellenten Auflösung in die Tiefe des Raums nachspüren. Arthurs Gesang ist in ätherisch-elegische Synthie-Schwaden eingebettet, die uns umhüllen, und wird von wuchtigen PercussionSchlägen begleitet, die wie Gewitterdonner auf uns niederkommen – eine tolle Dynamik, die der Drachenfels impulstreu an uns weitergibt. Dabei bewahrt er aber durchweg die Ruhe, so dass wir völlig stressfrei in dieser Klangopulenz schwelgen können. Wir haben das stundenlang getan – so geht Musikgenuss."
Der Drachenfels wird digital: Mit den nun nach und nach erscheinenden Modulen zeigt sich der ursprünglich rein analoge Kopfhörerverstärker jetzt auch für Nullen und Einsen zugänglich. Die digitale Erweiterung startet mit dem USB-Modul, mit ihm verarbeitet der Drachenfels vom Rechner zugespielte HiRes-Files bis zur Güte PCM 384 Kilohertz/32 Bit – und sogar DSD-Files bis DSD128.
Diese exzellente Wandler- und Prozessoreinheit passt prima zum klanglich sehr guten und sehr rauscharmen Class A-Analog-Verstärker. Das Ergebnis seines Wandel- und Amplifizierungswerks stellt der Lehmannaudio Drachenfels USB an gleich zwei Kopfhörer-Ausgängen bereit, das ermöglicht doppelten Hörspaß – und der ist garantiert, weil der Verstärker einen klaren, vitalen und druckvollen Klang bietet, der im Bass straff und konturiert ist. So gelingt dem kompakten Quader eine transparente, akkurate und anstrengungsfreie Wiedergabe, die zudem auch über einen Pre Out abgegriffen werden kann. Der Drachenfels ist also ebenso eine Vorstufe, die direkt an einer Endstufe oder zwei Aktivboxen betrieben werden kann. Mit all diesen Features ist der Lehmannaudio Drachenfels USB famos vielseitig – und auch gemessen am Preis deshalb ein echter Tipp.