Piega COAX 611 im Test bei HIFI-REGLER

Schon von den Coax 411 waren wir äußerst begeistert und die größeren Geschwistermodelle stehen dieser Performance, auch bezogen auf ihre Größe und größeren Räumlichkeiten, in nichts, aber auch rein gar nichts, nach. Schlichtweg beeindruckend und faszinierend ist die Qualität, die hier geboten wird. In Kombination mit einem leistungsfähigen Verstärker, wir haben uns hier für den Rose RA280 entschieden, entfalten die Standlautsprecher ein enorm authentisches, audiophiles Klangpotential mit feinster Detaillierung, höchster Souveränität und nahezu perfekter Balance.

Beeindruckend ist gleich am ersten Musikbeispiel, wie originalgetreu und natürlich die Vokalstimmen wiedergegeben werden. Ob männlicher Tenor oder weiblicher Sopran, die Coax 611 bietet Perfektion über jedes Maß. Feinste dynamische Nuancen werden ebenso souverän gemeistert wie blitzschnelle, unmittelbare grobdynamische Sprünge. Die Piega-Lautsprecher nehmen diese derart gelassen und unbeeindruckt, dass man diese beispielhafte Darbietung beinahe als trivial hinnimmt. Das ist sie aber ganz und gar nicht. Im Gegenteil, Konkurrenten mit ähnlich stattlicher Größe tun sich hier teilweise bedeutend schwerer.

Diese Kultiviertheit und Souveränität wird von den Piega Lautsprechern mit einer überdurchschnittlich hohen Präzision und ebenso überragender Detaillierung kombiniert. Das gilt für alle Frequenzbereiche. Während in Mitten und Höhen jedes feinste Instrumentaldetail erfasst und berücksichtigt wird, zeigen sich die tiefen Frequenzen mit klarer Struktur und Definition. Kraftvoll, nachdrücklich und voluminös wird agiert. Das aber stets auf den Punkt, ohne Nachschwingen oder jegliche Störgeräusche.

Die Räumlichkeit ist ebenfalls auf exzellentem Niveau und einzelne Details und Klangelemente werden eindeutig ortbar auf der Bühne platziert. Freilich wird so auch eine sauber gegliederte und gestaffelte Kulisse aufgebaut, innerhalb derer man die einzelnen Instrumente mühelos differenzieren kann. Der Klang löst sich direkt und plastisch von den Lautsprecherkomponenten, man sitzt wahrlich in der ersten Reihe einer akustisch erstklassigen Konzertdarbietung.

Abseits klassischer Klänge wird auch bei Jazz, Classic Rock und Pop eine Performance geboten, bei der man praktisch keine Kritik anbringen kann. Homogen, fundiert, klar, brillant und stets harmonisch werden sämtliche Genres präsentiert. Natürlich haben wir den Piega Standlautsprechern nicht nur geringen und moderaten Pegel, bei dem sich bereits eine überraschend ausgeprägte Dynamik zeigte, zugemutet, sondern auch sehr hohe Lautstärken.

Den hohen Pegel nehmen die Coax 611 völlig gelassen hin und zeigen sich in jeder Hinsicht unbeeindruckt. Souverän wird weitermarschiert und präzise gearbeitet, unabhängig davon wie komplex das Geschehen bei hohem Pegel ist. Trotz ihres unaufdringlichen, schlanken Designs wird in jeder Situation ein nachdrückliches, massiv erscheinendes, voluminöses Klangkonstrukt geschaffen, welches durchweg mit seiner Authentizität und Direktheit überzeugt. Verzerrungen gibt es nicht und auch eine eklatante Veränderung der Tonalität lässt sich nicht feststellen. Die brillanten Höhen mit feinster Detaillierung bleiben erhalten, werden aber nicht unangenehm oder gar schrill. Insgesamt können wir eine sensationelle Auflösung über den gesamten Frequenzbereich attestieren.

Heavy Metal oder auch elektronische Musik der härteren Gangart ist den Piega Coax 611 ebenfalls alles andere als zuwider. Bei der hohen Komplexität der Metal-Klänge profitiert man stark von der feinen Differenzierung, Klarheit und Struktur des gesamten Klangbildes. Auch bei Double Bass und hoher Geschwindigkeit geht den Schweizer Präzisionswerkzeugen kein Klangelement verloren. Ein massives Fundament mit pulsierenden, extrem tiefen Bässen gelingt ebenso sauber und beeindruckend wie knackige Kickbässe und harter Punch. Nicht nur die ultimative Exaktheit und feine Auflösung stehen im Fokus, auch die Grobdynamik ist schlichtweg faszinierend. Trotz des eleganten, keinesfalls aufdringlichen optischen Auftritts der Standsäulen geht man hier akustisch keine Kompromisse ein, audiophiler Höchstgenuss steht auf der Tagesordnung.