Yamaha A-S1200 – Der kleinste Stereo-Vollverstärker der Yamaha A-S Serie ist ein ganz Großer
- Sehr elegante Design-Kombination in zwei Ausführungen
- Exzellente Material- und Teilequalität
- Tadellose Verarbeitung der Bedienelemente und Anschlüsse
- separate Komponenten für digitale Signalverarbeitung erforderlich
Fazit:
Genre-übergreifend wird hier eine transparente, räumliche Kulisse geboten, die sowohl fein- als auch grobdynamisch begeistert.
Kompromisslosen Klang verspricht der traditionsreiche japanische Hersteller Yamaha beim exklusiven A-S1200 Stereo-Vollverstärker. Eine absolut akkurate, dynamische Wiedergabe von Instrumenten. Exakt so, wie sie auf der Bühne oder im Studio klingen. Dazu mehr Gefühl, Offenheit und Tiefgang für ein absolut erstklassiges Klangerlebnis. Vom „True Sound“ sprechen die Entwickler, die auf eine einzigartige Expertise zurückgreifen können: Vom Instrument über das professionelle Studioequipment bis hin zur audiophilen Wiedergabetechnik begleitet Yamaha die Musik bei jedem Schritt.
Der kleinste Vertreter der äußerst leistungsfähigen AS-Serie des Herstellers ist der A-S1200, der zum Preis von 2.099 Euro erhältlich ist. Verfügbar in den Farben silber/schwarz hochglanz oder schwarz/schwarz hochglanz.
Verarbeitung und Design
Der A-S1200 ist besonders solide konstruiert. Sieht man sich die massiven Schraubklemmen für die Lautsprecher, die großen VU-Meter und die Bedienelemente aus Aluminium an, wird hier schon von außen deutlich, dass alles auf unverfälschten Klang und hohe Performance ausgelegt wurde.
Das Chassis wurde maximal versteift und ist mit einem mechanischen Erdungskonzept versehen, welches unerwünschte Vibrationen eliminiert. Dafür sind der große Leistungstrafo, die Blockkondensatoren und der Kühlkörper sind direkt mit dem Gehäuse verschraubt. Die Schrauben der Standfüße sind direkt mit dem Hauptgehäuse verschweißt. Die Füße selbst sind sehr robust, versilbert und bilden so das passende Fundament.
Der Yamaha A-S1200 ist in zwei Farbvarianten erhältlich. Die Seitenwangen sind dabei stets in hochglänzendem Schwarz gehalten. Das Gehäuse selbst ist einmal in silberner sowie einmal in schwarz eloxierter Version gehalten.
Insgesamt wirkt das Design in beiden Fällen sehr edel. Die massive Frontplatte und der Gehäusedeckel bestehen beide aus Aluminium. Auf der Oberseite sind zahlreich Lüftungsschlitze integriert, um dem analogen Verstärker ausreichend Luft zum Atmen zu verschaffen und die produzierte Abwärme abzuführen.
Die hochglänzend lackierten Seitenteile sind ebenfalls makellos. Dabei ist die Optik absolut stimmig und leidet keinesfalls unter den unterschiedlichen verwendeten Materialien. Im Gegenteil, die Gesamtästhetik zeichnet eine klassische Eleganz und Wertigkeit aus.
Vorne präsentiert der Yamaha Verstärker hochwertige Bedienelemente aus Metall und eine gebürstete Alu-Oberfläche der Frontplatte. Neben dem großen Lautstärkedrehregler sind auch kleinere Drehregler für die Quellenwahl und Klangregelung sowie weitere Funktionen integriert. Der Lautstärkeregler lässt sich sehr genau und fein justieren, auch die Führung ist hervorragend. Darunter sitzt ein Kippschalter, um das Gerät unmittelbar stumm zu schalten. Auch die weiteren Bedienelemente sind von ausgezeichneter Qualität und bieten eine tadellose Haptik.
Die beiden VU-Meter im Stil der 70er Jahre für den linken und rechten Kanal sind dezent beleuchtet. Die Beleuchtung kann auf Wunsch komplett deaktiviert oder in ihrer Intensität justiert werden.
Technik und Anschlüsse
Die exzellente Verarbeitungs- und Bauteilqualität des Yamaha A-S1200 setzt sich im Inneren des Stereo-Boliden konsequent fort. Der symmetrische Aufbau ist direkt ersichtlich und natürlich zieht der großzügig dimensionierte Ringkerntrafo die Blicke auf sich. Alle Kabel für die Masseverbindungen im Yamaha Stereo-Verstärker sind zudem für geringe Impedanz mit besonders großem Durchmesser ausgeführt.
Hochwertige SHINYEI PP Folienkondensatoren sind verbaut und der A-S1200 setzt auf hochreine OFC-Kupferkabel für die Signalübertragung. Die großen und massiv wirkenden Kühlkörper sind aus Aluminium und schwarz eloxiert.
An maximaler Ausgangsleistung stellt der A-S1200 2 x 160 Watt an 4 Ohm bereit. Bei der dynamischen Ausgangsleistung stehen 190 Watt pro Kanal an 4 Ohm zur Verfügung.
Klang
Der kraftvolle Yamaha-Verstärker versteht sich sowohl mit Stand- als auch anspruchsvollen Regallautsprechern und harmoniert insbesondere mit Komponenten, die den neutralen und authentischen Klang direkt und unmittelbar weitergeben. Wir kombinieren das Gerät mit Standlautsprechern der neuen Rubikore Serie des dänischen Herstellers Dali. Kraftvoll und nachdrücklich geht der A-S1200 sofort ans Werk und arbeitet feindynamische Unterschiede in komplexen Rocktiteln exzellent heraus. Die verzerrte Gitarre und der rauhe Klang der Vokalstimme wird nahezu perfekt realisiert und verschmilzt zusammen mit den präzisen Bässen zu einem sehr harmonischen, fein differenzierten Klangbild.
Untenrum schiebt der A-S1200 für eine Yamaha-Komponente präsent an. So agiert er sehr kraftvoll, achtet aber stets genau darauf, in diesem Bereich nicht überzubetonen. Eine klare Struktur und exzellente Impulstreue führt zu einer direkten und originalgetreuen Tieftonabbildung, die zu keinem Zeitpunkt überladen ist.
Der Yamaha A-S1200 ist äußerst pegelfest und agiert nahezu durchweg souverän und kontrolliert. Etwas aufpassen muss man in Kombination mit Lautsprechern, die im Hochtonbereich etwas weniger ausgewogen sind als unsere Vertreter aus Dänemark. Dann kann es nämlich leicht fordernd werden. Nicht unangenehm, aber bei hoher Lautstärke doch für sensible Gemüter ein wenig anstrengend. Dann macht sich aber die Klangregelung des Yamaha Verstärkers bezahlt, die sehr feinfühlig arbeitet und die anderen Frequenzbereiche nicht wahrnehmbar negativ beeinflusst.
Im klassischen Bereich gefallen die sehr authentischen Violinklänge mit einem Hauch Wärme. Bei einem Klavierkonzert mit Streichern gefällt auch die Klangtemperatur des Pianos ausgezeichnet. Der A-S1200 arbeitet auch die Anschlagdynamik fein heraus und sorgt für eine klar definierte Stereo-Bühne, auf der man die einzelnen Instrumente sehr gut lokal zuordnen kann.
Die Kulisse wirkt weitläufig und räumlich. Auch mit hohen Geschwindigkeiten kommt der Yamaha Verstärker sehr gut zurecht, selbst wenn es sich um große Ensembles und Orchester handelt. Bei einem Titel von Diana Krall begeistert uns der A-S1200 erneut mit einer hervorragenden und fein nuancierten Abbildung der weiblichen Stimme. Trotz seiner Fähigkeit, feindynamische Details in absoluter Klarheit und Transparenz zu erfassen, wirkt das akustische Gesamtbild durchweg harmonisch und ausgewogen. Längere Hör-Sessions sind in Verbindung mit passenden Lautsprechern kein Problem. Auch bei höherem Pegel strahlt der A-S1200 Ruhe und Souveränität aus.
Selbst im elektronischen Genre fühlt er sich wohl und stellt seine ausgezeichnete Impulstreue und Kraft unter Beweis. Synthesizer-Effekte werden in der durchhörbaren Klangkulisse berücksichtigt. Trotz seiner, für Yamaha beinahe typischen, leicht nüchternen Auslegung, bringt er Leben ins Geschehen und nimmt mit dichter Atmosphäre und schnellen, nachdrücklichen Bässen den Zuhörer sofort mit. Kickbässe erfolgen Schlag auf Schlag präzise und in den tiefsten Regionen sind ausreichend Kraftreserven für ein voluminöses und strukturiertes Fundament vorhanden.
Fazit
Der Yamaha A-S1200 ist zwar der kleinste im Bunde der A-S Serie, wartet aber bereits mit exzellenten Eigenschaften auf. Sowohl was die Verarbeitung, die Bauteile und Materialien als auch die akustische Leistungsfähigkeit betrifft. Zwar legen die größeren Modelle in allen Belangen noch eine Schippe nach, für den attraktiven Preis von knapp über 2.000 Euro erhält man hier aber bereits höchst audiophile Komponenten und einen Aufbau, der mit deutlich teureren High-End-Verstärkern vergleichbar ist.
Auf eine digitale Signalverarbeitung muss man zwar verzichten und somit den Preis für entsprechende Geräte, falls noch nicht vorhanden, mit einkalkulieren. Dafür macht man dem Stereo-Verstärker in Sachen Authentizität und originalgetreuer Wiedergabe nichts vor. Kultiviert, natürlich und kontrolliert tritt der A-S1200 akustisch auf und schafft es trotzdem, den Zuhörer mit einer lebendigen Darbietung in seinen Bann zu ziehen. Genre-übergreifend wird hier eine transparente, räumliche Kulisse geboten, die sowohl fein- als auch grobdynamisch begeistert.
Das Design trifft unserer Meinung nach voll ins Schwarze und ist eine perfekte Kombination aus moderner Schlichtheit und eleganten Stilelementen aus den goldenen Zeiten der HiFi-Ära. Positiv erwähnen sollte man auch die erstaunlich hochwertige, diskret aufgebaute Phonostufe. Bevor man hier in dedizierte Phono-Vorverstärker im Bereich der Mittelklasse investiert, sollte man mit der im Yamaha integrierten definitiv Probe hören.