Yamaha R-N800A – Flexibel ausgestatteter Streaming-Receiver mit YPAO Einmessung und MusicCast
- Elegantes, zeitloses Design
- Sehr solide Verarbeitungsqualität
- Hochwertiger Aufbau
- Flexible MusicCast-Plattform integriert
- AirPlay 2-Support
- kein HDMI
- kein Anschluss von USB-Massenspeichern möglich
Fazit:
Dank der hauseigenen MusicCast-Plattform sind alle relevanten Musikstreaming-Angebote inklusive Internetradio integriert und natürlich kann man die im lokalen Netzwerk gespeicherte eigene Musikbibliothek komfortabel wiedergeben.
Hochwertige Stereo-Verstärker bzw. Stereo-Receiver, die zudem mit flexiblen Netzwerk- und Streaming-Funktionen ausgestattet sind, erfreuen sich hoher Nachfrage. Yamaha hat daher unlängst dem Topmodell R-N2000A weitere Modelle zur Seite gestellt und bietet mit dem R-N800A eine ebenso leistungsfähige wie vielseitige Option mit besonders attraktivem Preis-/Leistungsverhältnis an. Der Yamaha R-N800A bringt viele Features des Flaggschiffes mit, präsentiert sich in elegantem Design und sorgt mit einem hochwertigen HiFi-Aufbau für beste Voraussetzungen, hohen audiophilen Ansprüchen gerecht zu werden.
Mit MusicCast ist man im Bereich Streaming hervorragend aufgestellt. Zusätzlich ist Internetradio und DAB+ Radioempfang integriert. Ein Phono-Vorverstärker ermöglicht den problemlosen Anschluss von Plattenspielern und selbst das zuverlässige und effektive Einmesssystem YPAO bringt der günstigere Netzwerk-Receiver mit.
Verarbeitung und Design
Der Yamaha R-N800 weist eine überaus solide Verarbeitungsqualität auf und überzeugt auch, wenn man etwas genauer hinsieht. Saubere Übergänge, präzise Passungen und haptisch ansprechende Bedienelemente zeichnen das Gerät aus. Großzügig dimensionierte Standfüße sorgen für eine standfeste Basis.
Optisch vereint der Hersteller das elegante Design klassischer HiFi-Verstärker, sehr gut gefallen uns hier die Klangregler auf der Geräte-Front, die zwischen Quellenwahl- und Select-Regler sitzen, mit modernen Akzenten. Die Blende verfügt zum großen Teil über ein Hairline-Finish im Alu-Look, im unteren Bereich befindet sich hingegen eine Leiste aus schwarzem Hochglanz. Diese dient nicht nur Design-Zwecken, sondern beherbergt mittig ein kleines, aber fein auflösendes und gut ablesbares OLED-Display. In der linken Ecke sitzt zudem ein 3,5mm-Klinkenanschluss für das mitgelieferte YPAO-Messmikrofon.
Sowohl die quaderförmigen Klangregler im Stil der 70er und 80er Jahre als auch die runden Drehregler sind passgenau integriert und fühlen sich angenehm an. Der gerasterte Eingangswahlregler zeigt eine leichte Unwucht, damit kämpfen allerdings leider auch teurere Komponenten. Wer den manuellen Eingriff auf das Audiosignal komplett vermeiden möchte, findet direkt neben dem Lautstärkedrehregler die Pure Direct-Taste. Unterhalb des Power-Buttons auf der linken Seite gibt es noch einen 6,35mm Klinkenanschluss für Kopfhörer.
Der R-N800A setzt auf das „ToP-ART“-Konzept von Yamaha. Der Aufbau nach „Total Purity Audio Reproduction Technology” kombiniert konstruktive Maßnahmen und einen klaren, symmetrischen Aufbau, um ein hohes Maß an akustischer Leistungsfähigkeit zu realisieren. Darunter auch kurze Signalwege und ein sehr steifes, resonanz- und vibrationsarmes Gehäuse. Im Sinne eines exzellenten Signal-/Rauschverhältnisses wurden dicke Drähte für die Masseverbindung verwendet und der Ausgang der Endstufe ist mit einer Schraubverbindung versehen, um die Erdung weiter zu optimieren. Mehrere Kühlkörperblöcke aus Aluminium und großflächige Lüftungsöffnungen im Gehäusedeckel garantieren, in Kombination mit der hohen Effizienz des Yamaha R-N800A, ein optimales Temperaturmanagement.
Technik und Anschlüsse
Die Anschlüsse und Schnittstellen auf der Rückseite des Yamaha R-N800A sind sauber und passgenau integriert. Die Lautsprecher-Terminals sind hochwertig ausgeführt und gekapselt. Es stehen Anschlüsse für zwei Lautsprecherpaare (A/B) zur Verfügung. An digitalen Schnittstellen sind zwei optische und zwei koaxiale Eingänge sowie der USB-B-Slot zur Verfügung.
Bei den analogen Eingängen gibt es drei Stereo-Cinch-Paare sowie einen zusätzlichen Phono-Eingang, der für Plattenspieler mit MM-Tonabnehmer geeignet ist. An Ausgängen gibt es einen Stereo-Vorverstärkerausgang sowie einen Subwoofer Pre-Out. Auch ein Trigger-Ausgang ist vorhanden.
Ins Netzwerk kann man den R-N800A per Kabel über Ethernet oder kabellos via WiFi integrieren. Auch ein Anschluss für die beiliegende Antenne für DAB+ und FM-Empfang ist natürlich vorhanden.
An der Geräte-Vorderseite gibt es, wie bereits erwähnt, zwei Klinkeneingänge. Der große 6,35mm Eingang dient dem Anschluss von Kopfhörern und der 3,5mm Anschluss ist für das YPAO-Messmikrofon vorgesehen. Grundsätzlich sind viele relevanten Anschlussterminals verbaut. Gegenüber den größeren Yamaha Streaming-Receivern muss man aber beim R-N800 auf die HDMI-Schnittstelle zum Direktanschluss des Fernsehers verzichten. Auch eine USB-Schnittstelle vom Typ A für den Anschluss eines USB-Speichermediums ist weder vorne noch an der Rückseite verbaut.
An Leistung stehen beim R-N800A 120 Watt pro Kanal an 6 Ohm bzw. 2 x 100 Watt an 8 Ohm zur Verfügung. Damit lassen sich Regal- sowie Standlautsprecher in kleinen bis mittelgroßen Hörräumen mit hoher Souveränität und Kontrolle betreiben.
Den hochwertigen inneren Aufbau, den wir im vorherigen Absatz beschrieben haben, komplettiert der Yamaha Stereo-Receiver mit ausgewählten Bauteilen und Komponenten. Herzstück bei der D/A-Wandlung ist der Sabre ES9080Q von ESS, der Signale mit bis zu 384kHz/32-Bit verarbeitet.
Der Yamaha R-N800A ist, wie auch das Topmodell R-N2000A, mit dem Einmess- und Raumkorrektursystem YPAO ausgestattet. Wie das Flaggschiff profitiert auch das kleinere Modell in akustisch schwierigen Räumen nicht unerheblich von der Anpassung. Besonders in hellhörigen Räumen wird eine sehr detaillierte und präzise Bühne erreicht, ohne dass die Kulisse unangenehm oder diffus wird. Der sehr genau arbeitende EQ bietet eine Präzision von bis zu 192kHz/24-Bit. Für die Stereo-Receiver wurde das aus den AV-Receivern bekannte System umfassend optimiert und verhilft den Komponenten, ihr volles akustisches Potential vollends auszuschöpfen. Klarheit, Transparenz, Struktur und Atmosphäre gewinnen in nachvollziehbarem Maße.
Bedienung
Eingangswahl, Pegeleinstellung und Klangregelung – sämtliche Drehregler zeigen eine sehr gute Haptik und lassen sich angenehm handhaben. Neben der Einstellung für Höhen und Bässe bietet der R-N800A von Yamaha auch eine Balance-Regelung und Loudness-Schaltung.
Das OLED-Display ist recht klein dimensioniert und bietet lediglich eine Zeile für Informationen. Die Auflösung ist aber nicht zu beanstanden und auch die Helligkeit ist tadellos. Yamaha beschränkt sich hier auf unterstützende Info-Anzeigen, z.B. die aktuelle Lautstärke. Recht unscheinbar untergebracht im unteren Bereich der Komponente. Für eine Albencover-Anzeige oder umfassendere Informationen zum wiedergegebenen Titel ist das Display nicht konzipiert. Rechter Hand befinden sich noch Status-LEDs, die über WLAN, Bluetooth und DAB+ Auskunft geben.
Der Lieferumfang beinhaltet auch eine längliche, recht ausladend dimensionierte Fernbedienung. Die Verarbeitungsqualität ist gut, die eher kleinen Tasten bieten einen ansprechenden Druckpunkt. Das Navigationskreuz mittig und die Lautstärketasten sind sehr gut erreichbar. Mit nur einer Hand wird es aber nur Anwendern mit sehr langen Fingern möglich sein, alle Tasten problemlos zu erreichen.
Aufgrund ihrer Größe können sämtliche Eingänge direkt über eine Taste ausgewählt werden und zusätzlich zur Menü-Navigation gibt es ganz unten auch Buttons für die Steuerung der Musikwiedergabe. Auch Presets lassen sich direkt ansteuern.
Netzwerk
Der Yamaha Streaming-Receiver kann nicht nur über die Fernbedienung und den Bedienelementen am Gerät, sondern auch über die MusicCast App für Smartphones und Tablets gesteuert werden. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man Musikstreaming-Angebote, Internetradio oder die Wiedergabe von lokal im Netzwerk gespeicherten Dateien nutzen möchte. Übersichtlich werden sämtliche Quellen angezeigt und die App reagiert stets flink und zuverlässig.
Die erste Einrichtung in Verbindung mit der MusicCast App gelingt intuitiv. Mit Hilfetexten und Grafiken wird man durch den gesamten Vorgang geleitet. Neben der Netzwerkintegration kann man auch Lautsprechereinstellungen vornehmen und die YPAO Messergebnisse einsehen sowie manuell nachbessern.
Neben dem praktischen Tuner für Digitalradio (DAB+) ist der Yamaha R-N800A mit der hauseigenen Plattform MusicCast ausgestattet und offeriert zahlreiche Musikstreaming-Angebote, Internetradio-Empfang, die Wiedergabe von Audiodateien aus dem lokalen Netzwerk sowie Multiroom-Funktionalität.
Spotify wird über die Connect-Funktion abgedeckt, außerdem gibt es Support für Tidal, Deezer, Amazon Music, Qobuz und Napster. Der R-N800A hat für erweiterte Flexibilität AirPlay 2 an Bord und arbeitet dank Roon Tested-Zertifikat problemlos mit der praktischen Musikverwaltungssoftware zusammen. Bluetooth ist auch an Bord.
Über die USB-Schnittstelle vom Typ B kann man direkt einen PC, Mac oder ein Notebook anschließen und den hochwertigen D/A-Konverter des Yamaha Streaming-Receivers für die Wandlung nutzen. Hier wird die native Wiedergabe von PCM 384kHz/32-Bit ebenso unterstützt wie DSD mit 11,2MHz. Datei-Support ist, unabhängig der Zuspielungsart, unter anderem für folgende Formate gegeben: MP3, WMA, MPEG4, WAV, FLAC und DSD.
Klang
Der Yamaha R-N800 gefällt mit einer für seine Preisklasse erstaunlich facettenreichen musikalischen Abbildung und dichter Atmosphäre. In einem klassischen Stück für Piano und Violine werden die Instrumente in ihrer Struktur hervorragend erfasst und sauber differenziert. Die Positionierung auf der Bühne bedarf keiner Kritik und auch bei etwas schnellerem, komplexem Geschehen gelingt dem Yamaha Streaming-Receiver eine klare, stringente Abbildung unter Berücksichtigung feiner Details. Auch feindynamisch agiert er sehr gut und liefert auch bei geringerem Pegel eine lebendige Klangkulisse mit viel Emotionen.
Die Stimmwiedergabe überzeugt mit sehr guter Charakteristik. Sowohl männliche als auch weibliche Stimmen werden authentisch abgebildet und bilden stets das Zentrum der Bühne.
Das raumfüllende Stereobühnenbild gelingt auch bei höherer Geschwindigkeit mit sehr guter Durchhörbarkeit und Transparenz. Mehrere unterschiedliche Instrumente können problemlos differenziert und als einzelne Klangkomponente identifiziert werden. Eine Vielzahl von Instrumenten hat auch keinen negativen Einfluss auf die soeben positiv beschriebene Stimmwiedergabe. Selbst bei Musikgenres härterer Gangart kommen die Vocals mit erstaunlich natürlicher Klangfarbe klar heraus. Der R-N800 bildet nicht jede feinste Nuance ab, liefert im Bereich seiner Preisklasse aber wirklich eine exzellente Performance.
Wie bereits erwähnt, ist der Yamaha Netzwerk-Receiver in der Lage, bereits bei eher geringem Pegel ein dynamisches und mitreißendes Gesamtbild zu realisieren. Wird er etwas mehr gefordert, bleibt er in absolut solidem Maße souverän und kontrolliert. Lediglich bei sehr hohen Lautstärken in größeren Räumlichkeiten ist der Einfluss auf die tonale Auslegung nachvollziehbar. Im Hochtonbereich geht es dann ein wenig schärfer zu. Nicht in einer Ausprägung, die für weniger sensible Hörer unangenehm wäre, aber die Spitzen nehmen etwas zu, ohne dass ein zusätzlicher Detailgewinn mit einhergeht.
Im Tieftonbereich geht der Yamaha R-N800A nachdrücklich, aber ebenso sehr präzise und strukturiert vor. Nicht überbetont, sondern ausgewogen und balanciert erscheint das Ganze. Harte Kicks werden aber mit eindrucksvollem Punch versehen und auch für abgrundtiefe Fundamente mit pulsierenden Bassklängen sind ausreichend Reserven vorhanden. Die Räumlichkeit ist tadellos und mit einer weitläufigen Bühne wird eine den Zuschauer einhüllende Atmosphäre generiert. Effekte werden nahtlos ins Klangbild integriert und können in ihrer Richtung und Position exakt nachvollzogen werden. Überfordert man den R-N800A nicht, schafft dieser eine insgesamt stimmige, absolut harmonische Klangwiedergabe mit sehr guter Präzision und Struktur über den gesamten Frequenzbereich hinweg.
Fazit
Wer einen voll ausgestatteten und akustisch leistungsfähigen Streaming-Receiver in der Preiskategorie um 1.000 Euro sucht, findet beim Yamaha R-N800A den richtigen Partner. Dank der hauseigenen MusicCast-Plattform sind alle relevanten Musikstreaming-Angebote inklusive Internetradio integriert und natürlich kann man die im lokalen Netzwerk gespeicherte eigene Musikbibliothek komfortabel wiedergeben. Die Steuerung erfolgt am Gerät, mit der mitgelieferten Fernbedienung oder der übersichtlichen MusicCast App. Die ausgewogen harmonische und präzise Klangwiedergabe wird mittels integriertem YPAO-Einmesssystem zusätzlich optimiert. Bei der Anschlussbestückung muss man gegenüber den größeren Modellen etwas zurückstecken: HDMI ist hier nicht integriert. Allen Yamaha Streaming-Receivern ab dem R-N800A fehlt zudem eine USB-Schnittstelle (Typ A). Die Verarbeitungsqualität ist ausgesprochen solide und beim Design trifft der Hersteller, unserer Meinung nach, ins Schwarze.