Tests für AVM PH30.3
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel
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AVM30 PH 30.3 bei stereoplay im Test
Autor: Andreas Günther, stereoplay
Unsere Zusammenfassung
Laut Günther handelt es sich bei dem AVM PH30.3 um eine umfassende Neuentwicklung, bei der lediglich das Gehäuse aus massivem Aluminium unverändert blieb, während die Schaltung komplett überarbeitet wurde. AVM greife das winzige Vinylsignal direkt hinter dem Cinch-Port ab und die Entzerrung erfolge durch einen echten Class-A-Aufbau. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, die das Signal durch ein Miniaturklavier leiten, packe AVM drei Cinch-Stecker-Paare bei – 100, 200 oder 1000 Ohm, die großformatig zugesteckt werden können. "...der 30.3 ist eine umfassende Neuentwicklung. Nur das Gehäuse aus massivem Aluminium ist in seinen Maßen geblieben, die Schaltung wurde umfassend runderneuert."
Günther berichtete, dass das Zusammenspiel des PH30.3 und R30.3 eine beeindruckende Klangqualität bot, die er nicht als Reduktion, sondern als Kompression audiophiler Werte beschrieb. Der Test konzentrierte sich auf das neue Album von Eric Clapton, The Lady In The Balcony, das Clapton während des Lockdowns aufgenommen hatte. Die 30.3-Kombination erkannte sofort den Charme der Aufnahmen, die intim und perfekt räumlich klangen. Die Dynamik der Gitarrensaiten und die gemeißelte Stimme des Altmeisters sprangen direkt ins Herz.
Ein weiteres Beispiel im Test war die Musik von Bert Kaempfert, deren elegante Big-Band-Sounds und geniale Kompositionen auf frischen 180-Gramm-Vinyls hervorragend klangen. Der AVM PH30.3 erfasste den tieferen Groove und schaffte eine präzise Wiedergabe des Raums, der Streicher und des mächtigen Basses, was einen mitreißenden Effekt erzeugte.
Günther testete auch das Klavierquintett f-Moll, Opus 34 von Brahms, gespielt von Maurizio Pollini und dem Quartetto Italiano, aufgenommen im Herkulessaal in München. Die beiden AVMs ließen den Raum kompakt und mit einer eigenen Welt aus Phrasen in Moll auferstehen. Obwohl eine High-Res-Version der analogen Bänder vorlag, konnte diese nicht den gleichen Schmelz bieten wie die Vinyl-Wiedergabe. "AVM zeigt auf schönste Weise, warum man sich auf die Vinyl-Seite des Lebens schlagen sollte, zu einem gehobenen, aber vollauf gerechtfertigten Preis."
Zitat
Hier wird dem hohen Tempo gehuldigt. Diese Phonovorvorstufe wirkt überaus schnell. Was viele helle Feininformationen an unsere Ohren bringt. Der Drive bringt schönste Dynamik ein, trotzdem wird es nie hart. Klasse, weil unkompliziert und nicht fehleranfällig, ist auch das Konzept der zusteckbaren Widerstände für MC-Tonabnehmer."
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AVM PH 30.3 bei STEREO im Test
Autor: Michael Lang, STEREO
Unsere Zusammenfassung
Lang berichtet, dass die erste Platte, die getestet wurde, die legendäre Jeton-Direktschnitt-Aufnahme Solo von Jazzpianist Monty Alexander war. Dabei seien Präzision und Spritzigkeit die ersten Eindrücke gewesen. Die Energie, mit der Alexander die Tasten bearbeitet und die Töne in den Raum springen lässt, beeindrucke auch nach über 40 Jahren noch. Er verstehe es, selbst bekannten Stücken wie Mona Lisa immer wieder neue Aspekte abzugewinnen.
Bei der nächsten Testplatte, dem neuesten Werk von Mick Jaggers Bruder Chris Jagger, sei die Authentizität, Unbeschwertheit und Leichtigkeit positiv aufgefallen. Allerdings habe der Bass in den tieferen Registern zu stark auf Effekt gesetzt, was zu Dröhnen führte und einige Details verschmierte. Dies sei bedauerlich, da die Platte musikalisch eine Empfehlung verdient habe.
Eine weitere Testaufnahme stammte von Ex-Police-Drummer Stewart Copeland, der zusammen mit Ex-Level 42-Bassist Mark King und anderen Musikern spiele. Hier habe der AVM PH 30.3 Wärme geboten und die Präzision im Zusammenspiel zwischen Copelands Schlagzeugspiel und Kings Bass-Artistik gut herausgearbeitet. Zwar fehle es hier und da an autoritärem Druck, doch insgesamt sei das Ergebnis sehr zufriedenstellend.
Die Wiedergabe von Georges Bizets Carmen, dirigiert von Leonard Bernstein und mit Marilyn Horne und James McCracken in den Hauptrollen, sei ebenfalls gelungen. Die Bühne sei breit und tief gewesen, die stimmlichen Modulationen völlig unangestrengt und verzerrungsfrei. Das Ortofon/AVM Cadenza habe souveräne Abtast-Kunststücke vollführt. Ein Quervergleich mit einer deutlich kostspieligeren Phonostufe habe die Grenzen des Komplettpakets in puncto Auflösung und Feindynamik aufgezeigt, während Laufwerk, Arm und System sich auch für teurere Komponenten empfohlen hätten.
Lang resümierte, dass es angesichts von Klang, Verarbeitung und Optik kaum ein attraktiveres Angebot auf dem Markt gebe.
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AVM PH 30.3 bei LP im Test
Autor: Holger Barske, LP
Unsere Zusammenfassung
Barske erklärte, dass die Messtechnik dem PH 30.3 ein exzellentes Zeugnis ausstellt, was den akustischen Qualitäten nur zugutekommen könne. Für die Klangbewertung wurde das Benz ACE-SL verwendet, das sich durch seine souveräne und ausgeglichene Spielweise auszeichnet. Es dauerte nicht lange, bis Barske die Frage aufkam, ob es wirklich eine große und schwere Phonovorstufe sein müsse.
Als Testbeispiel wurde das 1996er Album Spiritchaser von Dead Can Dance genutzt. Barske beschreibt, dass das Zusammenspiel von Benz und AVM die weiträumigen Klanglandschaften des Albums hervorragend nachzeichnen könne. Lisa Gerrards spröde Stimme fliege frei durch den Raum, während Brendan Perrys erdiger Ausdruck ein überzeugendes Gravitationszentrum bilde. Der Klang sei frei und schwerelos mit einer überzeugenden Bassperformance und rhythmischen Spannung.
Ein weiteres Beispiel war die MFSL-Ausgabe von Pirates von Rickie Lee Jones. Der AVM gebe genau das fein austarierte Vintage-Klangbild wieder, das für das Album charakteristisch sei, mit Biss und Wucht bei den perkussiven Elementen und einer detaillierten, inbrünstigen Gesangsstimme. Barske hebt besonders die feine und flüssige Art hervor, mit der der AVM Details darstelle, insbesondere nach dem Anschluss des Ortofon Winfeld Ti.
Barske resümierte, dass einige größere Phonovorstufen möglicherweise etwas mehr Tiefenschwärze, eine minimal klarer gestellte Stimme und etwas mehr Weiträumigkeit bieten könnten. Doch die AVM PH 30.3 leiste einen hervorragenden Job und sei eine bestens alltagstaugliche Allroundlösung.
Im Fazit des Berichts wird die AVM PH 30.3 als klanglich sehr fein und geschmeidig, absolut universell und alltagstauglich, alürenfrei und geradlinig beschrieben.