Tests für Canton Ergo GS
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel
Canton Ergo GS bei stereoplay im Test
Autor: Alexander Rose-Fehling, stereoplay
Unsere Zusammenfassung:
Rose-Fehling begann den Hörtest mit Billy Joels Easy Money von der Innocent Man SACD von MFSL. Obwohl das Stück anspruchsvoll sei, zeigten die Ergo GS sofort ihre Vorlieben: eine Kombination aus Druck, Spaß und vornehmer Zurückhaltung. S-Laute blieben auch bei hohen Pegeln sauber, während der E-Bass eine groovige Spielfreude zeigte, die zum Mitwippen und Lächeln anregte. Besonders bemerkenswert war der Unterschied, als von einem Luxman L-595A auf einen Exposure 3510 gewechselt wurde, mit dem die Ergo viel besser harmonierte. Mit dem japanischen Verstärker war der Bass zu dominant, selbst mit Schaumstoff-Stopfen in den Bassreflex-Öffnungen.
Bei Fritz Wunderlichs Dies Bildnis ist bezaubernd schön stand die Stimme nicht ganz so plastisch im Raum wie bei der ProAc Response D20R, aber dennoch ausreichend plastisch, um sich vom Klangbild abzuheben. Die Ergo zeichne sich dadurch aus, dass sie Klangbilder nicht seziere, sondern stets die Geschlossenheit der Darbietung bewahre - ein Vorteil in allen Musikrichtungen.
Beim Tori-Amos-Song Bliss zeigte sich die Canton besonders beeindruckend. Sie gebe den Song mit einer unglaublichen Detailfülle im Tiefton und erträglichen Spitzen wieder. Andere Lautsprecher machten diesen Song oft nur schwer anhörbar. Ein weiteres Beispiel sei Keep The Faith von Bon Jovi: Die ersten 30 bis 40 Sekunden, in Original-Lautstärke, seien mit der Kombination aus Canton, Exposure und Technics-Player eine kleine Offenbarung. Die Gitarren schufen die Atmosphäre, der Bass sei herrlich konturiert und kraftvoll, und wenn Schlagzeug und Stimme einsetzten, könne man sich überwältigt fühlen. Dazu kommentiert der Redakteur:
Das sind Momente, für die man HiFi lieben muss. Und sie zeigen: Die GS Edition ist zwar durchaus eine Box für alle Musikstile, aber am meisten doch für Rock-Musik
Ein wenig Kritik äußerte Rose-Fehling hinsichtlich der Durchhörbarkeit in den oberen Mitten und Präsenzlagen, die einigen Hörern bei längeren Hörsessions fehlen könnte - nicht aber Rose-Fehling. So lautete sein Schluss:
Tolle Box! Gratulation ins hessische Weilrod!
Fazit:
50 Jahre Canton feiert die Firma unter anderem mit einer Ergo, die modernste Technik mit Old-School-Optik kombiniert und sich traut, optisch und akustisch Charakter zu zeigen. Wer ihr den nötigen Freiraum bieten kann und einen bassfesten Raum hat, der sollte sich die Ergo anhören, bevor sie weg ist.
Canton Ergo GS bei STEREO im Test
Autor:Tom Frantzen, STEREO
Unsere Zusammenfassung:
Frantzen stellte fest, dass die Canton Ergo GS in gewohnter Weise sehr dynamisch, knackig und lebendig klinge. Diese Lautsprecher punkten nicht nur bei Attacke, Temperament und Maximalpegel, sondern auch bei den audiophilen Tugenden Ausgewogenheit, Feinauflösung, Räumlichkeit und Ermüdungsfreiheit.
Frantzen bemerkte, dass es bei der Ergo GS an Transparenz nicht mangele, obwohl sie, wie auch die anderen aktuellen Modelle, im Hochtonbereich etwas zurückhaltender und angenehmer sei als frühere Modelle. Dies sei möglicherweise auch ein Verdienst der Keramikkalotte, die zur Weiträumigkeit und Detailfreude beitrage.
Er beschrieb den Vortrag der Canton Ergo GS als absolut mitreißend. Der Bass sei konturiert, schnell und dennoch voluminös und angenehm abgerundet. Im Hörraum konnte man den Bass auch spüren, da er für einen Lautsprecher dieser Größe erstaunlich tief reiche und alles zum Beben bringe, wenn dies gefordert sei, insbesondere bei AC/DC.
Beim Durchhören verschiedener Genres hatte der Tester nichts zu kritisieren - im Gegenteil:
"Yello etwa knallt uns bei Oh Yeah via Canton räumliche Effekte, feinste Klänge und abgrundtiefe Bässe in einzigartigen Arrangements um die Ohren."
Selbst der Coversong I Can’t Make You Love Me von Bonnie Raitt live vorgetragen von Adele in der Royal Albert Hall könnte über die Ergo GS zu einem Lieblingslied des Redakteurs werden. Diese Lautsprecher beherrschten nicht nur laute Töne meisterhaft, sondern auch zarte und pastellartige Töne, die Pianissimi und tiefengestaffelten Klänge eines großen Orchesters der klassischen Musik.
Die Modernisierung der Ergo werde laut Frank Göbl noch richtungsweisend für künftige Entwicklungen sein. Sie sei ein moderner, leistungsfähiger und universell einsetzbarer Schallwandler, der mit seinen Reference-Geschwistern oder anderen audiophilen Lautsprechern mithalten könne.