Tests für Dynaudio Evoke 50
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel

Standlautsprecher Dynaudio Evoke 50 im Test der AUDIO
Autor: Andreas Günther, AUDIO
In der AUDIO-Ausgabe 12/2019 (Seiten 44–45) nahm Autor Andreas Günther den Standlautsprecher Dynaudio Evoke 50 unter die Lupe. Laut ihm verfolge Dynaudio das Ziel, möglichst vielen Musikliebhabern ehrlichen Klanggenuss zu ermöglichen – ein Vorhaben, das mit der Evoke 50 eindrucksvoll gelinge. Der Lautsprecher zeichne sich durch eine harmonische, ausgewogene und feine Wiedergabe aus, die sich auch für ausgedehnte Hörsitzungen eigne.
Unsere Zusammenfassung
Günther berichtete, dass bereits die ersten Töne der Evoke 50 das Testteam in ihren Bann gezogen hätten. Besonders beeindruckend sei die Kombination aus hoher Auflösung und seidiger Feinheit gewesen – ein Charakteristikum, das laut seiner Einschätzung typisch für Dynaudio sei: „Dieser Mix aus hochauflösend und zugleich seidig-fein. Das gibt's nur bei Dynaudio.“
Er verwies dabei auf die Referenzaufnahme des Brahms-Violinkonzerts mit Itzhak Perlman und dem Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von Carlo Maria Giulini, die in der 24-Bit-/96-kHz-Version besonders sensibel wiedergegeben werden müsse. Die Evoke 50 habe hier mit einer erstaunlich plastischen Darstellung des Geigenkorpus und einer weit aufgespannten Orchesterabbildung geglänzt – dabei stets präzise, aber niemals überanalytisch. Günther schrieb, man wolle bei diesem Klangbild geradezu ins Schwärmen geraten.
Auch bei moderner und atmosphärisch dichter Musik wie Nick Caves Ghosteen habe sich der Lautsprecher behauptet. Das Album verlange laut Günther viel Feinsinn, da es von tiefen Synthesizerflächen und getragenem Klavier geprägt sei. Die Evoke 50 habe hier mit ihrer hervorragenden Abbildungsleistung überzeugt – der Bass sei punktuell und doch raumfüllend gewesen, der Klang habe sich weit in alle Richtungen ausgebreitet. Dies sei „gespenstisch präsent“ gewesen, so der Autor.
Fazit
Eine der harmonischsten und zugleich musikalischsten Boxen, die man in dieser Preisklasse kaufen kann. Dabei immer perfekt austariert. Ein Wunderwerk, das wir jedem Leser ans Herz und vor die Ohren legen. Ein paar Take genügen - und man möchte schwelgen, ja hoffen, dass dieses schöne Lebensgefühl unendlich ist. Die Evoke 50 kann zwar auch zupacken, doch man möchte sie nicht wirklich in Gewalt-Pegel prügeln. Dazu ein Finish der höchsten Schönheit. Dynaudio bleibt seiner Ästhetik treu - dieser Lausprecher wird lange leben.

Standlautsprecher Dynaudio Evoke 50 im Test der Stereoplay
In der stereoplay-Ausgabe 6/2019 (Seiten 40–42) hat Autor Malte Ruhnke den Standlautsprecher Dynaudio Evoke 50 unter die Lupe genommen. Im Mittelpunkt des Tests standen die neuen Chassistechnologien, insbesondere die sogenannte Cerotar-Kalotte, die in der Evoke-Serie erstmals zum Einsatz komme. Laut Ruhnke sorge diese Weiterentwicklung der früher als Esotar bekannten Kalotte für besonders klare, saubere und seidig wirkende Höhen.
Unsere Zusammenfassung
Gleich zu Beginn des Hörtests sei deutlich geworden, dass es sich bei der Evoke 50 keineswegs um einen Leichtgewicht-Lautsprecher handle. Ruhnke habe betont, wie imposant der erste Klangeindruck gewesen sei: „Der Children’s march (Reference Recordings) der Evoke klang gerade majestätisch-satt.“
Dabei habe sich das Orchester beeindruckend breit im Raum entfaltet – sogar über die physikalische Basis hinaus. Die Lautsprecher lösten sich laut dem Tester deutlich vom Klangbild ab, und dies auch ohne eine aufwändige Positionsoptimierung. Die Evoke 50 habe eine ausgewogene Balance zwischen präziser Ortbarkeit und authentischer Raumdarstellung gefunden.
Kritisch angemerkt wurde, dass der Tieftonbereich teilweise etwas zu opulent geraten sei, was beispielsweise bei Pauken und Kontrabässen zu einem fast cineastischen Klangbild führe. Dennoch habe dies weder der Homogenität noch dem Timing geschadet. Bei Hubert von Goiserns Live-Stück Im Jahr des Drachen habe der kräftige Bass punktgenau agiert und echtes Festival-Feeling vermittelt. Die Bühne sei dabei enorm breit gewesen und gleichzeitig fein aufgelöst. Nur gelegentlich sei es passiert, dass der Bassist sich akustisch etwas in den Vordergrund gedrängt habe.
Besonders positiv habe sich die Evoke 50 bei eher schlank aufgenommenem Material ausgewirkt. So sei Marvin Gayes What’s going on mit einem druckvollen Fundament und klaren Impulsen wiedergegeben worden. Ruhnke lobte, dass die Lautsprecher die feine Auflösung eines Monitors mit einer entspannten Klangcharakteristik verbinden würden. Wer es schaffe, den kräftigen Bassanteil akustisch im Raum zu kontrollieren, könne sich auf jahrelangen Musikgenuss freuen.