Tests für Yamaha RX-A6A
Expertenmeinungen und Testberichte zum Artikel
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Yamaha RX-A6A - 9.2-Kanal AV-Receiver im Test
Autor: Philipp Kind (AREADVD), exklusiv für HIFI-REGLER, 04.10.2021
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Yamaha RX-A6A bei audiovision im Test
Autor: Andreas Oswald, audiovision
Unsere Zusammenfassung
Im Hörtest zeigte der RX-A6A laut Oswald den typischen Yamaha-Sound: dynamisch, sauber, klar und neutral in den Klangfarben. „Oben herum strahlten feinste Details kräftig, ohne aufdringlich zu wirken“, schrieb er. Bässe blieben durchhörbar, spielten anfangs aber nicht allzu druckvoll. Dies änderte sich nach der Einmessung mit YPAO, die reibungslos ablief. „Danach drückten Bässe kraftvoll und blieben dabei dröhnfrei“, so Oswald. Der "Natürlich"-EQ klang angenehm, während "Linear" etwas zu harsch wirkte, beide aber weniger druckvoll als das "Niederfrequenz"-Preset.
Oswald und sein Team waren gespannt auf die Auro-Performance und testeten dies mit einer "Auro Demonstration Disc". Im 5.1.4-Modus spannte der Yamaha eindrucksvolle, räumlich große Schallfelder auf, die Musiker und den Aufnahmeraum glaubhaft in den Hörraum projizierten. Ein Wechsel in den "Straight"-Modus und damit zur 2D-Wiedergabe des DTS-7.1-Kerns ließ die Räumlichkeit deutlich schrumpfen. Der Auro-Matic-Upmixer konnte sich durch eine räumlichere und tonaler natürlicher agierende Wiedergabe im Vergleich zu den Mischern von Dolby und DTS hervorheben. Dennoch fehlten im Test auch nicht die Dolby Atmos-Trailer wie "Amaze", "Audiosphere" und "Horizon". Der RX-A6A zeigte auch hier seine Stärken bei der Räumlichkeit und Dynamik, indem er differenzierte und ortbare Effekte im Raum verteilte. Im 5.1.4-Modus fehlten jedoch die beiden Back-Rear-Kanäle aufgrund der nur 9 verbauten Endstufen, was zu Punktabzug in der Kategorie "3D Surround" führte.
Im Stereo-Betrieb ("Pure Direct") spielte der RX-A6A klar und hochauflösend, was bei gehobenen Pegeln mit Mainstream-Aufnahmen stressig werden könne. Audiophilen Klassikern wie Sara Ks Hobo entlockte der Yamaha jedoch eine hohe Authentizität dank mitreißender Dynamik und einer scharfen Raumabbildung, die die Musik wie zum Greifen nahe wirken ließ.
Bewertung
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Yamaha RX-A6A bei video im Test
Autor: Klaus Laumann, video
Unsere Zusammenfassung
Laut Laumann habe der Yamaha RX-A6A nicht nur ein neues Design mit einem zentralen Lautstärkeregler, einem dezenten Display und berührungsempfindlichen Bedienelementen erhalten, sondern auch einige mechanische Optimierungen im Inneren des Gehäuses erfahren. Die Frontplatte und die bewährte Querverstrebung seien stabiler gestaltet worden, und der für Yamaha typische fünfte Standfuß sei neu positioniert worden, um das Gehäuse im vorderen Bereich, wo der schwere Transformator sitzt, besser zu unterstützen. Zusätzlich seien der Transformator und die beiden symmetrisch aufgebauten Verstärkerzüge auf einem doppelt ausgeführten Gehäuseboden angebracht, um mechanische Resonanzen weiter zu minimieren.
Yamaha setze bei den Endstufen auf High-Slew-Rate-Amplifier, also Leistungsverstärker mit schneller Anstiegszeit. Diese neuen Verstärkerblöcke sollen laut Laumann in derselben Liga spielen wie Yamahas wuchtige Mehrkanal-Endstufe MX-A5200 und einen ähnlichen Detailreichtum bieten. In den Messergebnissen äußere sich dies in einem veränderten Verzerrungsverhalten, bei dem die Klirrkomponenten niedriger Ordnung zwar höher, aber sauberer abgestuft seien. Der RX-A6A könne zudem mit besseren Signal-Rauschabständen und höherer Ausgangsleistung bei niedrigen Impedanzen punkten, da keine Schutzschaltung mehr anspringe. Jedoch habe auch dieses Modell noch Schwierigkeiten mit komplexen Lasten.
Yamaha habe bei den aktuellen Modellen die Rechenleistung der Vorstufe deutlich erhöht. Der QCS407 von Qualcomm, ein leistungsfähiger 64-bit-Prozessor mit vier Kernen, bilde das Herz der Signalverarbeitung. Der RX-A6A arbeite, wie sein Vorgänger, mit hochwertigen 32-Bit-Wandlern von ESS Technology, die Audiodaten bis zu Auflösungen von 32 bit/384 kHz in PCM und 11,2 MHz in DSD verarbeiten können. Damit habe das Gerät wesentlich mehr Reserven für neue DSP-Spielereien, für die Yamaha bekannt sei. Dazu gehöre nicht nur die adaptive Klangoptimierung Surround: AI, sondern auch die neu integrierte Simulation von Höhenkanälen für Dolby Atmos. In Kürze solle per Update noch die Verarbeitung von Auro 3D inklusive des viel gelobten Upmixers folgen, womit die neuen Yamaha-Receiver speziell in Sachen 3D-Verarbeitung in die Königsklasse aufsteigen.