OLED-Fernseher - Alles, was Sie wissen müssen
Wenn Sie Film oder Serien-Abende in perfekter Qualität genießen wollen, geht kaum ein Weg an OLED vorbei. Schwarze Bildbestandteile sind auch wirklich schwarz, der Kontrast über jeden Zweifel erhaben. Auch die Reproduktion der Farben gelingt mit einem sehr breiten Spektrum absolut authentisch. So kommt echtes Kino Feeling mit WOW-Faktor auf. Zur Einstimmung auf das Thema schauen Sie sich die folgenden Videos an:
Lange ist die Zeit vorbei, als es sich bei OLED um eine wenig ausgereifte Technologie für Early Adopter handelte. Anfängliche Kritikpunkte wurden in den letzten Jahren erheblich verbessert und Optimierungen stets zeitnah in die Geräte integriert. S entspricht die Haltbarkeit (Produktlebenszeit) mittlerweile der von konventionellen LCD-Geräten. Auch bei der Helligkeit werden inzwischen Nit-Werte erreicht, die in sämtlichen Situationen inklusive HDR absolut ausreichen - sowohl was statische als auch dynamische HDR-Verfahren betrifft. Das heißt: Auch dem Filmgenuss am Tage steht nichts mehr im Wege, sogar mehr als 1.000 Nit schaffen mittlerweile auch OLED-TVs, und das ist absolut ausreichend.
Und die Preise befinden sich im Sinkflug: Oftmals liegen OLED-TVs auf einem vergleichbaren preislichen Niveau wie Quantum Dot-Ultra HD-TVs auf LCD-Basis. Weniger Auswahl hat man aktuell noch bei der Bilddiagonale: Von verschiedenen Herstellern verfügbar sind Geräte mit Ultra HD-Auflösung in 55, 65 und 77 Zoll. Wer sich für die 8K-Auflösung entscheidet, soll zukünftig neben dem 88 Zoll großen Bildriesen auch zu 65 und 77 Zoll greifen können, allerdings nur bei LG. Ein 77 Zoll großes 8K-Exemplar wurde zusammen mit dem Nachfolger des 88Z9 bereits auf der CES 2020 vom Hersteller angekündigt. Zudem zeigten LG und Sony auch OLED-Panels in kleineren Diagonalen (48 Zoll). LG ist bekanntermaßen der größte (manche behaupten sogar der einzige) OEM-Produzent für OLED-Panels. Daher kann man davon ausgehen, dass das, was LG ankündigt in kurzer Folge auch im Sortiment anderer Marken zur Verfügung stehen wird.
Gegenüber konventionellen LCD-Geräten zahlt man natürlich immer noch einen Aufpreis für ein OLED-Modell, aber auch hier wird die Differenz geringer. Logisch, denn um mit der visuellen Performance eines OLEDs mithalten zu können, müssen auch in LCD-Geräte hochwertigere Technologien integriert werden.
Nicht unerwähnt bleiben sollte noch die Einbrenngefahr. Aber auch hier wurde optimiert. Ein Einbrennen ist zwar immer noch möglich, aber bei entsprechender Fürsorge sehr unwahrscheinlich. Was Sie bei der Anwendung beachten sollten und mit welchen Maßnahmen Sie das Einbrennen zuverlässig verhindern können, haben wir in einem eigenen Ratgeber-Special Maßnahmen gegen Einbrennen bei OLED-TVs beschrieben.
Unser OLED Ratgeber soll Ihnen insbesondere bei der Beantwortung folgender Frage helfen:
Ist ein OLED Fernseher die richtige Wahl für mich oder sind andere Technologien wie LCD oder QLED für meine Anforderungen besser geeignet?
- Die aktuellen Bild-Technologien im Vergleich: OLED vs. LCD / LED vs. QLED?
- Können OLED Fernseher auch UHD / 4K und HDR?
- Für welchen Anwendungszweck sind OLED Fernseher geeignet?
- Vorteile und Nachteile von OLED Fernsehern im Überblick
- Welche Unterschiede gibt es bei OLED Modellen und worauf muss ich achten?
- Die ideale Bildschirmgröße für gegebenen Sitzabstand
- Welche Hersteller bieten gute OLED Fernseher an?
- Die besten OLED Fernseher bei HIFI-REGLER
- Zusammenfassung – OLED ist gekommen um zu bleiben
Vergleich der aktuellen Technologien: OLED vs. LCD / LED vs. QLED
LCD, QLED und natürlich OLED sind die (für viele Kunden unverständlichen) Kürzel für verschiedene Bilddarstellungs-Technologien. Vorweg: QLED TVs basieren ebenfalls auf der LCD-Technologie und benötigen, im Gegensatz zu OLED, eine separate Hintergrundbeleuchtung. Diese wird im Regelfall mit anorganischen Leuchtdioden, die flächig hinter dem Panel oder seitlich im Rahmen platziert sein können, realisiert. Ob OLED für Sie die richtige Technologie ist, kann Ihnen unsere Vergleichs-Tabelle beantworten (Stand Januar 2020):
Kriterien | OLED TV | LCD / LED | QLED / Quantum Dots |
---|---|---|---|
Kontrast | Sehr gut - deutlich höherer Kontrast als bei LCD-Fernsehern. Inzwischen realisieren OLEDs auch bei Umgebungslicht sehr gute Kontrastwerte, bei geringer bis keiner Umgebungshelligkeit beste Kontrastwerte am Markt. | Befriedigend bis Gut - beste Ergebnisse erzielen hier Geräte mit Full Array LED Backlight mit einzeln steuerbaren LED-Zonen, aber auch TVs mit EDGE LED erzielen hier mittlerweile solide Resultate. | In der aktuellen TV-Generation nochmals besser und damit (Beispiel: Samsung QLED-TVs) beinahe auf OLED-Level. Gerade bei hoher Umgebungshelligkeit und im TV-Alltag finden sich sogar Vorteile gegenüber OLED. |
Schwarzwert | Sehr gut- hier macht der OLED-Technologie keiner etwas vor, die Geräte liefern die beste Qualität am Markt. | Befriedigend bis Gut - zusätzlich zum verbesserungswürdigen Schwarzwert kommt vereinzelt auch eine inhomogene Helligkeitsverteilung hinzu; beste Ergebnisse erzielen auch hier Geräte mit Full Array LED Backlight. | Gut, mittlerweile teils sogar sehr gut - bei hochwertigen QLED-Geräten handelt es sich immer häufiger um Full Array LED Backlight TV-Geräte, die einen tief sitzenden Schwarzwert erzielen - und erstaunlich nahe am OLED liegen. Exakt das Niveau wird aber nicht erreicht. |
Natürliche Farbwiedergabe | Sehr gut - sowohl OLED- als auch QLED-TVs liefern hier beeindruckende Ergebnisse, mittlerweile kommt es eher auf das jeweilige Modell als auf die Basis-Technologie an. Highend - OLEDs wie die aktuelle Panasonic HZW2004 Serie liefern beste Werte bei der farblichen Natürlichkeit. | Gut - konventionelle LCD-TVs bilden innerhalb ihrer Möglichkeiten durchaus natürliche und authentische Farben ab, können aber insgesamt weniger Farbnuancen realisieren. Gerade für anspruchsvolle Filmliebhaber nicht die optimale Wahl. | Sehr gut - OLED und QLED liefern sich hier beinahe einen Patt und bilden ein sehr breites Farbspektrum ab. |
Farbraum | Sehr gut - extrem großer Farbraum. Mit steigender Raumhelligkeit kann es Nachteile gegenüber QLED geben, da in diesem Fall mit QLED Unterschiede in den Farbhelligkeiten besser abgebildet werden können. Diese Nachteile verlieren aber mehr und mehr an Bedeutung, da auch die Helligkeits-Spitzenwerte moderner OLED-Panels immer höher werden. | Befriedigend - eingeschränkt im Vergleich zu sowohl OLED als auch QLED. | Sehr gut - sowohl OLED als auch QLED bilden in der Regel ein sehr großes Farbspektrum ab. |
Helligkeit | Mittlerweile gut bis sehr gut. Im Gegensatz zu den Anfängen der OLED-Technologie werden mittlerweile Helligkeitswerte von über 1.000 Nits erzielt. Das reicht auch für helle Räume problemlos aus. Die beste Darstellung erfolgt aber immer noch bei geringem Umgebungslicht. | Sehr gut - konventionelle LCD-Geräte, die im Gegensatz zu OLED mit einer Hintergrundbeleuchtung ausgestattet sind, erzielen ausgezeichnete Helligkeitswerte. | Sehr gut - analog zu konventionellen LCD-Geräten können hier sehr hohe Helligkeitswerte erreicht werden. Teils erzielen Samsungs 8K-Modelle bis zu 4.000 Nits maximale Display-Helligkeit (Serie GQ950R) |
Gleichmäßige Ausleuchtung | Sehr gut - OLED TVs benötigen keine Hintergrundbeleuchtung, die einzelnen organischen Dioden leuchten selbst, was zu einer absolut homogenen Ausleuchtung führt. | Befriedigend bis Gut - je nach verwendeter Hintergrundbeleuchtung (Full Array LED Backlight mit vielen/wenig Zonen oder EDGE LED-Hintergrundbeleuchtung) sind hier mäßige bis gute Ergebnisse zu erwarten. | Gut - hochwertige QLED TVs bieten mit Full Array LED Backlight-Technologie eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung, an die selbstleuchtende OLED-Technologie kommt man aber nach vor wie nicht heran. |
Bild-Qualität bei seitlichem Betrachtungswinkel | Sehr gut - auch bei extremen Winkeln sind keine Helligkeits- oder Farbschwankungen zu erwarten. | Befriedigend bis Gut - hier findet sich ein breites Spektrum am Markt, je nach Gerät sind mit starken bzw. weniger eklatanten Helligkeits- und Farbschwankungen zu rechnen. Auch bei konventionellen LCD-TVs wird der Blickwinkel aber stetig größer. | Sehr gut - im Gegensatz zu LCD-Geräten, die ein sehr breites Preis- und Qualitätsspektrum im Markt abdecken, handelt es sich bei Qantum-Dot-TVs meist um hochwertigere Geräte, die auch einen guten Betrachtungswinkel offerieren. |
Bewegungsschärfe | Sehr gut - die selbstleuchtenden organischen Dioden können Helligkeit und Farbe beinahe unverzögert ändern und bieten maximale Bewegungsschärfe. | Ausreichend bis Gut - günstige LCD TVs können durch ihre langsame Reaktionszeit massive Bewegungsunschärfen aufweisen, hochwertige Geräte bieten aber mittlerweile ebenfalls sehr gute Bewegungsschärfe. | Gut bis sehr gut - QLED TVs, die häufig im oberen Preissegment angesiedelt sind, überzeugen durch blitzschnelle Reaktionszeiten bezüglich des Farb- und Helligkeitswechsels der einzelnen Pixel und begeistern mit sehr guter Bewegungsschärfe. |
Einbrenngefahr | Gut - im Gegensatz zu den Anfängen der OLED-Technologie ist mittlerweile nur noch eine geringe Einbrenngefahr gegeben. | Sehr gut - keine Gefahr vorhanden. | Sehr gut - keine Gefahr vorhanden. |
Fazit: Bildqualität in dunkler Umgebung | Sehr gut - in dunkler Umgebung spielt OLED alle Trümpfe aus und bietet mit tiefstem Schwarzwert und überragenden Kontrastwerten die beste Qualität am Markt. | Befriedigend bis Gut: Aufgrund der ungleichmäßigen Ausleuchtung sowie der geringeren Kontrast- und Schwarzwerte eignen sich konventionelle LCD TV-Geräte bei hohen Ansprüchen an die Bildqualität in dunkler Umgebung nur bedingt; Full Array LED-Hintergrundbeleuchtung ist hier absolute Voraussetzung. | Gut bis sehr gut. Ein hochwertiger QLED TV kommt der OLED-Technologie auch bei dunkler Umgebung schon sehr nahe. Im Bereich Schwarzwert und Kontrast muss man sich den selbstleuchtenden organischen Dioden aber auch 2020 noch geschlagen geben. |
Fazit: Bildqualität in heller Umgebung | Gut - hochwertige Modelle liefern auch bei heller Umgebung exzellente visuelle Eigenschaften und mehr als ausreichende Helligkeitswerte, der Gewinner heißt hier aber, besonders im HDR-Bereich, QLED. | Gut - die Nachteile einer inhomogenen Ausleuchtung und einem nicht ganz so satten Schwarzwert fallen bei heller Umgebung weniger auf, dennoch muss sich die konventionelle LCD-Technologie sowohl QLED als auch OLED geschlagen geben. | Sehr gut- dank feinster Helligkeits- und Farbabstufungen auch bei heller Umgebung gebührt QLED in diesem Bereich die Krone. |
Fazit: Bildqualität | Film-Enthusiasten, TV-Fans und Gamer, die überwiegend im abgedunkeltem Raum Entertainment-Inhalte genießen und dabei maximalen Anspruch auf authentische Bildwiedergabe erheben greifen bedenkenlos zum OLED-Fernseher. Mittlerweile ist auch die maximal mögliche Helligkeit in Bereichen um 1.000 Nits angesiedelt – auch bei heller Umgebung ausreichend. | Die Performance eines OLED- oder QLED-Fernsehers wird hier schlichtweg nicht erreicht. Dennoch kann man bei hochwertigen Modellen mit 4K & HDR Unterstützung einen WOW-Effekt erleben. | Der Alleskönner. Wer beim beim Kinoabend, Serien-Genuss oder Gaming gerne mal das Licht anlässt oder häufig auch tagsüber das Gerät verwendet, ist mit einem QLED TV perfekt beraten. Schwarzwert, Betrachtungswinkel und Bewegungswiedergabe sind mittlerweile zudem auf beachtlichem Level. |
Lebensdauer / Haltbarkeit | Gut bis sehr gut - inzwischen sind OLED-Geräte lange genug auf dem Markt, um hier von einer ähnlichen lebensdauer wie bei einem modernen LCD-TV sprechen zu können. | Gut bis Sehr gut - die LCD-Technologie ist bewährt und liefert in der Regel eine lange Haltbarkeit des Gerätes. | Gut bis Sehr gut - auch QLED basiert auf der bewährten LCD-Technologie, die verwendeten Quantum Dots sollten keine merklichen Auswirkungen auf die typische Lebensdauer eines LCD TVs haben. |
Energieverbrauch | Befriedigend bis Gut - OLED-Geräte benötigen im Vergleich zu entsprechend hochwertigen LCD- und QLED-Geräten mehr Energie. | Sehr gut - LCD-Geräte zeichnen sich durch einen sehr niedrigen Energieverbrauch aus. | Sehr gut - QLED TVs basieren auf LCD-Technologie und weisen ebenfalls einen sehr niedrigen Energieverbrauch auf. |
Gehäusetiefe / Gewicht | Vorteil - leichter und dünner als LCD oder QLED Geräte. Aufgrund von dort verbauten Lautsprechersystemen oder/und der Tuner-Einheit, die im unteren Bereich des Gehäuses integriert sind, wächst die Gehäusetiefe im unteren Bereich oftmals an. | Befriedigend bis Gut - EDGE LED-beleuchtete LCD-TVs können ebenfalls eine sehr geringe Bautiefe aufweisen, Geräte mit Full Array LED Backlight benötigen ein größeres Gehäuse. | Befriedigend bis Gut - QLED TVs sind häufig mit Full Array LED Backlight ausgestattet, was eine höhere Bautiefe zur Folge hat; EDGE LED-beleuchtete Fernseher weisen eine geringere Bautiefe als die Full Array LED-beleuchteten TVs auf. Samsung QLED-TVs mit separater One Connect Box für den Anschluss aller Quellen haben aber einen Vorzug: Dadurch, dass Tuner etc. komplett ausgelagert sind, sind die TVs teilweise überall gleich dick. |
Auswahl am Markt | Befriedigend bis Gut- mittlerweile gibt es eine gute Auswahl an OLED-Fernsehern, allerdings bietet lediglich LG zusätzlich zu 55 und 65 Zoll noch die Display-Größe 77 Zoll an. Im 8K-Bereich gibt es von LG einen 88-Zöller und auch 65 und 77 Zoll sollen kommen, zudem haben LG und Sony noch ein Ultra HD-OLED-Panel mit 48 Zoll angekündigt. | Vorteil - Große Auswahl an verschiedenen Größen, Formen, Marken und Qualitätsstufen. | Gut - mittlerweile bieten verschiedene Hersteller QLED bzw. Quantum Dot TVs an, allerdings zumeist in höheren Preisregionen. Display-Diagonalen: Meist von 49 bis 98 Zoll. |
Preis | Gut - OLED-Geräte sind in den letzten Jahren stets günstiger geworden und selbst Top-Modelle sind mittlerweile zu akzeptablen Preisen erhältlich. | Sehr gut - selbst die Top Modelle sind meist (deutlich) günstiger als OLED oder QLED. | Gut - gegenüber LCD-Modelllen ist erwartungsgemäß ein Aufpreis fällig, der sich im Hinblick auf die gebotene Qualität aber in der Regel lohnt. |
Geeignet für ... | ... Anwender die auf eine authentische Reproduktion von Filmen und Serien hohen Wert legen und die Entertainment-Inhalte häufig in einem abgedunkelten Raum genießen; auch Gamer entscheiden sich für die blitzschnelle Reaktionszeit eines OLED-TVs. | Preisbewusste Käufer, die dem Anspruch an eine exzellente Bildqualität nicht die höchste Priorität einräumen. | Anwender, die ein Universaltalent bevorzugen und sowohl tagsüber als auch bei Dunkelheit eine exzellente Bildqualität mit vollem HDR-Effekt erwarten. |
Fazit des Vergleichs
LCD oder OLED? - Auch 2020 bleibt diese Frage weiterhin berechtigt. Das Angebot an OLED-TVs am Markt ist mittlerweile zwar stark gewachsen, allerdings handelt es sich immer noch vorwiegend um Geräte in den höheren Preisbereichen. Darüber hinaus werden beinahe ausschließlich Geräte in 55 und 65 Zoll angeboten. Hinzu kommen einige wenige 77 Zoll-OLEDs sowie ein sündhaft teures 8K-Modell in 88 Zoll. Höhere Flexibilität ist bei LCD-Fernsehern gegeben, da es diese in jeder erdenklichen Größe gibt, von 22 bis 98 Zoll ist hier nahezu alles vorhanden. 8K-OLEDs sollen zukünftig neben 88 Zoll auch in 77 Zoll verfügbar sein. Auch ein kleineres Ultra HD 48-Zoll-Panel befindet sich wohl in Planung.
Hinzu kommt natürlich, dass auch die Entwicklung der LCD-Technologie nicht schläft und inzwischen selbst herkömmliche TVs mit EDGE LED-Hintergrundbeleuchtung solide Kontrast- und Schwarzwerte bieten – zum deutlich günstigeren Kaufpreis. Werte von OLED-Fernsehern wird aber ein LCD-TV systembedingt nie erreichen.
„Quantum Dots“ bzw. QLED-Geräte sind konventionellen LCDs in allen Belangen überlegen, stechen im Bereich Helligkeit sogar OLED aus und bilden ebenfalls ein enorm breites Farbspektrum ab. Allerdings liegen diese Geräte preislich nicht immer unter den OLED-Konkurrenten, so dass der Endkunde die Entscheidung anhand seines Anforderungsprofils selbst treffen muss: QLED/Quantum Dot-LCDs sind meist extrem hell und bieten ein außerordentlich dynamisches Bild.
Auf der CES 2019 in Las Vegas wurde von Samsung MicroLED vorgestellt, für 2020 kündigt Samsung die Verfügbarkeit im Consumer-Bereich an. In Las Vegas wurden zu Beginn des Jahres neue Komponenten in 75, 88, 93, 110 und 150 Zoll gezeigt. Die MicroLED-Panels können modular miteinander kombiniert werden, so dass der Anwender frei in der Gestaltung bzw. der Anpassung an die eigenen Räumlichkeiten ist. Samsungs MicroLED-Panels sollen eine Maximalhelligkeit von 5.000 Nits realisieren können. Auf der IFA 2019 hat auch LG einen MicroLED-TV ausgestellt. Hierbei handelte es sich allerdings um einen Prototyp, zu dem bisher keine weiteren Informationen verfügbar sind.
Wir behalten die Entwicklung im Auge und werden den Artikel bei Neuigkeiten aktualisieren. Der vielleicht größte Vorteil von MicroLED ist, dass man aus MicroLED-Modulen, die überdies exzellente Kontrastwerte erzielen sollen, Fernseher in praktisch jeder Bildschirmdiagonale schnell und einfach zusammenstellen kann. Wie frei man bei dieser Möglichkeit wirklich ist, steht allerdings noch nicht genau fest.
Können OLED Fernseher auch UHD / 4K und HDR?
Bei aktuellen OLED Fernsehern (Stand Januar 2020) handelt es sich beinahe ausnahmslos um Ultra HD bzw. 4K Fernseher. LG bietet mit dem Z9 auch einen 88 Zoll großen 8K-OLED an, der allerdings mit knapp 30.000 Euro zu Buche schlägt. Der Nachfolger OLED ZX steht bereits in den Startlöchern und soll neben 88 auch in 77 Zoll erhältlich sein.
Auch HDR Unterstützung gehört mittlerweile bei OLED-TVs zum Standard-Repertoire.
Die OLED Fernseher im HIFI-REGLER Sortiment unterstützen übrigens durchgehend UHD / 4K sowie die wichtigen HDR-Standards HDR 10, HDR10+ sowie Hybrid Log Gamma. Panasonic unterstützt darüber hinaus ab der 2019er OLED-Generation auch Dolby Vision und HLG Photo. Auch Sony kommt mit zusätzlichem Dolby Vision-Support daher und bietet als aktuell einziger Hersteller auch IMAX Enhanced.
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was einen guten UHD-Zuspieler auszeichnet, dann empfehlen wir Ihnen unsere brandaktuelle Kaufberatung UHD-Blu-ray-Player ...
Für welchen Anwendungszweck sind OLED Fernseher geeignet?
OLED-Fernseher sind bereits seit etwa 2017 absolut alltagstaugliche Geräte und bringen sämtliche Voraussetzungen mit, sowohl bei Tageslicht als auch im abgedunkelten Raum anspruchsvolle Anwender vollends zu überzeugen.
Aufgrund der überragenden Kontrast- und Schwarzwerte sowie der ausgezeichneten Farbdarstellung eignen sie sich perfekt für Film- und Serien-Enthusiasten, die vorwiegend bei keinem bzw. geringen externen Lichteinfall höchsten Wert auf eine authentische Darstellung legen. Auch die absolut homogene Ausleuchtung des Panels, da keine separate Hintergrundbeleuchtung benötigt wird, spricht für OLED. Auch für Gamer, die ein blitzschnelles Reaktionsverhalten des Displays als Grundvoraussetzung ansehen, sind sie die optimale Wahl.
Film- und Serienabende
Für eine authentische Reproduktion der Intentionen der Filmemacher eignet sich ein OLED-Fernseher besonders. Davon profitiert natürlich auch der klassische Heimkino-Anwender, der meist bei geringem bis keinem externen Lichteinfall Filminhalte mit bestem Schwarzwert und enorm hoher Natürlichkeit betrachten möchte.
Maximale Helligkeiten um 900 bis 1000 Nit sind zwar weniger als die Hälfte, die aktuelle LCDs aufbieten können, aber dafür ist das Bild schlichtweg außerordentlich angenehm und „brennt“ sich nicht in die Augen. Zudem ist der Schwarzwert so außerordentlich gering, dass das Kontrastverhältnis ähnlich hoch ausfällt wie bei vergleichbaren LCD-Fernsehern.
Ideal sind OLEDs somit auch für Anwender, die häufig längere Film- und Serienabende genießen. Und, Hand aufs Herz: Rund 1.000 Nits maximale Helligkeit reichen für viele Situationen des Alltags aus. Zu den Ausnahmen kommen wir jetzt.
Fernsehen bei hoher Umgebungshelligkeit (z.B. unterm Tag)
Sollten Sie Ihre Filme, Serien oder Sportveranstaltungen bevorzugt bei hoher Umgebungshelligkeit genießen, ist OLED nicht unbedingt die falsche, aber vielleicht nicht die beste Technologie für Sie.
Hier empfehlen wir Ihnen bei hohen Ansprüchen an die Bildqualität stattdessen einen Blick auf die QLED Fernseher von Samsung zu werfen.
Diese sind ideal für Anwender, die unter allen Bedingungen einen vollen HDR-Effekt genießen wollen und kein Absinken des Kontrastes bei deutlichem externem Lichteinfall haben möchten – sich aber im Gegensatz mit nicht 100% perfekter Helligkeitsverteilung und einem zwar mittlerweile sehr guten, aber nicht ganz so tiefen Schwarzwert abfinden können.
Das Gleiche gilt, mit gewissen Abstrichen bei der Bildqualität, für konventionelle LCD Fernseher im Mittelklasse- und Top-Bereich. Diese haben natürlich in der Regel den Vorteil eines deutlich günstigeren Kaufpreises.
Gaming
Für anspruchsvolle Gamer sind OLED Fernseher mit Ihrer ausgesprochen kurzen Reaktionszeit und perfekten Bewegungsschärfe ideal geeignet. Sind Sie sich über die wenigen Nachteile der OLED Fernseher (Preis, Einbrenngefahr) im Klaren, können Sie für diesen Anwendungszweck bedenkenlos zugreifen.
Panasonic bietet in den OLED-TVs bereits ab dem Modelljahr 2018 einen speziellen Modus für Gamer, der kontinuierlich verbessert wird. Der HDR Gaming Mode reduziert die benötigte Verarbeitungszeit der Eingangssignale von einem Controller bzw. einer Tastatur/Maus auf ein absolutes Minimum – selbst bei Spielen mit HDR. So ist ein verzögerungsfreies Spielerlebnis, ähnlich einem hochwertigen Gaming-Monitor, möglich. Wer einen Panasonic-LCD favorisiert, kommt im Übrigen auch in den Genuss eines speziell optimierten Game-Modus.
Samsung schreibt das Thema „perfektes Gaming“ ebenfalls seit letztem Modelljahr bei den QLED-Top-Fernsehern groß, 2019 kommen weitere Features für Gamer hinzu. So wurde beispielsweise beim Input Lag weiter optimiert und es lassen sich dynamische Kontrastoptimierer für verbesserte Sichtbarkeit in dunklen Bereichen zuschalten. Außerdem unterstützt Samsung bei den aktuellen TV-Generationen hochwertiger QLED-Fernseher auch FreeSync, wenn auch mit gewissen Einschränkungen gegenüber der Verwendung mit einem dedizierten Gaming-Monitor.
Fußball / Sport
Für Sportereignisse sind OLED-Fernseher aufgrund der schnellen Reaktions- und Umschaltzeit der einzelnen Pixel und der daraus resultierenden hohen Bewegungsschärfe ideal geeignet. Aber fairerweise muss man erwähnen, dass moderne Quantum Dot-TVs diesbezüglich OLED-Fernsehern kaum mehr nachstehen.
Nebenbei Fernsehen
Schwankungen im Bereich Helligkeit und Farbe gibt es bei OLED-TVs selbst bei hohem seitlichen Betrachtungswinkel nicht und so bieten sie sich daher exzellent für den Alltagseinsatz an. Auch wenn die ganze Familie abends vor dem Fernseher sitzt gibt es für abseits sitzende Familienmitglieder keine Einschränkungen.
Auch hier gilt aber wieder die Regel: Je heller die Umgebung, desto eher ist gegebenenfalls ein QLED oder LCD Fernseher für Sie geeignet. Gerade Quantum Dot/QLED-TVs, vor allem der Generation ab Frühjahr 2019 wurden zuletzt in der Blickwinkelstabilität weiter verbessert, so dass der Unterschied zu OLED nicht mehr besonders groß ist.
Alte Filme bzw. SD-Inhalte oder Inhalte mit schlechter Bildqualität
OLED ist hervorragend in der Aufdeckung von schlechtem bzw. ungünstigem Quellmaterial und kann SD-Material durchaus schlechter aussehen lassen, als bei anderen Bild-Technologien. Dennoch kommt es hauptsächlich auf die integrierten Upscaling- und Upconversion-Chips des jeweiligen Fernseh-Gerätes an. Je teurer der Fernseher, umso hochwertiger fällt in der Regel auch die Hochkonvertierung von SD-Inhalten aus.
Mittlerweile kann man z.B. auf einem 55 Zoll-OLED selbst ältere Filme in SD problemlos betrachten, vor allem dann, wenn man nicht zu nah vor dem TV sitzt. Dank der extrem aufwändigen Analyse des Quellmaterials mit anschließender Anwendung des am besten geeigneten Upscaling-Verfahrens können moderne Bildprozessoren extrem viel.
Fazit: Wer hauptsächlich SD-Inhalte oder Inhalte mit schlechter Bildqualität anschaut, gehört sicherlich nicht zur idealen Käuferschicht von OLED Fernsehern. Wenn Sie nur hin und wieder solche Inhalte konsumieren, sollte dies jedoch kein ausschlaggebendes Argument gegen die OLED Technologie darstellen.
Vorteile und Nachteile von OLED Fernsehern im Überblick
Vorteile OLED Fernseher
- Bestmöglicher Schwarzwert, da jeder einzelne Pixel bei dieser organischen Paneltechnologie selbst leuchtet. Eine separate Hintergrundbeleuchtung braucht ein OLED nicht
- Extrem geringe Gehäusetiefe, da die beim LCD-TV zusätzliche Schicht hinter dem Panel für das Backlight bzw. Edge LED-Backlight in den Bildschirmecken entfällt
- Absolut homogenes, sattes Schwarz ohne „Halos“ und inhomogener Ausleuchtung, die Auswirkungen der separaten Hintergrundbeleuchtung von LCDs sind und sich in hellen Flecken/Hot Spots zeigen
- Authentische Farbwiedergabe, sehr natürlich und mit feinen Farbübergängen
- Augenfreundliches, Kino-gemäßes Bild, ähnlich wie Plasma-TVs früher. Anfänglich ging dieses noch, wie seinerzeit bei den Plasmas, mit leichtem Panelrauschen einher, dieses fehlt (ab Generation 2017) aber bei fast allen OLEDs beinahe völlig.
- Extrem schnelle Reaktionszeiten, sorgen für sehr hohe Bewegungsschärfe, perfekt für Gamer und Sportereignisse
- OLED-Displays ermöglichen einen großen seitlichen Betrachtungswinkel, ohne dass es zu störenden Helligkeits- oder Farbschwankungen kommt. Auch wenn LCD-Bildschirme in den vergangenen Jahren in diesem Punkt erheblich verbessert wurden, erreichen sie doch nicht annähernd die Qualität ihrer OLED-Verwandtschaft.
Nachteile OLED Fernseher
- Etwas problematisch, wenn auch in deutlich geringerem Umfang als zu Beginn der OLED-Ära stellt sich bei OLED-Displays noch die Thematik des „Einbrennens“ dar. Wird an einem OLED TV über lange Zeit der gleiche Inhalt dargestellt, kann sich das Bild – ähnlich wie früher bei Plasma-Geräten – einbrennen und schimmert dann auch bei der Darstellung von anderen Inhalten durch. Dieses Phänomen tritt häufiger bei Geräten früherer Modelljahre auf und sollte bei aktuellen Geräten deutlich weniger stark ausgeprägt sein. Zudem lassen sich lange Standbilder sehr einfach vermeiden, wie wir in einem eigenen Spezial Maßnahmen gegen Einbrennen bei OLED-TVs beschrieben haben.
- Bei der Wahl der Display-Größe ist man, auch wenn es inzwischen OLEDs neben 55 und 65 Zoll auch in 77 Zoll gibt, eingeschränkt.
Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus?
In den ersten Jahren der innovativen OLED-Technologie wurde besonders das Thema Haltbarkeit und Lebensdauer thematisiert. Von lediglich 20.000 Stunden war die Rede, ein konventioneller LCD-TV bietet im Gegensatz dazu eine Haltbarkeit von etwa 70.000 Betriebsstunden. Allerdings kann man klar sagen, dass dies so heute nicht mehr der Fall ist.
Zwar muss von Hersteller zu Hersteller unterschieden werden, allerdings können moderne OLED-Geräte ähnliche Werte wie LCD-Geräte erzielen. LG gibt beispielsweise eine Nutzung von 100.000 Betriebsstunden an, das ist auf dem Level der besten LCD-basierten TVs. Zudem bedeutet diese Angabe auch nicht, dass nach dieser Zeit dem TV komplett „die Lichter ausgehen“. Als Haltbarkeitszeitraum gilt die Betriebsdauer in Stunden, an deren Ende der Bildschirm noch mit der halben Helligkeit leuchtet.
Bei OLED Fernsehern gibt es auch keine Probleme bezüglich der Farben, die unterschiedlich schnell an Leuchtkraft und Helligkeit verlieren. Da es bei der aktuell verwendeten Technologie ausschließlich weiße Subpixel gibt, altern diese konsequenterweise auch alle gleich schnell. Die Farbmischung bleibt über die komplette Lebenszeit des Displays korrekt.
Ist die Helligkeit von OLED Fernsehern ausreichend?
Konnten frühere OLED-Modelle lediglich mit Helligkeitswerten um 500 Nit und darunter aufwarten, erreichen aktuelle OLED-Bildschirme, wie z.B. Sonys BRAVIA OLED-TVs ab der Generation Frühjahr 2019, Werte von über 1.000 Nit. Das reicht in der Regel in sämtlichen Situationen problemlos aus und ist auch für HDR-Inhalte ausnahmslos geeignet. Auch Panasonic legt in diesem Bereich stets nach und will mit dem neuen Topmodell HZW2004 ebenfalls neue Bestmarken im Bereich der Maximal- und Durchschnittshelligkeit bieten.
LCD-Displays sind hier jedoch weiterhin den OLEDs voraus. Aktuelle QLED-Modelle realisieren enorme Helligkeitswerte von bis zu 4.000 Nit (Samsung 8K) beziehungsweise 2.000 Nit (Ultra HD-Modelle). Das ergibt natürlich Vorteile bei sehr hell ausgeleuchteten Räumen und auch bei der möglichen maximalen Dynamik von HDR-Inhalten.
Wie hoch ist der Energieverbrauch?
In abgedunkelten Räumen können OLEDs weiter gedimmt werden als LCDs und liegen dann auch beim Energieverbrauch vorne.
Da LCDs mit EDGE-LED-Hintergrundbeleuchtung mittlerweile einen sehr geringen Energieverbrauch und häufig die Energieeffizienzklasse A oder besser aufweisen, ist der Vorsprung, den OLED auf diesem Gebiet hatte, prinzipiell jedoch nicht mehr so groß. Im praktischen Fall hält sich dies meist die Waage bzw. LCD-Geräte benötigen sogar weniger Energie, da OLEDs in ihrer Grundeinstellung heller justiert sind.
Ein direkter Vergleich des Verbrauchs in der Praxis ist aufgrund der unterschiedlichen Technologien allerdings ohnehin schwierig: Beim LCD-Fernseher hängt der Stromverbrauch größtenteils davon ab, wie hell die Hintergrundbeleuchtung eingestellt ist. Bei einem OLED-TV ist der Energieverbrauch viel stärker von den dargestellten Bildinhalten abhängig. Ein düsteres TV-Drama benötigt deutlich weniger Strom als ein Sportereignis mit hoher Gesamthelligkeit.
Welche Unterschiede gibt es bei OLED Modellen und worauf muss ich achten?
Es finden sich drei gängige Größen: 55, 65 und gigantische 77 Zoll. Zukünftig wird als kleinere Einstiegsgröße noch 48 Zoll hinzukommen. Alle OLED-Geräte der A-Brands sind im Flat-Design gehalten, Curved TVs gibt es nicht (mehr). Die Marktpreise sind recht stabil, ab 1.000 Euro kann man zu einem günstigen Zeitpunkt ein Modell in 55 Zoll ergattern, 65 Zoll gibt es ab 1.500 Euro, wirklich hochwertig Geräte beginnen ab etwa 2.000 Euro. Selbst 77 Zoll Bildriesen kann man bereits für unter 6.000 Euro erwerben. Das 88 Zoll Große 8K-Modell kostet knapp 30.000 Euro.
Selbstverständlich sind aktuelle OLED-Geräte exzellent ausgestattet, bieten Zugriff auf Internet-Applikationen, VoD-Dienste und sind für sämtliche Empfangsarten gerüstet. Alle hochwertigen OLED TVs bieten Ultra HD- bzw. 4K-Auflösung und unterstützen gängige HDR-Standards. Seit dem Modelljahr 2019 bietet Pansonic Unterstützung für HLG, HLG Photo, HDR10, HDR10+ und Dolby Vision an – perfekt. Auch Sony ist bei HLG, HDR10 und Dolby Vision dabei und bietet außerdem IMAX enhanced. Bei LG gibt es zwar kein IMAX enhanced, dafür noch das ebenso wenig verbreitete Technicolor HDR.
Die häufig erwähnte HDMI 2.1-Spezifikation ist immer häufiger in TVs integriert und wird nun im 8K-Zeitalter natürlich und mit Einführung der 120 Hz High Frame Rate zum Standard werden.
Bei Samsung bringen schon die 2019er-Modelle der GQ-950er-Serie (8K Auflösung, QLED-Display) HDMI 2.1 mit. Auch der neue, auf der CES 2020 vorgestellte Samsung Q950TS ist mit der aktuellen Schnittstelle ausgestattet. Für Ultra HD-TVs ist HDMI 2.1 aber nicht wirklich nötig und auch ohne HDMI 2.1 kann ein aktuelles TV-Gerät aus derzeitiger Sicht als zukunftssicher gelten, denn bis sich 8K flächendeckend, auch mit passendem nativem Content, durchgesetzt hat, wird es noch dauern.
Die ideale Bildschirmgröße für gegebenen Sitzabstand?
Welche Diagonale hinsichtlich der Größe die richtige ist, sollte man selbst entscheiden. Manchen Anwendern z.B. sind große Diagonalen, wenn man recht nah davorsitzt, zu viel. Das vegetative Nervensystem, individuell ausgelegt bei jedem Menschen, kann die intensiven, vom großen Bild ausgehenden Impulse nicht verarbeiten, Kopfschmerzen und Unwohlsein sind die Folge. Anderen Anwendern kann es wiederum nicht groß genug sein, wenn sie Filme auf einem 55 Zoll-OLED betrachten sollen, finden sie keinen Gefallen daran.
Problematisch wird bei Paaren oder in Familien, wo der eine Teil ohne weiteres ein großes Bild verkraften kann, der Partner oder die Kinder jedoch schon bei „kleineren“ Bildern Übelkeit entwickeln. Teilweise mag das auf „Einbildung“ beruhen. Aber allein die objektive Tatsache, dass das eigene vegetative Nervensystem sich mit Übelkeit meldet spricht häufig dagegen.
Da der Sitzabstand i.d.R. gegeben ist und nicht ohne weiteres verändert werden kann, bietet sich ein Test an: Im Kino einfach mal einen Film in der ersten Reihe schauen. Oder gezielt bei Freunden oder Bekannten, die einen größeren TV haben, einen Spielfilm auf Blu-ray anschauen. Wenn es Ihnen dann nicht schlecht wird, können Sie es wagen, sich für eine größere Bilddiagonale zu entscheiden.
Die folgende Tabelle, die wir auf der Website von Panasonic gefunden haben, zeigt, dass der Sitzabstand auch abhängig von der Auflösung ist. Bei einer gegebenen Bildschirmgröße von z.B. 65 Zoll kann man 1,60 Meter näher an den Bildschirm heranrücken, wenn man statt Full-HD ein 4K-Signal (Ultra-HD) schaut. Hier die Tabelle:
Empfehlungen für den richtigen Sitzabstand - Tipps für die passende TV-Größe Quelle: www.panasonic.de
TV-Größe | Bilddiagonale | B X H (ohne_Sockel) | Empf. Sitzabstand SD-Signal | Empf. Sitzabstand HD-Signal (Full-HD) | Empf. Sitabstand 4K-Signal (UHD) |
---|---|---|---|---|---|
77 Zoll | 195 cm | 172 x 99 cm | 6,80 m | 4,90 m | 2,90 m |
75 Zoll | 189 cm | 168 x 96 cm | 6,60 m | 4,70 m | 2,80 m |
65 Zoll | 164 cm | 145 x 90 cm | 5,70 m | 4,10 m | 2,50 m |
58 Zoll | 146 cm | 130 x 76 cm | 5,10 m | 3,70 m | 2,20 m |
55 Zoll | 139 cm | 124 x 73 cm | 4,90 m | 3,50 m | 2,10 m |
50 Zoll | 126 cm | 112 x 65 cm | 4,40 m | 3,20 m | 1,90 m |
49 Zoll | 123 cm | 111 x 64 cm | 4,30 m | 3,00 m | 1,80 m |
43 Zoll | 108 cm | 97 x 57 cm | 3,80 m | 2,70 m | 1,60 m |
40 Zoll | 100 cm | 90 x 51 cm | 3,50 m | 2,50 m | 1,50 m |
32 Zoll | 80 cm | 73 x 44 cm | 2,80 m | 2,00 m | 1,20 m |
24 Zoll | 60 cm | 56 x 34 cm | 2,10 m | 1,50 m | 0,90 m |
Welche Hersteller bieten gute OLED Fernseher an?
LG – Der Vorreiter
Der Vorreiter LG hat sich mittlerweile seit mehreren Geräte-Generationen absolut etabliert, hält in dem für TV-Geräte besonders interessanten Bereich der WOLEDs (Colour by White OLEDs) sämtliche Patente und gilt als alleiniger OLED-Panel-Hersteller im TV-Bereich. Allerdings besagen Gerüchte, dass sich die japanischen Hersteller Sony und Panasonic zusammentun wollen, um zukünftig OLED-Panels zu fertigen. Genaues ist derzeit jedoch nicht bekannt.
Die aktuellen Serien WX9, GX9 und CX9 sind in den Größen von 55 bis 77 Zoll erhältlich. Zusätzlich zum exklusiven WX9 im extrem flachen Wallpaper-Style, über den eleganten GX9 und CX9 bis hin zum Einsteiger B9 ist man in sämtlichen Preisbereichen breit aufgestellt. Darüber hinaus gibt es zum stolzen Preis von knapp 30.000 Euro den 8K OLED ZX9, der mit einer enorm großen Bilddiagonale von 88 Zoll erhältlich ist. Als zweites 8K-Exemplar gibt es einen 77-Zöller. Seit März 2020 lieferbar ist der exklusive LG Signature R9. Ein sogenannter "Rollable TV", der auf Knopfdruck aus einem Gehäuse fährt und bei Nichtbenutzung wieder in der Versenkung verschwindet. Das Gerät soll in 65 Zoll erscheinen.
Die aktuellen 4K Serien bieten Geräte in den Größen von 55 bis 77 Zoll, auf der CES 2020 wurden die kommenden Baureihen BX, CX und GX angekündigt. Die CX-Serie erhält mit der Einstiegsgröße 48 Zoll Zuwachs. Der Stilvolle LG OLED65CX9LA überzeugt durch satte Farben und perfektem Schwarz. Im Test der VIDEO 6/2020 zu diesem OLED-Fernseher ist sogar die Rede von "schwarzer Magie".
Panasonic – Fokus auf maximale Bildqualität
Mit Panasonic ist relativ zügig ein weiterer Hersteller von OLED-Fernsehern (mit LG-Panels) in Erscheinung getreten. Er trumpft allem voran mit exzellenter visueller Kompetenz auf, die auf der hauseigenen Bildsignalverarbeitung basiert. Auch werden die OLED-Panels von LG nach speziellen Vorgaben für Panasonic gefertigt. Nicht umsonst gilt OLED – Organic Light Emitting Diode (organische Leuchtdioden) – als Nachfolger hochwertiger Plasma-Geräte und ist der konventionellen LCD-Technologie klar überlegen.
Mit dem GZW2004 und dem GZW1004 hat Panasonic zwei erstklassige OLED-Fernseher der aktuellen Generation im Sortiment. Sie bieten neben exzellenter Bildqualität aktuellste und innovative Technologien mit klarem Benefit für den Nutzer, wie z.B. den HDR Gaming Modus. Panasonic bietet zudem dank einer Kooperation mit SpectraCal eine automatische Kalibrierung des TVs an und kann somit das Potential der visuellen Kompetenz der OLED-Technologie vollends ausreizen. Beide 2021er Serien gibt es in 55Zoll (TX-55JZW2004, TX-55JZW1004) und in 65 Zoll (TX-65JZW2004, TX-65JZW1004).
Das Topmodell HZW2004 wird in 2021 vom neuen Flaggschiff JZW2004 abgelöst. Das Panel wurde erneut in Zusammenarbeit mit Hollywood-Koloristen und Filmemachern entwickelt, um die Intentionen der Regisseure und Produzenten perfekt zu reproduzieren. Auch bei der Maximal- und Durchschnittshelligkeit soll man klare Fortschritte erzielt haben.
Panasonic unterstützt seit der Geräte-Generation 2019 neben HDR10+ auch Dolby Vision und zeigt sich mit der zusätzlichen Integration von HLG Photo besonders flexibel. In Kombination mit dem weiterentwickelten HCX Pro Intelligent-Prozessor für exzellente Bildverarbeitung und der Zusammenarbeit mit Profi-Koloristen Stefan Sonnenfeld aus Hollywood sind die Panasonic-OLEDs klarer Favorit für alle Film-Enthusiasten. Auch akustisch tut sich gewaltig etwas, schon der GZW2004 brachte erstmals nach oben abstrahlende Lautsprecher sowie native Dolby Atmos-Unterstützung mit, auch der JZW2004 wird mit einem von Technics optimierten Soundsystem mit Dolby Atmos-Support erscheinen.
Samsung – QLED als Gegenentwurf zu OLED
Die Überlegenheit von OLED gegenüber konventionellen LCD-Geräten hat natürlich auch Samsung erkannt: Der koreanische Konzern hält aber weiterhin Abstand von OLED und konzentriert sich auf die Weiterentwicklung anorganischer Leuchtmittel mit Technologien wie QLED und MicroLED. Im Vergleich zu LCD-/LED-Technologie bietet QLED mit enormer Helligkeit und Leuchtstärke ebenfalls klare Vorteile. Im Bereich nutzbarer Kontrast und Schwarzwert muss man sich den selbstleuchtenden OLEDs aber geschlagen geben.
Samsungs Quantum Dot Technologie (QDots) soll allerdings laut Samsung die einzige Bilddarstellungstechnologie sein, die auch bei hohen Helligkeitswerten den gesamten darstellbaren Farbraum wiedergibt. Zieht man in Betracht, dass QLED derzeit ausschließlich von Samsung propagiert wird, hat QLED mittlerweile einen durchaus restpektablen Bekanntheitsgrad erreicht. Einen guten Hinweis darauf erhält man durch eine kurze Recherche in Google Trends:
Die Überlegenheit von OLED gegenüber konventionellen LCD-Geräten gilt auch 2019 nach wie vor. QLED schließt allerdings immer weiter auf und Samsung holt in der aktuellen Geräte-Generation insbesondere beim Thema Blickwinkelstabilität stark auf. Was die erreichbare Helligkeit und Leuchtstärke betrifft, ist man ohnehin Spitzenreiter. Gamer können sich an niedrigsten Input Lags und sinnvollen Features, wie z.B. dynamische Kontrastoptimierer, erfreuen.
Sony – erfolgreicher Spätzünder
Sony hat sich ein wenig Zeit für den OLED-Start gelassen, dafür konnte bereits das erste Modell mit dem Namen A1 vollends überzeugen und brachte mit der Acoustic Surface-Technologie direkt etwas gänzlich Neues im Bereich der Klangerzeugung am Fernseher mit. Dabei wird der Mitten- und Hochtonbereich nicht über konventionelle Lautsprecher realisiert, sondern mittels hinter dem Display verbauten Aktuatoren, die dieses in Schwingung versetzen.
Dem A1 folgten AF9 und AF8 und inzwischen ist man mit dem AG8 und AG9 bereits in der dritten Generation angelangt. Sony bietet mit dem AG9 auch ein Modell in 77 Zoll an, ansonsten aber die gängigen Größen 55 und 65 Zoll. Wie bereits erwähnt, sind auch die Sony-Modelle mit HDR10, HLG und Dolby Vision ausgerüstet. Ebenso wie bei einigen Panasonic OLEDs kommt auch der „Netflix-kalibriert“-Modus zum Einsatz, der speziell für Netflix-Originalproduktionen entwickelt wurde, um die Inhalte absolut authentisch wiederzugeben.
Die ausgezeichneten visuellen Eigenschaften sind auch auf den exklusiven Bildprozessor X1 zurückzuführen, der Hunderte von Objekten des Inhalts, der auf dem Bildschirm wiedergegeben wird, analysiert und optimiert. Helligkeit, Details und Farben werden so noch natürlich und intensiver dargestellt. 2020 kommt in den neuen Sony-Modellen der X1 Ultimate zum Zug, der bereits in den 8K-Fernsehern von Sony exzellente Ergebnisse liefert. Auf der CES 2020 wurden hier der neue A8 in den üblichen Größen 55 und 65 Zoll sowie der A9 in 48 Zoll präsentiert. Neben LG bietet Sony als einziger Hersteller einen OLED in 48 Zoll an.
Die Modelle für 2020 kommen außerdem mit „Ambient Optimization“ daher. Dabei wird das Bild auf die jeweilige Wohnumgebung sowohl visuell als auch akustisch angepasst. Die Sony Fernseher ziehen dabei die Umgebungshelligkeit, aber auch die generelle Beschaffenheit des Raumes inklusive dort befindlicher Objekte, die Schall absorbieren können, in die Berechnung mit ein. Auch das aus LCD-Fernsehern bekannte X-Motion Clarity, eine Frame-Interpolationstechnik für hohe Bewegungsschärfe, ist nun für Sony OLED-TVs verfügbar. Preise und Verfügbarkeitstermine für die neuen Modelle stehen noch nicht fest.
Philips bietet Ambilight und setzt ebenfalls auf starken Sound
Auch Philips setzt auf OLED-Geräte und erweitert jährlich sein Portfolio. Mit dem Einsatz von Ambilight grenzt man sich klar von anderen Herstellern ab, setzt aber ebenfalls mit hochwertigen akustischen Lösungen Akzente und bietet Unterstützung für zahlreiche HDR-Standards. Die Soundsysteme von Philips werden von Bowers & Wilkins optimiert, in der Regel handelt es sich um schicke Soundbars, die entweder direkt im Rahmen des Fernsehers integriert sind oder sich unterhalb des Bildschirms befinden.
Hier kommen Sie zu den TV-Produktgruppen nach Technologie:
OLED-Fernseher +++ LCD-Fernseher +++ QLED (Quantum Dots) Fernseher
Zusammenfassung – OLED ist gekommen, um zu bleiben
OLED bleibt stark. Während der TV-Markt insgesamt leicht sinkt, gehen die Verkaufszahlen von OLED-Fernsehern weiter nach oben. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand und wurden mittlerweile sowohl von den Herstellern als auch den Endkunden verstanden und erkannt. LG, Panasonic und Sony lauten die großen Namen in diesem Bereich, auch Philips wartet mit einem immer größer werdenden Sortiment auf. Alle OLED-Modelle überzeugen durchweg mit sehr guten bis überragenden visuellen Qualitäten und einer ausgezeichneten Ausstattung.
Was die preisliche Gestaltung betrifft, werden inzwischen – abgesehen von der absoluten Einstiegsklasse – sämtliche Budgets bedient. Günstige OLED-Serien können sogar unter den Preisen von hochwertigen QLED LCD-TVs liegen und mit der Einführung der neuen 48 Zoll-Geräte könnte sich dieser Umstand noch weiter ausdehnen. Trotz der weiteren Zollgröße bleibt die Auswahl bzgl. der Bilddiagonalen bei LCD-Fernsehern größer, zudem warten natürlich auch Samsungs exklusive QLED-Modelle mit einer ausgezeichneten visuellen Performance und Vorteilen in anderen Bereichen auf.
Enthusiasten und Anwender, die auf eine authentische Reproduktion ihrer Lieblingsfilme und Serien hohen Wert legen, werden sich aber aufgrund des gewachsenen Angebotes und der konkurrenzfähigen Preise für einen OLED TV entscheiden. Wenngleich sie bei der Wahl der Bildschirmgröße und des Herstellers weiterhin eingeschränkter bleiben als bei LCD-Geräten. Gamer sind von der geringen Reaktionszeit begeistert, sollten aber auf lange Standbilder verzichten, um der Einbrenngefahr entgegen zu wirken. Zudem hat Samsung mit der Integration innovativer Technologien (z.B. FreeSync) in diesem Bereich längst aufgeholt.
Im 8K-Bereich ist die LCD-Technologie noch deutlich stärker verbreitet und dies wird sich auch 2020, trotz der Ankündigung eines weiteren 88-Zöllers und eines neuen Panels in 77 Zoll auf der CES im Januar 2020, nicht ändern. Abgesehen von diesen Modellen basieren alle 8K TVs auf QLED/Quantum Dot/LCD-Technik. Deutlich größer wird die Auswahl bei den Bilddiagonalen voraussichtlich auch im Modelljahr 2020 nicht.
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Special für Technik-Interessierte: Wie funktioniert die OLED Technologie?
Um zu verstehen, ob die OLED-Technologie vom Grundsatz her bessere Eigenschaften für die Bildwiedergabe bietet als ihr LCD Pendant, ist es notwendig einen Blick auf die Funktionsweise einer OLED zu werfen.
Da es sich hierbei um ein sehr komplexes Thema handelt - insbesondere bei der Ansteuerung der OLED-Zellen gibt es zahlreiche unterschiedliche Verfahren - soll hier lediglich das Grundprinzip dargestellt werden.
Da bei OLED-Displays jeder Pixel selbst leuchtet, ist eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bildschirms garantiert. Auch hier gibt es bei der LCD-Technik – insbesondere bei Edge-LED-Geräten – zum Teil deutliche Defizite, auch wenn diese in letzter Zeit deutlich geringer geworden sind als in den ersten Generationen. Mehr LEDs in den Bildschirmecken, eine präzisere Ansteuerung und verbesserte Methoden, das Licht hinter dem LC-Display zu verteilen, sind die Gründe, warum Kontrast, aber auch Bildschirmausleuchtung verbessert werden konnten. Mit MicroLED beschreitet Samsung hier neue Wege: Auf der CES 2019 wurde „The Wall“ präsentiert. Ähnlich, wie man es von großen Anzeigetafeln aus Fußballstadien kennt, wird das Bild des neuen Samsung Fernsehers aus einzelnen LED-Leuchten zusammengesetzt. Diese sind natürlich extrem klein und fallen aus angemessener Entfernung nicht auf. So erreicht das koreanische Unternehmen mit anorganischen LEDs ebenfalls eine absolut homogene Ausleuchtung und enorme Kontrastwerte. Momentan steckt MicroLED aber noch in den Kinderschuhen und ist sehr teuer.
Kontrast und Schwarzwert bleiben also Steckenpferd von OLED. Steht an einem Pixel kein Strom zur Verfügung, so bleibt dieses Pixel schwarz, während ein benachbartes Pixel so angesteuert werden kann, dass es gleichzeitig in hellstem Weiß leuchtet. LCD-Bildschirme haben dagegen grundsätzlich mit Streulicht zu kämpfen, dass auch dann, wenn die Flüssigkeitskristalle gar nicht angesteuert werden, nie vollständig absorbiert werden kann.
Selbst TVs mit Full LED-Hintergrundbeleuchtung, die Local-Dimming mit einer Vielzahl an Clustern (als „Cluster“ bezeichnet man eine Gruppe von LEDs, die zu einer Local Dimming-Einheit zusammengefasst werden. Aus so weniger LEDs ein Cluster besteht, umso präziser ist die Ansteuerung) beherrschen, sind im Vergleich zu OLED-Displays im Nachteil, weil immer nur ein Feld, das mehrere hundert Pixel umfasst, dimmbar ist.
Sollen in diesem Feld sowohl weiße als auch schwarze Inhalte dargestellt werden, macht das Dimmen der Hintergrundbeleuchtung in diesem Cluster keinen Sinn. Wenn Sie mehr zu den verschiedenen LED-Techniken zur Hintergrundbeleuchtung erfahren wollen, dann dürfte unser Special LED-TV Hintergrundwissen interessant für Sie sein.
Ohne Processing kein gutes Bild
Es gibt neben dem Display eine mindestens genau so wichtige Komponente. Das Processing, also der Rechner, der letztlich das Bild errechnet. Das heißt, die Qualität des Bildes, was wir letztlich sehen, hängt nicht nur von der Güte des Displays ab, sondern auch von dem, was das Display sozusagen „vorgesetzt“ bekommt. LG hatte in den ersten Jahren Probleme mit dem Processing, konnte mittlerweile aber deutlich zulegen.
Panasonic verfügte aufgrund der Erfahrung mit den exzellenten Plasma-Geräten bereits über eine überdurchschnittlich gute Bildverarbeitung und holte aus den von LG hergestellten Displays mehr heraus als der Fertigungsproduzent selbst. Bei aktuellen Modellen ist von LCD-Geräten in diesem Bereich kein extremer Vorteil mehr zu erwarten, denn gerade in den hochpreisigen OLED-Modellen stecken leistungsfähigste Prozessoren. Diese haben ausreichend Rechenpower und somit die notwendigen Voraussetzungen für eine exzellente Bildverarbeitung.
Panasonic hat sich inzwischen sogar kompetente Hilfe in Form von renommierten Hollywood-Koloristen ins Boot geholt. Allen voran ist hier Stefan Sonnenfeld zu nennen, der bei Hollywood-Blockbustern wie "Man of Steel", "Star Wars: Das Erwachen der Macht" und "300" mitarbeitete. Panasonic bezieht die Hollywood-Experten bereits bei der eigenen Forschung und Entwicklung mit ein. Exzellente visuelle Qualität im Sinne des Regisseurs ist hier zweifellos oberste Maxime.
Die Geschichte von OLED
Die Anfänge der OLED-Technologie sind im Smartphone-Bereich beheimatet. Eine überdurchschnittliche Anzahl dieser kompakten Geräte setzten bereits seit Jahren auf OLED-Bildschirme, die in den Größen von etwa vier bis sechs Zoll zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich in der Regel aber um RGB-OLEDs, die für die großen TV-Bildschirme weniger geeignet sind als WOLED.
Dies betrifft besonders die Lebensdauer. Da die verschiedenen Farben von OLEDs unterschiedlich altern, ist das Risiko einer ungleichmäßigen Farbdarstellung gegeben. Diese anfänglichen Startschwierigkeiten, die insbesondere die Haltbarkeit der Geräte betrafen, sind mittlerweile ausgemerzt.
Den Start für am Markt erhältliche OLED-TVs gab LG bereits vor über zehn Jahren mit einem winzigen 15“-Bildschirm, dessen herausragende Bildqualität nicht im Verhältnis zur geringen Größe und dem hohen Preis von rund 2.000 EUR stand. LG gab also klar den Startschuss zur OLED-Evolution. Jedoch gelang erst nach dem Auftritt von Panasonic und deren überdurchschnittlicher visueller Kompetenz der endgültige Durchbruch. Mittlerweile bieten LG, Panasonic und Sony OLED TVs in verschiedenen Preisbereichen an.