10 AV-Tipps für den perfekten Ton
Für eine originalgetreue Tonwiedergabe muss man als anspruchsvoller Zuhörer stets die gesamte AV-Kette betrachten. Selbstverständlich sind hochwertige Komponenten, vom Zuspieler über den AV-Receiver bzw. Verstärker bis hin zu den Schallwandlern wichtigste Grundvoraussetzungen für die authentische akustische Präsentation. Dennoch müssen zusätzlich elementare Dinge beachtet werden, um eine perfekte Signalausgabe und damit ein erstklassiges Hörerlebnis mit den eigenen Geräten zu garantieren. Wir geben Ihnen in diesem Special 10 Tipps für die perfekte Tonwiedergabe in der AV-Kette.
Tipp 1
Eine hochwertige Kette ist Grundvoraussetzung Nummer Eins. Erst wenn sowohl Zuspieler als auch AV-Receiver/Verstärker und Lautsprecher ein ähnlich hohes Niveau vorweisen, wird exzellenter Klang möglich. Kombiniert man ein 5.1 Einsteiger-Set mit einem High-End AV-Receiver, wird das Ergebnis ebenso enttäuschen wie eine AV-Kette aus extrem teuren Schallwandlern und einem günstigen Verstärker. Kompromissbereitschaft ist höchstens beim Zuspieler empfehlenswert, sofern man auf eine rein digitale Signalübertragung setzt. Zwar sollte man auch hier nicht die günstigsten Geräte in die Auswahl nehmen, aber ab der Mittelklasse lassen sich mit soliden Komponenten durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen. Erfolgt der Signaltransfer vom Zuspieler zum AV-Receiver, dem Verstärker oder einer Endstufe allerdings analog, sollte man lieber mehr investieren und auf hochwertige Signalwandler im Zuspieler achten. Die alte Volksweisheit „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied“ trifft als auch hier absolut zu.
Tipp 2
Nicht nur preislich sollten die Komponenten auf einem ähnlichen Niveau liegen, sie müssen auch akustisch zueinander passen. Es gibt eine Vielzahl von Schallwandlern und Elektronik-Komponenten, die exzellenten Klang bieten können. Dennoch unterscheiden sie sich stark in ihrer tonalen Auslegung. Wichtig ist, eine perfekte Kombination zu finden, die den individuellen Geschmack optimal trifft.
Tipp 3
Nicht nur die einzelnen Komponenten der Kette müssen aufeinander abgestimmt sein, auch die einzelnen Lautsprecher müssen zueinander passen. Im Stereo-Betrieb selbstverständlich, sollte im Mehrkanal-Einsatz umso akribischer darauf geachtet werden, dass die verwendeten Schallwandler gleichwertig sind und tonal harmonieren. Genau aufpassen muss derjenige, der Schallwandler verschiedener Hersteller kombinieren möchte – dies sollte im Interesse bestmöglicher Klangqualität tunlichst vermieden werden. Achten Sie also darauf, dass Center, Frontlautsprecher sowie Surround-/Back Surround-Schallwandler am besten aus der gleichen Lautsprecher-Serie eines Herstellers mit hervorragendem Ruf stammen. Dies gilt auch für zusätzliche Komponenten, wie z.B. Front High-/Back High- sowie Dolby Atmos-Lautsprecher, die in Systemen für die Wiedergabe der objektbasierten 3D-Tonformate benötigt werden. Neben der identischen Tonalität passen eventuelle Aufsatzlautsprecher für Dolby Atmos auch optisch perfekt zu den Standlautsprechern, auf denen sie platziert werden. Einen Sonderfall stellt der aktive Subwoofer dar, der nur einen begrenzten Frequenzbereich abbildet. Dieser kann durchaus von einem anderen Hersteller – oder sogar von einem auf Subwoofer spezialisierten Anwender, wie z.B. REL, kommen.
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Tipp 4
Mindestens genauso wichtig wie die Auswahl der Komponenten ist das Thema Raumakustik. Ziel ist, dass der genutzte Raum einen geringen bis gar keinen Einfluss auf das akustische Geschehen ausübt. Das ist im Regelfall nicht möglich, dennoch sollte man sein Möglichstes tun, diesen Zustand zu erreichen. Mithilfe von Diffusoren für den Hochton- und Absorbern für den Mitten-/Tieftonbereich sorgt man für einen hohen Anteil an Direktschall und geringe Reflexionen. Nur so erreicht man ideale Nachhallzeiten von 0,25 bis 0,35 Sekunden. Wer nun aufgrund der optischen Wirkung derartiger akustischer Elemente zurückschreckt: Mittlerweile gibt es diese auch in sehr schlichter Optik, die sich harmonisch selbst in den Wohnraum einfügen und nicht stören.
Tipp 5
Damit keine Laufzeitunterschiede oder Pegeldifferenzen auftreten, sollten die verwendeten Schallwandler justiert bzw. eingemessen werden. Informationen über Lautsprechergröße, Abstand und Pegel-Level benötigt der AV-Receiver zwingend, um ein authentisches Klangbild zu generieren. Inzwischen bringen sämtliche hochwertigen AV-Receiver ein intelligentes automatisches Einmesssystem inklusive Room-EQ mit. Damit erspart man sich nicht nur die Mühe der manuellen Eingabe, sondern es werden auch letzte Unzulänglichkeiten des Raumes ausgemerzt. In der Regel kann man die gesammelten Informationen des AV-Receivers im Rahmen der Einmessung einsehen und diese in einigen Fällen sogar präzise nachjustieren. Vorsicht sollte man aber bei günstigen AV-Receivern walten lassen, da manche Einmesssysteme zu ungenau arbeiten und den Klang eher negativ beeinflussen als verbessern.
Tipp 6
Elementar ist die Verkabelung aller Geräte via HDMI. Natürlich nur, solange wir uns im digitalen Bereich bewegen. Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel, grundsätzlich können wir aber die Verwendung von TOSLINK, Coaxialkabeln und anderen digitalen Übertragungsmöglichkeiten nicht empfehlen, da die inzwischen überholten Schnittstellen nicht mehr die komplette Bandbreite der aktuellen Tonformate- und Standards übertragen können. Bei HDMI-Kabeln muss nicht unbedingt das exklusivste und teuerste erstanden werden, einen gewissen Anspruch an Verarbeitungsqualität sollte man aber haben - auch im Sinne perfekter Kontaktsicherheit und Signalstabilität. Soll der HDMI-Datenstrom über eine längere Strecke (mehr als 12 Meter) übertragen werden, sollte man lieber etwas mehr investieren, gegebenenfalls empfiehlt sich sogar ein HDMI Repeater (Signalverstärker) für maximale Signalstabilität.
Tipp 7
Umso wichtiger ist eine hochwertige Verkabelung im analogen Bereich. Noch deutlich stärker als bei der digitalen Übertragung ist hier das verwendete Material und die Güte der Verarbeitung neben der Langzeitbelastbarkeit auch für die akustische Qualität entscheidend. Anders ausgedrückt: Die Unterschiede in der Klangqualität fallen zwischen schlechten und hochwertigen Analog-Kabeln besonders gut wahrnehmbar aus. Nie sparen sollte man am Lautsprecherkabel, da hier das sensible elektrische analoge Signal zwecks Umwandlung in Schallwellen zum Lautsprecher geführt wird. Wir bieten eine Vielzahl hochwertiger Analogkabel und Lautsprecherkabel an, die wir gern auch für Sie konfektionieren.
Tipp 8
Zusatzfunktionen im AV-Receiver, die die akustische Signalausgabe beeinflussen. Viele AV-Receiver bieten die Möglichkeit der Dynamikkompression. Dieses Feature schont zwar die Ohren der Nachbarn, sorgt aber für eine Reduzierung des Dynamik-Umfangs. Bei besonders lauten Stellen wird der Pegel minimiert, bei leiseren Stellen etwas angehoben. Für eine originalgetreue Wiedergabe muss diese Funktion also zwingend deaktiviert werden.
Moderne AV-Receiver bringen häufig auch eine Funktion zur besseren Sprachverständlichkeit bei komplexen und actionreichen Filmszenen mit. Dies kann in Einzelfällen vorteilhaft sein, für eine originalgetreue Wiedergabe sollte aber auch diese Funktion ausgeschaltet werden. Dies gilt natürlich insbesondere dann, wenn man mit der AV-Kette nicht nur Filme genießt, sondern auch Musik hört.
Tipp 9
Ebenfalls vorhanden in einigen AV-Receivern sowie Zuspielern ist der Pure Direct Modus. Hier handelt es sich um eine Funktion, die man sehr wohl nutzen kann – und sogar sollte. Pure Direct bedeutet nichts anderes als das reine Klangsignal, jegliche DSP-Schaltungen innerhalb des Gerätes werden umschifft und das Audiosignal gelangt völlig unberührt und unverfälscht an den Zuhörer. Wer dies im Stereo-Betrieb nutzen möchte, benötigt allerdings große und leistungsstarke Frontlautsprecher, da der Subwoofer in vielen Fällen unangetastet bleibt.
Tipp 10
Ob Stereo- oder Mehrkanalbetrieb, stets findet eine Digital/Analog – Wandlung statt. Das Qualitätsniveau dieser Wandlung nimmt nicht unerheblich Einfluss auf das Endergebnis, die Signalausgabe. D/A-Wandler finden sich sowohl beim Zuspieler als auch im AV-Receiver. Es sollte also immer das Gerät mit den leistungsfähigsten Wandlern diesen wichtigen Prozess übernehmen.
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