Woran erkenne ich, dass der verwendete AV-Receiver noch „up to date“ ist?
Es ist gar nicht so schwer, herauszufinden, ob der AV-Receiver, mit dem man aktuelle Mehrkanal-Filme, Mehrkanal-Musik und auch Stereo hört, noch aktuell ist. Es gibt nämlich zahlreiche Ausstattungsmerkmale, die mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind aus dem Ausstattungsumfang. Hier unsere schnelle Check-Liste:
1. 3D-Audio
Decoder für Dolby Atmos und DTS:X inklusive der Audio-Upscaler Dolby Surround und DTS Neural:X für den Genuss von nativen 3D-Audio-Inhalten
2. Mindestens sieben Endstufen
Nur mit einer Minimal-Konfiguration von sieben vorhandenen Endstufen kann man die kleinste 3D-Audio-Konfiguration 5.1.2 verwenden. Besser sind freilich 9 Endstufen (für 5.1.4-Setups), 11 oder gar 13 Endstufen sind Luxus und werden meist nur von sehr versierten Anwendern benötigt.
3. HDMI-Terminals
Um genug Zuspieler anzuschließen, sollten mindestens 4 HDMI-Eingänge vorhanden sein. Diese müssen mindestens dem HDMI 2.0-Standard entsprechend. Zudem sollte als Kopierschutz der Ultra HD-Ära der Standard HDCP 2.2 vorhanden sein. Wichtig ist die Kompatibilität zu HDR-Normen HDR10, Dolby Vision und HLG.
4. Lautsprecher-Einmesssytem
Mittlerweile schon seit Jahren Standard, sollte das Lautsprecher-Einmesssystem definitiv zum Standard gehören. Ein solches System ermöglicht die komfortable, automatische Einmessung der vorhandenen Lautsprecher nebst EQ-Anpassungen für optimalen Klang im jeweiligen Hörraum.
5. Bluetooth
Bluetooth sorgt für eine schnelle Peer-to-Peer-Einbindung eines Tablets oder Smartphone.
6. Dualband-WiFi
Sorgt für die reibungslose, schnelle und stabile WLAN-Integration auch unter ungünstigen Bedingungen.
7. Streaming-Modul
Bei Yamaha heißt es MusicCast, bei Denon & Marantz HEOS, bei Pioneer & Onkyo gibt es DTS Play-Fi, Google Chromecast und das P&O-eigene Flare Connect. NAD verbaut Bluesound-Module, bei Arcam kommt seit neuestem Chromecast zum Einsatz. Mittels dieser Streaming-Module kann man per App (steht kostenlos zum Download bereit) bequem auf die favorisierten Music Streaming-Dienste zugreifen. Auch möglich ist der direkte Zugriff auf NAS-Systeme oder Home Server, auf Inhalte von PCs und Notebooks aus dem identischen Heimnetzwerk sowie auf Musik, die auf dem Tablet oder Smartphone abgelegt ist, auf dem die App läuft.
9. Steuerung per App möglich
10. Stereo
Pure Direct (pures Stereo meist mit deaktiviertem Display, kürzester Signalweg, deaktivierte Videosektion) und Direct (identisch zu Pure Direct, aber mit aktivem Display und aktiver Videosektion, jegliche DSPs sind aus dem Signalweg genommen, keine Klangeinstellungen) für beste Stereo-Performance.
Weitere nützliche Features
- Apple AirPlay 2, Apples erster Multiroom-Standard
- Möglichkeit der Steuerung über Sprachassistenten (Amazon Alexa, Google Assistant, Apple Siri)
- Mindestens 2 HDMI-Ausgänge
- Decoder fürs dritte 3D Audio-Format Auro-3D inklusive des Audio-Upscalers Auro-Matic
- DAB+/DAB-Digitalradio-Tuner für rauschfreies Hören von Radiostationen in CD-Qualität
- Videosektion: Hochrechnen niedriger auflösender Eingangssignale auf bis zu 4K, oft (Denon&Marantz) inklusive Video-EQ. Upscaling im Idealfall von 476/576i/p, 720p, 1.080i/p auf bis auf 4K
Fazit
Sollten wichtige Merkmale beim AV-Receiver fehlen, so macht es absolut Sinn, über einen Neukauf nachzudenken. Denn ohne Key Features wie 3D Audio, Streaming-Funktionen, Bluetooth und WLAN ist der AV-Receiver mittlerweile schlichtweg veraltet. Zudem haben neuere Modelle auch deutlich leistungsstärkere DSP-Prozessoren, präziser arbeitende Digital-/Analog-Konverter und vor allem auch eine deutlich modernere, zeitgemäße Anschlusssektion.
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