Das können die neuen UHD Blu-ray-Player von Panasonic und Sony im Vergleich
Der Markt hochwertiger Ultra HD Blu-ray-Player wird nicht größer. Im Gegenteil, einige Hersteller, zuletzt der südkoreanische Unterhaltungselektronik-Riese Samsung, haben die Geräte zur Wiedergabe von Blu-ray-Discs und Ultra HD Blu-ray aus ihrem Portfolio gänzlich verabschiedet. Qualitativ hochwertiges Video-Streaming ist auf dem Vormarsch, dennoch wird, unserer Meinung nach, das optische Medium auch in naher Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen. Gerade anspruchsvolle Film-Enthusiasten setzen auf physische Discs und wollen sich nicht gänzlich auf die Inhalte aus dem Internet verlassen. Durchaus sinnvoll, zumal die VoD-Anbieter die angebotenen Inhalte der großen TV- und Film-Studios nur auf Zeit "leasen". Da kann es schon einmal vorkommen, dass die gewünschte TV-Serie aus dem Angebot verschwindet, bevor man sich alle Staffeln angesehen hat. Zumal bietet die Nutzung eines Ultra HD Blu-ray-Players zahlreiche weitere Vorteile. Ein moderner, hochwertiger UHD Zuspieler ist ein wahres Allround-Talent und kann als Entertainment-Zentrale im Wohnzimmer dienen. Alle Geräte unserer streng kuratierten Auswahl von Ultra HD Blu-ray-Playern erfüllen die hohen Ansprüche von Filmfans und können in den Bereichen Zuverlässigkeit, Bedienkomfort, Flexibilität und natürlich allem voran der Bildqualität, überzeugen. In diesem Special wollen wir die Komponenten von Panasonic und Sony genauer beleuchten und präzisieren, für welchen Kunden welches Produkt perfekt geeignet ist.
Verarbeitung und Design
Abgesehen von sehr hochwertigen, und auch teuren, Top-Modellen (z.B. der Panasonic DP-UB9004) setzen die Hersteller vermehrt auf innere Werte, wie z.B. eine flexible, umfangreiche Ausstattung und exzellente Bildqualität, als auf ein exklusives Äußeres. Zwar bieten Sony und Panasonic auch bei den Einsteigerkomponenten eine solide Verarbeitungsqualität, bei der Materialoberfläche der Frontblende sowie den stationären Bedienelementen setzt man aber in der Regel auf Kunststoff. Auch optisch bleibt man, bis auf kleine Änderungen, beim bewährten Design im typischen Rastermaß. Günstige Geräte und Komponenten der Mittelklasse sind häufig sehr flach und nur mit kleinen Gummifüßchen versehen, im höheren Preisbereich sind die Player meist etwas massiver ausgeführt und größer. Sony bietet in Mittelklasse-Geräten bereits einen hochwertigen Gehäuse-Aufbau, das "exklusive Rahmen-und-Träger-Gehäuse" bietet eine hohe Festigkeit, beugt Mikrovibrationen vor und dient der elektrischen Abschirmung. Solide Kühlkörper und ein kompakter, geräuscharmer aktiver Lüfter zum effizienten Abtransport der entstehenden Wärme sind überall zu finden.
Bei der Fernbedienung geht man kaum Kompromisse ein und bleibt beim klassischen Layout mit Tasten zur Wiedergabesteuerung und dem typischen Navigationskreuz – neu sind allenfalls einige Direktzugriffstasten auf integrierte Smart-Plattformen oder VoD-Plattformen wie z.B. Netflix. Sowohl Sony als auch Panasonic bieten eine der Preisklasse entsprechende, hohe Verarbeitungs- und Materialqualität an. Das betrifft das Gehäuse und die Geräte-Oberfläche, aber auch den inneren Aufbau mit getrennten Baugruppen, kurzen Signalwegen und geschirmtem Laufwerk. Auf ein integriertes Display muss man bei den günstigen Geräten, darunter der Sony UBP-X700 und der Panasonic DP-UB424, allerdings verzichten.
Betriebsgeräusch
Besonders hochwertige und speziell konzipierte Laufwerke gibt es nur in höheren Preisklassen, allerdings sind bereits ab der unteren Mittelklasse geräuscharme und geschirmte Laufwerke inzwischen Standard. Sei es der Panasonic DP-UB424 oder der Sony UBP-X700, die Disc-Lade fährt gleichmäßig und ruhig aus und die Einlesegeräusche halten sich ebenfalls in Grenzen. Im Betrieb verursachen die Laufwerke so gut wie keinen Geräuschpegel. Bei hohen Umgebungstemperaturen ist es möglich, dass der aktive Lüfter mal etwas höher dreht, selbst dann muss man aber nahe am Gerät sitzen, um dies störend wahrzunehmen.
Anschlussvielfalt
Sämtliche Ultra HD Blu-ray-Player im HiFi-Regler-Portfolio sind mit zwei HDMI-Schnittstellen ausgestattet. Mit dem Hauptausgang, häufig mit „Main“ gekennzeichnet“ kann Audio und Video gleichzeitig oder nur das Videosignal ausgegeben werden. Der zweite „Sub“-Ausgang leitet lediglich Audiosignale weiter. So ist es möglich, das Videosignal direkt an ein Bildwiedergabegerät und das Audiosignal direkt an einen AV-Receiver oder eine Soundbar weiterzuleiten. Bereits in günstigen Preisklassen findet man solide integrierte und fest sitzende Anschlüsse vor, die auch mehrmaligem Umstecken problemlos Stand halten. In der Oberklasse sind analoge Ausgänge für exzellenten Kontakt meist vergoldet.
Einen zusätzlichen digitalen Audio-Ausgang bringen alle Geräte mit, diese kann als optische TOSLINK-Schnittstelle oder als koaxialer Ausgang ausgeführt sein. Seltener und auch meist nur in höheren Preisklassen integriert ist ein analoger Mehrkanal-Ausgang, der DP-UB9004 ist sogar mit XLR-Anschlüssen ausgestattet. Ein analoger Mehrkanal-Ausgang kann sinnvoll sein, wenn man noch über einen älteren AV-Receiver verfügt, in Kombination mit modernen AV-Schaltzentralen, die auch über hochwertige D/A-Wandler verfügen, ist die digitale Übertragung des Audiosignals mit HDMI empfehlenswert. Ebenfalls bei beinahe allen Geräten vorhanden sind eine Ethernet-Schnittstelle, die Möglichkeit der WLAN-Einbindung sowie eine oder mehrere USB-Schnittstellen.
Praktisch bei Sony ist die Tatsache, dass Bluetooth an Bord ist. Der Player kann so direkt mit einem Bluetooth-Kopfhörer oder einem Bluetooth-Lautsprecher verbunden werden, über den dann die Tonausgabe erfolgt. Das Tonsignal des aktuellen Inhaltes kann dann ausschließlich über die verbundene Komponente oder gleichzeitig über HDMI und Bluetooth wiedergegeben werden. Sony unterstützt für eine hohe Qualität der Signalübertragung via Bluetooth die Formate AAC und LDAC.
Bedienung
Die stationären Bedienelemente dienen meist der Bedienung "im Notfall", hier kann man das Gerät aktiveren oder ausschalten und die Disc auswerfen. Die beiliegende Fernbedienung kommt in der Regel im klassischen Layout mit Wiedergabe-Tasten und einem Navigationskreuz mit mittiger OK-Taste daher. Neu sind Direktzugriffstasten auf integrierte VoD-Dienste, in der Regel Netflix. Außerdem greift man bei Panasonic mit dem Knopf "HDR Setting" auf diverse Optionen zu und kann zwischen "Standard", "Natürliche Umgebung", "helle Umgebung" und "sehr helle Umgebung wählen", um HDR-Inhalte optimal auf die vorherrschenden Lichtverhältnisse anzupassen.
Sowohl die Zuspieler von Sony als auch von Panasonic reagieren flott auf sämtliche Eingabebefehle der Fernbedienung und führen diese ohne Verzögerung aus. Zudem weisen die Menüs der Hersteller optisch zwar Unterschiede auf, eine klare Struktur und hohe Übersichtlichkeit ist aber beiden zueigen. Sony bringt für eine sehr einfache Installation des Ultra HD Blu-ray-Players zusätzlich einen Einrichtungsassistenten mit, der bei der Festlegung von Sprache, Auflösung und Netzwerkeinstellungen zur Hand geht.
Typisch für Panasonic sind besonders umfangreiche Video-EQ-Einstellungsmöglichkeiten. So kann man zunächst den Display-Typ (Projektor oder TV) festlegen und aus verschiedenen Preset-Modi wählen, darunter Normal, Cinema, Fine Cinema, Retro Cinema, Animation und Live. Diese Modi sind allerdings nur bei der Wiedergabe von SDR-Material auswählbar. Darüber hinaus gibt es zahlreiche tiefergehende Optionen zu Luminanz, Kontrast, Helligkeit und Gamma sowie Farbsättigung und Farbton. Im HDR-Betrieb kommt der Punkt "Optimale HDR-Anpassung" mit Einstellungsmöglichkeiten zur Helligkeit, Tonwertkurve Weiß/Schwarz und zum Systemgamma hinzu. Panasonic bringt auch einen HDR-Konverter mit justierbarer Farbraumtiefe mit, um SDR-Inhalte auf HDR-fähigen Bildwiedergabegeräten in perfektem Bild erscheinen zu lassen.
Rauschfilter (auch für VoD-Inhalte), 4K-Upscaling und zahlreiche Video-Einstellungen gibt es auch bei Sony, wenngleich nicht in identischem Umfang.
Netzwerkfunktionen und abspielbare Formate
Vielseitig, sowohl was die Auswahl der abspielbaren Formate als auch die integrierten VoD-Dienste betrifft, sind alle modernen Ultra HD Blu-ray-Player. Sämtliche gängigen und teilweise auch einige exotischen Formate werden von lokal angeschlossenen USB-Medien oder von DLNA-Servern und NAS-Festplatten im Netzwerk wiedergegeben.
Sony spezialisiert sich auf qualitativ hochwertige Audio-Wiedergabe und kann neben hochauflösenden Dateien auch SACDs und sogar DVD-Audio wiedergeben. Zudem ist die Sony-proprietäre DSEE HX-Technologie an Bord, mittels derer Signale mit geringer Sampling-Rate und Bittiefe qualitativ optimiert werden können.
Panasonic setzt klar auf ein breites Multimedia-Angebot und integriert eine vollwertige Smart TV-Plattform, mit der man neben den VoD-Anbietern Amazon Prime Video, Netflix und maxdome auch auf Mediatheken und zahlreiche weitere Apps zugreifen kann. Auf dem "App Market" kann man zusätzliche, nicht vorinstallierte Applikationen herunterladen und installieren.
Bild
Bei der visuellen Darstellung von Ultra HD Blu-rays, konventionellen Blu-ray-Discs und VoD-Inhalten liegen sämtliche Ultra HD Blu-ray-Player sehr nahe beieinander. Sicherlich sollte man bei sehr großen Bilddiagonalen nicht das günstigste Gerät verwenden, dennoch ähneln sich die integrierten Bildprozessoren stark. Der hochgelobte Panasonic HCX Prozessor beispielsweise sitzt ebenso im Top-Modell wie in den Geräten der Mittelklasse. Allesamt bieten eine sehr authentische Filmwiedergabe mit enormer Detailschärfe, tollem Kontrast und natürlicher Farbdarstellung.
Enthusiasten werden hier häufig zu Panasonic greifen, da hier die flexibelsten Einstellungsmöglichkeiten integriert sind und man mit dem "HDR Optimizer", dem "Optimized Tone Mapping" sowie der dynamischen HDR-Anpassung für helle Umgebungen, Technologien verbaut hat, die einen klaren Mehrwert in der Praxis bieten. Praktisch ist auch die Anzeige von HDR-Metadaten mit der Playback Info-Taste bei Panasonic. Wer diese zusätzlichen Features nicht benötigt, kann bedenkenlos auch zu einem Modell von Sony greifen.
Auch beim Upscaling machen alle Geräte aus dem HiFi-Regler-Portfolio eine ausgezeichnete Figur und liegen bzgl. der Performance mit hochwertigen Wandlern aus modernen Smart TVs in der Regel gleich auf. Im Zweifel sollte man hier selbst vergleichen, eine native Signalausgabe im Player vorausgesetzt.
Klang
Sony bringt im UBP-X700 lediglich digitale Audio-Ausgänge mit, eine Wandlung findet hier nicht statt. Dennoch wurde auch auf eine qualitativ hochwertige Audioausgabe Wert gelegt, die der Player sowohl bei der Wiedergabe von Filmton als auch von SACD-Medien eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Während man bei Sony vornehmlich auf eine neutrale Präsentation setzt, zeigen sich die Panasonic-Geräte auch beim Sound von der flexiblen Seite und bringen verschiedene Klangmodi mit. Darunter befinden sich auch Presets, die einen röhrenähnlichen, warmen Sound erzeugen, auch ein Dialogoptimierer ist an Bord. Die Panasonic-Komponenten mit analoger Multichannel-Ausgabe haben notwendige Optionen zur Festlegung von Delay und Pegel integriert. Bezüglich der akustischen Performance kann man sich definitiv mit AV-Receivern der Mittelklasse messen und liefert auch einen absolut soliden Grundpegel.
Fazit
Einen klaren Gewinner kann man hier nicht ausmachen. Vielmehr bedienen die Hersteller und die einzelnen Geräte bestimmte Anforderungsprofile und decken verschiedene Szenarien unterschiedlich gut ab. Panasonic präsentiert sich besonders vielseitig, sowohl was die multimediale Plattform als auch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten im visuellen und akustischen Bereich betreffen. Sony bietet insgesamt weniger Optionen, kann aber ebenfalls bereits ab der Mittelklasse mit einer exzellenten, natürlichen Bilddarstellung punkten. Das Preis/Leistungsverhältnis kann über alle Preisbereiche hinweg überzeugen und so verbleibt dem Kunden im positiven Sinne die Qual der Wahl. Wir helfen Ihnen gerne dabei, das perfekte Gerät für ihre Zwecke zu finden.