Bluetooth-Lautsprecher Special
Bluetooth-Lautsprecher sind schon seit einigen Jahren äußerst beliebt. Kompakt und flexibel einzusetzen, sind sie schnell mit dem Smartphone oder Tablet gekoppelt. Sie ermöglichen, die auf dem Mobilgerät gespeicherte Musik in deutlich bis sehr deutlich besserer Qualität wiederzugeben, als dies über die leistungsschwachen (für Sprachverständlichkeit optimierten) Lautsprecher des mobilen Gerätes möglich wäre.
Mit einem Bluetooth-Lautsprecher kann man aber nicht nur ein Smartphone oder ein Tablet, sondern auch einen portablen Music Player verbinden - entweder standardmäßig per Bluetooth oder alternativ per 3,5 mm Miniklinken-Kabel. Denn ein Bluetooth-Lautsprecher ist nichts anderes als ein meist kompakt bauender aktiver Lautsprecher mit Bluetooth-Modul. Doch oftmals verbirgt sich auch noch deutlich mehr hinter einem Bluetooth-Lautsprecher: Nämlich Netzwerk- und Multiroom-Funktionalität.
Inhalt
- Welche Arten von Bluetooth-Lautsprechern gibt es?
- Gängige Gehäuseformen bei Bluetooth-Lautsprechern
- Seit wann gibt es Bluetooth?
- Gängige Bluetooth-Normen
- Weitere Geräte Gattungen mit Bluetooth
- Die Kopplung mit dem mobilen Device
- Praktische Funktionen von Bluetooth-Lautsprechern
- Akustische Merkmale
- Akustische Leistungsfähigkeit
- Fazit
- Reine Bluetooth-Lautsprecher ohne Netzwerk-/WLAN-Funktionen. Reichweite im Bluetooth-Betrieb: 10 Meter maximal, was in der Praxis auch meist als realistischer Wert angesehen werden kann.
- , die ins Heimnetzwerk eingebunden werden, zusätzlich aber für die einfache Kopplung mit einem Smartphone auch über Bluetooth verfügen (z.B. Yamaha MusicCast-Lautsprecher, Bluesound-Modelle, Panasonic ALL-Komponenten).
Meist ist bei diesen Modellen KEIN Akku eingebaut. Zahlreiche Modelle mit Netzwerkfunktionen sind zudem zu marktüblichen Sprachassistenten (Google Assistant, Amazon Alexa) kompatibel. Oft sind die erforderlichen Mikrofone sogar gleich eingebaut und man braucht kein zusätzliches Amazon Echo oder Google Home Device. Funktioniert der Netzwerk-Lautsprecher mit Bluetooth allerdings mittels eines sogenannten „Skills“, dann braucht man zusätzlich noch einen Amazon Alexa- oder Google Home-Lautsprecher. Netzwerk-/Multiroom-Lautsprecher mit Bluetooth lassen sich über eine App steuern (z.B. Yamaha MusicCast App, Heos-App, bluOS-App).
Preislich reicht die Spanne bei reinen Bluetooth-Lautsprechern von lediglich rund 20 EUR bis rund 600 EUR. Natürlich gibt es vereinzelt Devices, die noch günstiger oder noch teurer sind. Bluetooth-Lautsprecher, die überdies noch Netzwerkfunktionalität besitzen, gibt es von rund 150 bis rund 900 EUR (Single-Speaker-Systeme)
- Die meisten Bluetooth-Lautsprecher sind Single-Speaker-Devices. Das heißt, in einem Gehäuse ist alles enthalten. Daher sind diese aktiven Bluetooth-Lautsprecher auch meist sehr mobil und man kann sie überall hin mitnehmen. Bei fast allen Bluetooth-Lautsprechern aus dieser Kategorie ist auch ein wiederaufladbarer Akku vorhanden.
Seit wann gibt es Bluetooth?
Ursprünglich wurde die Bluetooth-Übertragungsnorm schon in den 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends entwickelt, und zwar von der „Bluetooth Special Interest Group“ (SIG). Der Name „Bluetooth) kommt vom dänischen König Harald Blauzahn, der miteinander verfeindete Teile von Dänemark und Norwegen vereinte. Bluetooth-Pioniere der ersten Stunde waren der niederländische Professor Jaap Haartsen und der Schwede Sven Mattisson. Firmen, die in die Entwicklung involviert waren und diese maßgeblich prägten, waren zum Beispiel Ericsson, Nokia und Intel. Natürlich hat sich Bluetooth seit dem Standard 1.0 gravierend weiterentwickelt.
- Norm 4.0 (wurde auch schon Ende 2009 verabschiedet. Erstmals ist der Protokollstapel „Low Energy“ verfügbar. . Ab Mitte 2011 waren ausreichend Chips für entsprechende Endgeräte, hauptsächlich Smartphones, verfügbar. BT 4.0 ist abwärtskompatibel mit allen vorherigen Versionen. In der Praxis spart Bluetooth 4.0 einiges an Strom (schnellerer Verbindungaufbau, Schlafphasen zwischen Sendezyklen).
- Normen 4.1 und 4.2. Version 4.1 wurde im Dezember 2013 verabschiedet, im Dezember 2014 folgte die Verabschiedung der Variante 4.2. Smart. Hauptaugenmerk bei der Variante 4.2 waren erhöhte Sicherheit, eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit und ein nochmals sparsamerer Modus mit besonders geringem Energieverbrauch.
- Im Dezember 2016 wurde Bluetooth 5.0 als neue Version final verabschiedet, der Standard ist bei Bluetooth-Lautsprechern aber nicht weit verbreitet. Eine Vervierfachung der Reichweite und eine Verdopplung der Datenrate (2 Mbit/Bruttowert ohne EDR).
- Vereinzelt gibt es noch Bluetooth Lautsprecher mit Near Field Communication/NFC (funktioniert nur mit Android Smartphones). Dahinter verbirgt sich ein drahtloser Standard, der das automatische Koppeln zweier Devices sicherstellt, sobald diese nahe beieinander sind (wenige Zentimeter voneinander entfernt). Aufgrund der ohnehin kinderleichten Kopplung von Smartphone und Bluetooth-Lautsprecher braucht man NFC aber definitiv nicht.
- Es gibt massenhaft Bluetooth-Profile, für die Übertragung von Bilddaten, für schnurlose Telefonie im Auto oder aber für Netzwerkverbindungen. Für die Audio-Übertragung (Audio-Streaming) ist das Bluetooth-Prodile A2DP (Advanced Audio Distribution Profile) zuständig.
Weitere Geräte Gattungen mit Bluetooth
Über Bluetooth kommunizieren natürlich nicht nur aktiver Lautsprecher und Smartphone. Auch drahtlose Tastaturen oder Mäuse nehmen über Bluetooth Kontakt zum PC oder Notebook oder zum Smart-TV auf. Sehr wichtiges Gerätegattung sind ferner Bluetooth.-Kopfhörer, die es als In-Ears, On-Ears oder Over-Ears von einer Vielzahl an Herstellern zu Preisen zwischen rund 100 bis 700 EUR gibt – beginnend mit einem brauchbaren qualitativen Niveau und endend bei der Güte, die auch den erfahrenen HiFi-Liebhaber aufhorchen lässt.
Fast alle aktuellen AV-Receiver, AV-Vorstufen und AV-Verstärker sowie einige Stereo-Verstärker und Stereo-Receiver verfügen zudem ebenfalls über Bluetooth.
Eine einfache Möglichkeit, auch ältere Komponenten „fit“ für die drahtlose Bluetooth-Übertragung zu machen, sind überdies Bluetooth-Adapter (ab rund 15 EUR bis ca. 100 EUR, je nach Qualität und Funktionsumfang) zu erwerben, die meist simpel über Analog-Cinch mit dem Verstärker oder Receiver verbunden werden.
Was die Reichweite angeht, sind die meisten Bluetooth-Lautsprecher Klasse 2-Devices mit einer Reichweite von 10 Metern.
Die Kopplung mit dem mobilen Device
Die Kopplung läuft mittlerweile denkbar einfach und zuverlässig ab:
- Ins Bluetooth-Menü des Smartphones gehen, Bluetooth aktivieren und das Smartphone auf „sichtbar“ schalten
- Anhand der Bedienungsanleitung des Bluetooth-Lautsprechers ermitteln, wie sich der Lautsprecher in den Kopplungszustand versetzen lässt. Oftmals z.B. drückt man die „Bluetooth“-Taste am Lautsprecher für mehrere Sekunden. Ist dies geschehen, ist der Lautsprecher bereit zur Verbindungsaufnahme.
- Sucht das Smartphone nach Bluetooth-Geräten in Reichweite, wird es nun auf den Lautsprecher stoßen. Innerhalb weniger Sekunden verbinden sich jetzt beide Komponenten miteinander.
Praktische Funktionen von Bluetooth-Lautsprechern
- : An den Bluetooth-Lautsprecher kann das Smartphone mittels USB angeschlossen werden, damit der Akku des Smartphones wieder aufgeladen wird.
- : Schon nach relativ kurzer Zeit (30 Minuten/1 Stunde) ist ein beträchtlicher Teil des Akkus vom Bluetooth-Lautsprecher wieder aufgeladen.
- 3,5mm Miniklinken-Anschluss. Hier kann man einen älteren MP3-Player kabelgebunden mit dem Bluetooth-Lautsprecher verbinden.
- Kopplungsmöglichkeit zum Stereo-Paar. Zwei Bluetooth-Lautsprecher gleichen Typs können einfach miteinander verbunden werden, um dann ein leistungsfähiges Stereo-Paar spielen zu lassen
- Qualcomm aptX für bessere Übertragungsqualität. Hier wird der Standard einer CD (16-Bit/44,1 kHz) erreicht. Funktioniert über eine Bluetooth A2DP Verbindung. Als noch nicht weit verbreitete, noch höhere Stufe gibt es überdies auch aptX HD (bis 96 kHz/24-Bit). Wichtig: Auch das Quellgerät muss diese Übertragungsnorm unterstützen.
- . Hier muss man nachschauen, nach welchem Standard der Bluetooth-Lautsprecher wasserdicht/wasserfest ist. Sehr beliebt ist z.B. der Standard IPX7: Schutz gegen das Eindringen von Wasser beim kompletten Eintauchen für eine begrenzte Wassertiefe und eine begrenzte Zeit (ein Meter Tiefe, 30 Minuten)
- . Komfortabel kann man mit dem Bluetooth-Lautsprecher auch telefonieren. Geht ein Anruf ein, wird die Musikwiedergabe automatisch unterbrochen, nach Beendigung des Gesprächs geht die Musikwiedergabe automatisch weiter.
Akustische Merkmale
Natürlich muss man die klangliche Leistung immer im Kontext zur Gerätekategorie sehen. Meist sind Bluetooth-Lautsprecher aufgrund der kompakten Abmessungen mit Breitband-Lautsprechern ausgestattet. Hierbei übernimmt ein einziges Lautsprecher-Chassis alle Frequenzbereiche. Um die Basswiedergabe trotz des kleinen Gehäusevolumens zu kräftigen, greift man bei kompakten Bluetooth-Lautsprechern nicht auf ein Bassreflexrohr – das schlichtweg nicht unterzubringen wäre -, sondern auf Passivmembranen zurück.
Größere und aufwändigere Bluetooth-Lautsprecher arbeiten mit klassischen Zweiwege-Lautsprechersystemen, die aus einem Hochtöner und einem Tief-/Mitteltöner beziehen. Aufgrund der geringen Abwärme und der sehr kleinen Bauweise werden in Bluetooth-Lautsprechern ausschließlich digitale Endstufen eingesetzt. Hinter der Endstufe befindet sich eine DSP-Elektronik, die dafür sorgt, dass das Leistungsvermögen der Endstufe optimal ans kompakte Gehäuse angepasst wird. Typische Leistungsdaten der Endstufe bewegen sich bei Bluetooth-Lautsprecher in Preiskategorien ab 150 EUR bis 600 EUR zwischen knapp 10 und knapp 150 Watt.
Akustische Leistungsfähigkeit
Wie wir es schon weiter oben im Text ansprachen, ist die Preisspanne bei Bluetooth-Lautsprechern groß. Aus klanglicher Sicht lohnt es sich, lieber mehr Geld in die Hand zu nehmen, da der Frust bei einem preiswerten Bluetooth-Speaker rasch durchkommt. Ab rund 150 EUR kann man sich über ein klares und recht lebendiges Klangbild freuen, zudem kann auch mit höherem Pegel gehört werden,
Fazit
Es gibt Bluetooth-Lautsprecher wie den sprichwörtlichen "Sand am Meer". Fast immer lohnt es sich aber, lieber etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, und zwar zum einen wegen des gerade eben beschriebenen besseren Klangs, aber auch, weil der Bluetooth-Lautsprecher optisch edler daherkommt und auch noch nach Jahren zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Die eingebauten Akkus sind meist so oft wiederaufladbar, dass ein Bluetooth-Lautsprecher bei normalem Gebrauch problemlos einige Jahre "überstehen" kann.
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