Der hochwertige Stereo-Verstärker
Schon öfters gab es dazu Specials. Mit diesen Ausführungen bringen wir alles auf den neuesten Stand. Wichtig zu wissen: In dieser Abhandlung beschäftigen wir uns ausschließlich mit Stereo-Vollverstärkern.
Inhalt:
- 1. Hochwertiger Transformator
- 2. Elektrolyt-Kondensatoren (Elkos)
- 3. Konsequenter Aufbau innen
- 4. Effektives Temperaturmanagement
- 5. Doppel-Mono-Aufbau
- 6. Kürzestmögliche Schaltwege
- 7. Mehrlagige Bodenplatte und erstklassige Gerätestandfüße
- 8. Hochpräziser Lautstärkeregler
- 9. Rein analoger Aufbau
- 10 Moderner Stereoverstärker mit DAC
- Fazit
Was macht einen hochwertigen Stereoverstärker aus?
1. Hochwertiger Transformator
Durch einen hochwertigen Transformator, oft als Ringkern-Transformator ausgeführt, wird stets eine optimale Stromlieferfähigkeit garantiert. Auch dann, wenn man mehrere Stunden mit hohem Pegel hört.
2. Elektrolyt-Kondensatoren (Elkos)
Elkos mit hoher Fassungskapazität. Selbst dann, wenn der eingebaute Transformator sehr leistungsstark ist, können, zum Beispiel bei hohem Grundpegel eine zusätzliche kraftvolle Orgel-Einlage beim Konzert, die Reserven nicht reichen. Dann greifen die Elkos als Kurzzeit-Stromspeicher ein und liefern den Strom für die benötigte Spitze. Sind die Elkos anschließend leer, laden sie sich im normalen Betrieb wieder auf für den nächsten Einsatz.
3. Konsequenter Aufbau innen
Netzteil, Transformator, digitale Schaltkreise, analoge Schaltkreise, der Endverstärker und die Control Unit, die das Geschehen überwacht, sind bei einem erstklassigen Stereoverstärker sorgfältig voneinander separiert. Einige sehr teure Verstärkermodelle haben einen Aufbau in getrennte Kammern, mit Trennwänden – hier ist dann kaum noch eine Beeinflussung möglich. Generell ist diese potentielle Beeinflussung gerade von End- und Vorverstärkersektion der Hauptgrund, warum besonders anspruchsvolle Anwender auf eine Vor-/Endstufenkombination zurückgreifen. Dadurch, dass sich die Prozesse der Vor- und Endverstärkung in getrennten Gehäusen abspielen, ist keine störende Beeinflussung möglich.
4. Effektives Temperaturmanagement
Zunächst müssen wir hier unterscheiden. Denn zahlreiche Verstärker setzen auf digitale Endstufen. Diese benötigen weitaus weniger Platz als die analogen Pendants, produzieren deutlich weniger Verlustwärme beim Verstärkungsprozess und sind außergewöhnlich leistungsstark. Gerade Vinylfans und Stereo-Liebhaber der „alten Schule“ möchten aber noch einen Stereoverstärker mit analogen Endstufen – die nach wie vor gerade für Musik besonders gut geeignet sind. Der analoge Verstärkungsprozess bringt jedoch viel Verlustwärme mit sich – das ganze Gerät erwärmt sich deutlich. Wird es zu heiß, kann es zu schweren Folgeschäden kommen, wie z.B. zu einem Austrocknen der Elkos. Daher ist es wichtig, dass große passive Kühlelemente so montiert sind, dass sie effektiv Wärme ableiten können.
5. Doppel-Mono-Aufbau
In der Ober- und Luxusklasse setzt beim bei vollintegrierten Stereoverstärkern auf einen Doppel-Mono-Aufbau. Noch häufiger ist diese Art des Aufbaus, bei der zwei absolut identisch aufgebaute Endverstärkerzüge komplett diskret arbeiten, bei reinen Endstufen anzutreffen. Aber auch Stereoverstärker finden sich mit diesem Prinzip, das für bestmögliche akustische Performance steht.
6. Kürzestmögliche Schaltwege
Damit das Signal absolut rein zum Lautsprecher kommt, ist der kürzeste Signalweg natürlich der Beste. Praktisch jeder Stereoverstärker bietet dem Stereofan auch noch die Option an, die Klangregelungen für Bässe und Höhen komplett aus dem Signalweg zu nehmen (Bypass, der Modus heißt dann oft „Direct“). Hat der Stereoverstärker analoge und digitale Eingänge sowie einen D/A-Konverter und ein Display, gibt es öfters beim Eingang eines analogen Signals einen „Pure Direct Mode“: Die digitale Sektion wird komplett abgeschaltet, das Display auch, und die Einstellungen für Höhen und Bässe sind im Bypass-Betrieb, also deaktiviert.
7. Mehrlagige Bodenplatte und erstklassige Gerätestandfüße
8. Hochpräziser Lautstärkeregler
Gerade hochwertige Geräte ab 2.000 EUR haben einen sehr exakt geführten Lautstärkeregler. Ein sehr gleichmäßig und vibrationsarm laufender Motor ist hier nötig, damit man auch mit der Fernbedienung exakt und fein regulieren kann. Früher gab es oft Stereoverstärker ohne Fernbedienung mit rein handbetriebenem Lautstärkedrehregler, heute ist diese Lösung nur noch selten zu finden. Grund war früher nicht, dass für eine Fernbedienung das Geld fehlte – ganz und gar nicht. Die elektrische Regelung war schlichtweg zu unpräzise.
9. Rein analoger Aufbau
Bin ich Vinylfan, und schließe meinen Plattenspieler an den Verstärker an, fahre ich besonders gut mit einem rein analogen Vollverstärker. Dann kann es schon einmal nicht zu potentiellen Beeinflussungen der Digital- und Analogsektion kommen. Zu bedenken ist hier nur: Wenn man einen CD-Player oder SACD/CD-Spieler oder einen Netzwerk-Player anschließen möchte, geht das NUR analog (XLR oder Cinch). Die Wandlung von der digitalen in die analoge Ebene findet demnach in der Quelle statt – die dann einen entsprechend hochwertigen D/A-Wandler haben sollte.
10 Moderner Stereoverstärker mit DAC
ist ein moderner Stereoverstärker mit DAC und kein rein analog arbeitendes Gerät gesucht, sollte dieser mindestens 192 kHz/24-Bit PCM verarbeiten können. Mehr und mehr geht es auch bis 384 kHz/32-Bit. Zudem sollte Direct Stream Digital (DSD) mindestens in 2,8 und 5,6 MHz verarbeitet werden. An digitalen Anschlüssen sind im Idealfall nicht nur die klassischen koaxialen und optischen Terminals vorhanden, sondern auch ein asynchroner USB-DAC nebst USB-B-Anschluss. Dann kann der Stereoverstärker auch HiRes-Dateien, die auf einem Notebook gespeichert sind, optimal aufbereiten.
Fazit
Wenn man einen hochwertigen Stereovollverstärker sucht, sollte man sich zunächst im Klaren darüber sein, welche Quellen wiedergegeben werden. Nur analoge (Plattenspieler) oder digitale und analoge? Je nach der Preisklasse wäre es dann sinnvoll, zu überprüfen, welche Merkmale eines hochwertigen Aufbaus der jeweilige Stereovollverstärker mitbringt.