Fakten rund um das Thema 8K und große Bilddiagonalen
Die Fernseher in deutschen Wohnzimmern weisen nicht nur eine stets größer werdende Anzahl an Features auf und wachsen im Bereich der nativen Panel-Auflösung – sie werden auch immer größer! Die Grenze der maximalen Bilddiagonalen am TV-Markt verschiebt sich immer weiter nach oben. Galt vor wenigen Jahren noch der 65-Zöller als Bildriese, werden heute sowohl OLED- als auch LCD-TVs u.a. von Panasonic, LG, Sony und Samsung in 75“, 82“, 88“ und sogar 98“ angeboten - Diagonalen, die man früher nur unter Verwendung eines hochwertigen Projektors realisieren konnte. Dass große Fernseher immer beliebter werden, bestätigen auch die Verkaufszahlen am Markt. Erst vor kurzem hat die Deutsche TV-Plattform bekannt gegeben, dass 40 Prozent der bis Ende Q3 2019 verkauften Fernseher eine Diagonale von 50 Zoll oder größer besaßen.
Über 55 Zoll liegt die Quote der verkauften Fernsehern zwar deutlich niedriger, dennoch setzen die großen Hersteller verstärkt auf solche Bildriesen. Die hohe Auflösung von 8K, also 7.680 x 4.320 Pixeln, steht bei den riesigen Diagonalen natürlich besonders im Fokus. Möchte man hier als „early Adopter“ einsteigen, muss man sich noch sehr stark auf das integrierte Upscaling verlassen, denn nativen Content in 8K gibt es noch kaum. Die integrierten Mehrkern-Prozessoren leisten hier in so gut wie allen Geräten aber exzellente Arbeit und lassen Material, dass in 4K Ultra HD oder in FullHD vorliegt, in ausgezeichneter Qualität erstrahlen. Verantwortlich zeichnen dafür modernste KI-Algorithmen (Künstliche Intelligenz), die das Quellmaterial analysieren, auf große Vergleichsdatenbanken zugreifen und das niedriger auflösende Material entsprechend optimieren. Die Datenbanken liegen auf Servern der TV-Hersteller, hier werden nach und nach riesige Bildmengen ausgewertet und die Datenbanken mit neuen Informationen gefüttert, per Firmware-Update gehen die Daten dann an den jeweiligen Fernseher.
Die Pixeldichte, also das Verhältnis von Auflösung zur Bilddiagonale, verschiebt sich mit der hohen 8K-Auflösung noch weiter nach oben. Selbst bei den größten verfügbaren Diagonalen liegen die einzelnen Pixel so nahe beieinander, dass das menschliche Auge kein störendes Pixelraster mehr wahrnimmt. Dennoch müssen die einzelnen Pixel noch klar differenzierbar sein und dürfen sich nicht überlagern – nur dann handelt es sich um echte 4K- bzw. 8K-Auflösung, die auch einen klaren Benefit für den Anwender darstellt. Kann ein Fernseher diese Differenzierbarkeit nicht erfüllen, können Unterschiede zwischen 4K- und 8K-Auflösung gar nicht wahrgenommen werden.
Natürlich spielt hierbei auch der Betrachtungsabstand eine entscheidende Rolle. Je größer der Abstand, desto schwieriger wird die Differenzierung für das menschliche Auge. Aus den häufig üblichen zwei bis drei Metern Betrachtungsabstand im Wohnzimmer kann ein normalsichtiger Mensch etwa 0,6 bis 0,9 mm unterscheiden. Ein TV mit einer Auflösung von 8K und einer Bilddiagonale von 70 Zoll weist 0,2 mm große Pixel auf, bei einem 4K-TV beträgt die Kantenlänge eines Pixel 0,4 mm. Ein Pixelraster sollte man also in der Praxis weder bei einem 8K-, noch bei einem 4K-Fernseher erkennen. Das Ganze stellt sich natürlich noch extremer dar, je geringer die Bilddiagonale des Fernsehers ist.
Fazit
Große TVs haben also auch abgesehen von dem grundsätzlich spektakulären Eindruck eines großen Bildes ihre Daseinsberechtigung und sind, gerade bei der hohen 8K-Auflösung, in der Lage, feine Details enorm präzise abzubilden. Im gleichen Atemzug muss man natürlich erwähnen, dass kleinere Bilddiagonalen bei hohen Auflösungen möglicherweise nur bedingt alle Vorteile eines 8K-Bildes sauber abbilden können. Gerade beim Samsung Q950 in 55 Zoll ist dies natürlich ein interessanter Punkt, hier gilt es definitiv den Betrachtungsabstand entsprechend zu verringern, um den größtmöglichen Benefit der hohen Auflösung zu haben. In speziellen Anwendungsbereichen kann die 55“-Größe zudem aber ebenfalls punkten, so z.B. bei Hobby-Fotografen, die ihre Bilder in den in der Photographie gängigen sehr hohen Auflösungen direkt am TV betrachten oder gar bearbeiten wollen. Grundsätzlich aber empfiehlt es sich, wenn man sich für den Einstieg in die 8K-Welt entscheidet, auf Bilddiagonalen ab 65“ und größer zu setzen.