Audio-Streaming FAQ & RatgeberHier erfahren Sie alles Wesentliche zum Thema Audio-Streaming
Inhalt:
- Wie sahen die Anfänge des Audio-Streamings aus?
- Welche Geräte unterstützen Audio-Streaming?
- Welche Arten des Audio-Streamings gibt es?
- Wie sehen die Voraussetzungen fürs Audio-Streaming (Internetverbindung, notwendige Geschwindigkeit, Server im Netzwerk etc.) aus?
- Wie funktioniert die Einbindung einer Streaming-Komponente ins Netzwerk?
- Rechtliche Aspekte des Streamings
- Was versteht man unter klassischem Audiostreaming?
- Was versteht man unter Hi-Res-Audio-Streaming?
- Was ist überhaupt Hi-Res-Audio?
- Wie kommt man an hochauflösendes Audiomaterial?
- Welche Hi-Res-Audio-Dateiformate und welche Auflösungen gibt es?
- Kann man auch Dolby Atmos / 3D-Audio streamen?
- Hi-Res Audiostreaming – mit welchen Komponenten?
- Mit welchen Geräten kann ich Audiostreams wiedergeben?
- Wie unterscheidet sich die Qualität der unterschiedlichen Streaming-Wege? (kabelbasiert, wireless, Bluetooth)?
- Welche Vorteile bieten kostenpflichtige/Abo-basierte Audiostreaming-Dienste?
- Welche Vorteile bietet Roon?
- Übersicht über Streaming-Plattformen (Basis für den Zugriff auf sämtliche Streaming-Dienste) – Welche proprietären Plattformen gibt es?
- Übersicht über Streaming-Plattformen: Welche offenen oder herstellerübergreifenden Plattformen gibt es?
- Welche Vorteile/Nachteile bieten proprietäre/offene Streaming-Plattformen?
Wie sahen die Anfänge des Audio-Streamings aus?
Schon früh in den 2000er Jahren gab es vereinzelt erste Komponenten, damals z.B. von Kenwood, die man ins Heimnetzwerk einbinden konnte, um z.B. Dateien vom PC wiederzugeben. Die Einbindung ins Netzwerk erfolgte kabelbasiert per Ethernet-Anschluss und insgesamt gesehen war das Prozedere noch relativ kompliziert. Lediglich erfahrenen Anwendern konnte man die Integration und Konfiguration zumuten.
Während inzwischen die Netzwerkeinbindung nahezu vollautomatisch erledigt wird, das Ethernetkabel muss man in der Regel einfach nur an das Gerät anstecken und auch die WLAN-Verbindung kann man per einfacher Passwort-Eingabe oder schlicht per WPS-Knopfdruck vollziehen, war die Installation in dieser frühen Phase mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Hinzu kam, dass aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte der Hersteller auch die Geräte im Netzwerk-Bereich ihren Dienst verweigerten. Die heimischen Netzwerkumgebungen waren zu unterschiedlich und insgesamt noch nicht so ausgereift wie heute. Aktuell ist alles weitgehend standardisiert, so dass bei der Einbindung und Inbetriebnahme kaum Probleme zu erwarten sind. Sollte man auf Probleme stoßen, so liegt dies meist in einer unüblichen Konfiguration des eigenen Heimnetzwerks.
Etwas später nach den Anfängen mit der Möglichkeit, Audiodateien von einem PC bzw. Server wiederzugeben, folgten Netzwerk- und Streamingmodule z.B. in AV-Receivern, die bereits über etwas mehr Features verfügten. Zunächst war meist eine Internet Radio-Tuner-Plattform (beliebt: das zuerst kostenlose und nun kostenpflichtige vTuner – heutzutage in der Regel durch TuneIn ersetzt) sowie die Möglichkeit, Audiodateien vom Home Server/NAS-Systemen via DLNA wiederzugeben, integriert.
- Neu am Markt der Streamer: WiiM. Jede Komponente mit einem sensationellen Preis-/Leistungsverhältnis und exzellenter Klangqualität: Der Einsteiger-Streamer: WiiM Mini, die Mittelklasse: WiiM Pro, Oberklasse: WiiM Pro plus, All-In-One-Gerät: WiiM Amp, Flaggschiff-Streamer: WiiM Ultra.
Verschiedene Streaming-Anbieter, wie man sie heute zuhauf findet, gab es allerdings noch nicht. Die Dateien, die über das Netzwerk an die Komponenten übertragen wurden, wurden in der Regel vom Anwender selbst digitalisiert und auf dem eigenen Server lokal gespeichert. Auch gab es keine spezielle Software, die für Übersicht in der eigenen Musikbibliothek sorgte, man war auf die Ordner-Struktur des Home-Servers angewiesen. Dann bürgerten sich auch Direkt-Anschlüsse für Apple iOS-Komponenten ein – kann man auch noch unter dem Oberbegriff „Streaming“ führen. Schloss man das iPhone/den iPod mittels eines speziellen Kabels an den AVR an, konnten Musik-Inhalte der Apple iOS-Komponente wiedergegeben werden. Auch gab es sogenannte „iPod Docks“, bei denen der beliebte Musikplayer direkt angedockt werden konnte und dann zur Wiedergabe der eigenen Musiktitel diente.
Plattformen wie HEOS von Denon und Marantz, MusicCast von Yamaha, Bluesound, etc., die in ihrer Funktionsvielfalt deutlich komplexer sind und gleich mehrere Streaminganbieter, Internetradio, Netzwerkwiedergabe kombinieren, kamen erst später auf. Dann aber erhöhte sich auch der Bedienkomfort enorm. Ein generell übersichtliches Design schaffte Durchblick in den inzwischen auch größer gewordenen Musikbibliotheken der Anwender. Zudem konnte man dann auch eigene Playlisten erstellen und Radio-Favoriten festlegen. Nicht nur bei den Streamingdiensten wurde das Angebot erweitert, auch bei den unterschiedlichen Dateiformaten wurde die Auswahl größer.
Hochauflösende Dateien, wie z.B. FLAC, wurden immer verbreiteter und schafften es schließlich auch dem bislang unter HiFi-Enthusiasten eher kritisch beäugten Audio-Streaming, ein neues Image zu verleihen. Die digitale Übertragung von Audiosignalen über Netzwerk- und Funkprotokolle war nun auch mit guter Klangqualität möglich. Sogar so gut, dass die klassischen Datenträger (z.B. CD) klar übertroffen werden.
Auch heute optimieren und verfeinern die Anbieter, sowohl die Musikstreamingdienste als auch die Anbieter von Geräten, das Nutzererlebnis beim Audio-Streaming. Mit dem MQA-Containerlassen sich Studio-Master-Dateien effizient verpacken, immersives 3D-Audio-Streaming findet Einzug bei immer mehr Anbietern und der Bedienkomfort steht natürlich im Fokus. Mit Roon gibt es gar ein Musikverwaltungssystem, welches sämtliche Streaminganbieter und die eigene digitale Musikbibliothek kombiniert und enorm komplexe Zusatzfunktionen bietet, die das Erlebnis „Musik hören“ vervollständigen. Dennoch ist das System sehr einfach zu bedienen.
In diesem Kompendium fassen wir alles Wissenswerte zum Thema Audio-Streaming zusammen.
Welche Geräte unterstützen Audio-Streaming?
Stand 2023 gibt es eine große Auswahl an Komponenten, die sämtliche Arten des Audio-Streamings unterstützen. Es gibt nahezu keine Geräte-Kategorie, die Streaming ausschließt. Aktivlautsprecher, Soundbars, All-in-One-Systeme, klassische HiFi-Komponenten wie CD-Player, Verstärker oder Receiver, AV-Verstärker und AV-Receiver, alles gibt es mit Streaming-Funktion. Natürlich gibt es auch dedizierte Komponenten wie Netzwerkplayer und Streamer. Diese verbindet man mit der, eventuell schon vorhandenen HiFi-Kette, und erweitert den Funktionsumfang um qualitativ hochwertiges Audio-Streaming.
Hersteller wie Denon und Marantz oder Yamaha statten gleich nahezu das gesamte Produktsortiment mit der hauseigenen Streaming-Plattform aus. Dabei kann man dann gleich von der Multiroom-Funktionalität profitieren, die die Geräte ebenfalls mitbringen. Mehrere Komponenten werden dabei innerhalb einer Plattform verbunden und können über eine einzige App direkt angesteuert werden.
Audio-Streaming ist auch keiner Preisklasse zuzuordnen. Streaming-Features gibt es von der günstigsten Preiskategorie (z.B. ein einfacher Bluetooth- oder WLAN-Lautsprecher) bis hin zu dedizierten High-End-Boliden, Preis nach oben völlig offen. Das bedeutet natürlich auch, dass das Qualitätserlebnis beim Audio-Streaming ein breites Spektrum aufweist. Es lässt sich in einfachster Form mit einem einzelnen Lautsprecher Musik über das Netzwerk oder per Bluetooth wiedergeben. Genauso kann man aber auch in ausgezeichneter Qualität über eine hochwertige HiFi-Kette Musik genießen, die in digitaler Form über ein drahtloses oder kabelbasiertes Netzwerk übertragen wird.
Welche Arten des Audio-Streamings gibt es?
Im lokalen Netzwerk
Innerhalb des eigenen Netzwerks greift man in Kombination mit einem entsprechenden Gerät auf Audiodateien zu, die sich auf Geräten befinden, die ebenfalls mit dem heimischen Netzwerk verbunden sind. Das können mobile Geräte, wie z.B. ein Smartphone oder ein Tablet sein, aber auch Computer, Notebooks, Macs, etc. Bei Anwendern, die über größere digitale Musikbibliotheken verfügen, befinden sich die Dateien häufig auf einem dedizierten Home Server oder NAS-System (Synology, QNAP, etc.). Die Audiodateien können vom Anwender selbst digitalisiert oder von einer Plattform, die Musikdownloads bereitstellt, heruntergeladen worden sein.
Die Übertragung kann über DLNA oder auch UPnP erfolgen. Welcher Übertragungsstandard genutzt wird, bekommt der Anwender kaum noch mit. Für die komfortable Verwendung setzen praktisch alle Hersteller auf die komfortable Bedienung per Smartphone- bzw. Tablet-App.
Abgesehen von der DLNA/UPnP setzt man inzwischen auch häufig auf proprietäre Protokolle wie Airplay 2 oder Google ChromeCast. Diese nutzen zwar zum Teil die DLNA-Basis, erweitern dessen Feature-Set aber erheblich und garantieren höheren Bedienkomfort.
Im lokalen Netzwerk können sowohl komprimierte als auch hochauflösende Dateien völlig problemlos gestreamt werden. Man muss natürlich bedenken, dass nur Formate übertragen und verarbeitet werden können, die das jeweilige Streaming-Gerät (Stereo-Verstärker, AV-Receiver, WLAN-Lautsprecher, etc.) unterstützt. Je höher die Auflösung der Audiodatei, desto höher auch die notwendige Bandbreite. Bei der Kabelverbindung in der Regel gar kein Thema, muss man bei WLAN darauf achten, dass man einen modernen Standard verwendet, wenn man große Datenmengen übertragen möchte.
Online-Streaming
Beim Online-Musikstreaming ist eine Internet-Verbindung zwingend nötig. Hier liegen die Dateien nicht im Heimnetzwerk vor und wurden auch nicht von einer Download-Plattform (wie z.B. Highresaudio.com) heruntergeladen. Die Dateien werden vom Streaminganbieter „on demand“ zur Verfügung gestellt, gestreamt.
Steht die Verbindung zum Internet, kann man mittels der Streaming-fähigen Komponente z.B. Internetradio-Stationen empfangen oder aber auf Musikstreaming-Dienste aus dem Internet wie Spotify, Tidal, Qobuz, Apple Music, Amazon Music, YouTube Music oder Deezer zurückgreifen.
Während man bei der Internetradioplattform, ähnlich zum UKW- und DAB-Radioempfang, eine Radiostation mit gewünschter Musikstilrichtung auswählt, kann man bei Online-Musikstreamingdiensten die gewünschten Interpreten und Titel selbst auswählen und persönliche Playlisten erstellen. Auch von bekannten Künstlern kuratierte Wiedergabelisten gibt es und durch spezielle Algorithmen, die den eigenen Musikgeschmack erkennen, können weitere Künstler und Titel vorgeschlagen werden. Die personalisierten Empfehlungen der verschiedenen Anbieter haben sich in den letzten Jahren drastisch verbessert und sorgen häufig dafür, dass man für sich noch unbekannte Interpreten entdeckt.
Wer die Dienste uneingeschränkt verwenden möchte, braucht meist ein Abonnement. Je nach Dienst und gewünschter Audioqualität liegen die Preise zwischen unter 10 und über 20 Euro pro Monat. Kostenlos verfügbare Optionen gibt es durchaus auch, diese finanzieren sich aber über Werbeeinblendungen, die zwischen den Musiktiteln abgespielt werden.
Bluetooth
Auch über das Bluetooth-Protokoll kann man drahtlos Audiosignale übertragen. Im Vergleich zum Netzwerk-Streaming ist man hier bezüglich der Bandbreite und der Reichweite (in der Regel ca. 10m) deutlich eingeschränkt. Bluetooth-fähige Geräte, häufig das Smartphone oder ein Tablet, werden per Bluetooth direkt mit der Wiedergabe-Komponente verbunden. Die auf dem Smartphone oder Tablet lokal gespeicherten Audiodateien können ebenso wiedergegeben werden wie Streams von Spotify, Apple Music, Tidal etc. Kontrolliert wird hier alles über die App des jeweiligen Dienstes auf dem Smartphone.
Ohne proprietäre Codec erfolgt die Übertragung mittels SBC (Low Complexity Subband Codec). Dieser Standard ist universell kompatibel, die Datenrate ist allerdings auf 328 kBit/s beschränkt. Höhere Auflösungen als 16-Bit/48 kHz lassen dann proprietäre Codecs wie aptX, aptX HD und LDAC zu.
Mit aptX HD sind Auflösungen von max. 48 kHz/24-Bit möglich und die Bandbreite erweitert sich auf 576 kbit/s. Mit aptX LL steht auch eine „low latency“-Variante zur Verfügung, um Audioversatz zu vermeiden. Mit aptX Lossless sind grundsätzlich noch höhere Datenraten und auch höhere Auflösungen möglich. Gleiches gilt für den von Sony erfundenen und auch primär bei Sony Geräten integrierte LDAC-Codec.
Allerdings: Sowohl das Bluetooth-fähige Mobilgerät, auf dem sich die Audiodateien befinden, als auch die Wiedergabekomponente müssen den entsprechenden Codec unterstützen. Nur dann wird das volle Potential ausgeschöpft. Da es sich um proprietäre Codecs handelt, ist dies keinesfalls oft gegeben. Und grundsätzlich kommt man nicht annähernd an die Datenraten und Auflösungen heran, die beim Netzwerkstreaming gegeben sind. Hier liegen die Übertragungswerte nicht bei „Kilobit pro Sekunde“, sondern bei „Megabit pro Sekunde“, also tausendfach höher. Wer auf Klangqualität hohen Wert legt, ist dort besser aufgehoben.
Maximale Datenraten per Bluetooth in der Übersicht:
- SBC: 48 kHz/16-Bit, bis zu 328 kbit/s
- AAC: 44.1 kHz/24-Bit, bis zu 250 kbit/s
- aptX: 48 kHz/16-Bit, 352 kbit/s (zuverlässig hohe Datenrate)
- aptX HD: 48 kHz/24-Bit, 576 kbit/s
- aptX Lossless: 44.1 kHz/16-Bit lossless, 96 kHz/24-Bit lossy, bis zu 1.200 kbit/s
- LDAC 44.1 kHz/16-Bit lossless, 96 kHz/24-Bit lossy, bis zu 990 kbit/s
Wie sehen die Voraussetzungen fürs Audio-Streaming (Internetverbindung, notwendige Geschwindigkeit, Server im Netzwerk etc.) aus?
Für reines Audio-Streaming im eigenen Netzwerk ist prinzipiell keine Internetverbindung erforderlich. Ein Computer bzw. ein Home-Server oder eine NAS-Festplatte, auf dem sich die Musikbibliothek befindet und das eigene (WLAN-)Netzwerk reichen aus, um die Daten vom Speicherort zur wiedergebenden Komponente zu transportieren. Natürlich muss die Komponente Audio-Streaming unterstützen.
Für Internetradio sowie Musikstreaming-Dienste wie Spotify, Tidal, Qobuz und Deezer ist eine Internetverbindung erforderlich. Die aktuell gängigen Internet-Geschwindigkeiten reichen locker aus. Selbst in ländlichen Gegenden kann man hier, ganz im Gegensatz zum Video-Streaming, generell davon ausgehen, dass die örtliche Internet-Geschwindigkeit für Musik-Streaming ausreicht. Das gilt auch für die Wiedergabe von Dateien in CD-Auflösung (ca. 1.411 kbit/s) und hochauflösende Dateiformate. Allerdings muss man hier darauf achten, dass man auf einen modernen WLAN-Standard setzt, wenn die Übertragung kabellos erfolgen soll.
Wie funktioniert die Einbindung einer Streaming-Komponente ins Netzwerk?
Einige unserer Kunden schrecken davor zurück, sich im Zusammenhang mit so etwas Entspannendem wie Musikhören einer notorisch stressbehafteten und komplizierten Tätigkeit wie einer Netzwerkeinrichtung zu befassen. Das können wir einerseits sehr gut verstehen, auf der anderen Seite steht aber das Erfolgsgefühl, das sich einstellt, wenn man eine schwierige Aufgabe dann doch gemeistert hat. Hier erhalten Sie die grundlegenden Informationen zur Netzwerkeinbindung ...
Wie geht es kabelbasiert?
Sehr einfach – ein geeignetes RJ45 Ethernetkabel zwischen Gerät und Router bzw. einer geeigneten Netzwerk-Dose in der Wand. Weitere Einstellungen sind nur dann notwendig, wenn man als erfahrener Anwender eigene IP-Adressen im Netzwerk vergeben möchte.
Wie funktioniert es Wireless (WPS oder per Kennwort)?
In den Einstellungen sämtlicher Streaming-Komponenten, die sowohl über die Möglichkeit der kabelgebundenen als auch der kabellosen Netzwerkintegration verfügen, kann man die gewünschte Variante auswählen. Bei der kabellosen Verbindung gestaltet sich die WiFi Protected Setup (WPS) Variante als besonders einfach. Praktisch jeder moderne Router verfügt über eine WPS-Taste. Wird das WPS-Menü beim Streamer aufgerufen und nach einem WPS-Signal eines kompatiblen Routers gesucht, hat man meist zwei Minuten Zeit, die WPS-Taste am Router zu drücken. Im Anschluss verbinden sich Streamer und Router automatisch.
Version 2 ist etwas umständlicher, weil das lange Kennwort des Routers im Konfigurationsmenü der Streaming-Komponente eingegeben werden muss. Wird das Gerät per App (z.B. Chromecast Audio oder Hersteller-eigene Plattform) eingerichtet, ist das meist schnell erledigt. Muss man auf die Fernbedienung zurückgreifen, kann die Eingabe eines sicheren Passworts schon mal für etwas Frust sorgen.
Verfügt man über kompatible Komponenten und ein Apple-Device (iPhone, iPad) gelingt auch häufig die sehr unkomplizierte Einrichtung der Komponente als „AirPlay-Lautsprecher“. Die Einrichtung kann über das WLAN-Menü des Apple-Gerätes per Knopfdruck gestartet werden. Das Passwort wird dann direkt vom Smartphone auf das Gerät übertragen und die Netzwerk-Verbindung steht.
Es spielt dann auch keine Rolle, ob Airplay als Übertragungsprotokoll überhaupt verwendet wird. Das HiFi-Gerät befindet sich ganz normal im Heimnetzwerk, identisch zur manuellen Integration, und kann auch so genutzt werden.
Und wie geht der Aufbau einer Bluetooth-Verbindung?
Meist sehr einfach – die Audio-Streaming-Komponente muss in den Pairing-Modus versetzt und vom Smartphone oder Tablet gefunden werden. Das dauert meist maximal zwei Minuten. Das Gerät erscheint in den Bluetooth-Einstellungen des kompatiblen Endgerätes und mit einem einfachen Klick koppeln sich beide Komponenten binnen wenigen Sekunden. Schaltet man die Audiokomponente ein, verbindet sie sich nach der Initial-Kopplung automatisch mit dem bereits bekannten Smartphone oder Tablet.
Inzwischen sind auch Mehrfach-Verbindungen möglich. Mehrere Bluetooth-fähige Geräte können der Komponente Audiosignale zuspielen, ohne dass man ständig die Kopplung erneut durchführen muss.
Rechtliche Aspekte des Streamings
Hier erfahren Sier, was Sie beim Streaming beachten müssen, um nicht von einem Anwaltsschreiben wegen angeblicher Rechteverletzung überrascht zu werden.
Ist Streaming in jedem Fall legal?
Streaming ist nicht in jedem Fall legal. Es gibt legale und illegale Streaming-Anbieter. Bei einem legalen Streaming-Anbieter ist das Streaming legal. Es ist bei diesen Anbietern zumeist kostenpflichtig. Das Streaming von illegalen Quellen ist zwar nicht legal, doch ist es nicht immer möglich, die illegalen Nutzer zurückzuverfolgen.
Kostenloses Streaming ist illegal, wenn Filme oder Musikinhalte gestreamt werden, die sonst nur über kostenpflichtige Plattformen angeboten werden. Diese Inhalte sind auf den kostenlosen Quellen mitunter an einer schlechten Qualität erkennbar. Mehr Informationen zur Rechtslage erfahren Sie auf anwalt.org
- Tipp: Auf YouTube wurden die Inhalte legal eingestellt. Es ist daher völlig legal, diese Inhalte kostenlos anzuschauen.
Was kann passieren, wenn ich illegal Musik streame?
Wer illegal Musik streamt, muss mit Sanktionen rechnen, da es sich um eine Urheberrechtsverletzung handelt. Die Urheber streben oft eine außergerichtliche Einigung mit dem illegalen Nutzer an und erteilen dem Nutzer in der Regel eine Abmahnung. Da die Abmahnung zumeist von einem Anwalt aufgesetzt wird, ist sie kostenpflichtig. Kommt zum illegalen Streaming noch ein Filesharing hinzu, wird die Geldstrafe noch höher. Der Nutzer muss mit einer Schadenersatzklage und einer Geldstrafe von ungefähr 1.500 Euro rechnen.
Vom illegalen Nutzer kann Schadenersatz verlangt werden. Die Höhe des Schadenersatzes entspricht zumeist dem Betrag, den der Nutzer für die legale Nutzung hätte zahlen müssen.
Was versteht man unter klassischem Audiostreaming?
Beim klassischen Audiostreaming werden Audiosignale in geringer Bandbreite übertragen. Meistens handelt es sich um verlustbehaftet komprimierte Dateiformate wie MP3 und AAC. Diese erfordern nur eine geringe Bandbreite und wenig Speicherplatz. Es handelt sich hier auch keinesfalls um Relikte aus früheren Zeiten. Spotify, der größte Musikstreaminganbieter, setzt auch heute noch auf das komprimierte Format MP3.
Allerdings mit einer Datenrate von 320 kbit/s. Der Unterschied zu einer CD ist in der Praxis nur in Einzelfällen wahrnehmbar. Wer früher schon verlustfreie Dateien bevorzugte, hat meist auf das WAV-Format gesetzt. Allerdings waren die Dateien entsprechend groß und nahmen viel Speicherplatz in Anspruch. Heute wird eher FLAC verwendet, sowohl für konventionelle Dateien als auch hochauflösende Formate.
Das Streaming kann auf mehrere Arten passieren. Entweder man hat z.B. lokal gespeicherte MP3-Files auf einem Home Server oder NAS-System und kann diese dann auf den Streamer zur Wiedergabe dirigieren. Oder aber man gibt Datenstreams von Streaming-Diensten wie Spotify, Deezer oder SoundCloud wieder, die die verlustbehaftet komprimierten Dateien in relativ hoher Bandbreite zur Verfügung stellen.
Was versteht man unter Hi-Res-Audio-Streaming?
Streaming im Hi-Res-Format (High Resolution) ist eine der bahnbrechendsten Entwicklungen in der Geschichte der Musikwiedergabe. Nach der Lektüre der folgenden Absätze wissen Sie alles Wesentlich zum Thema Hi Res ...
Wie kommt man an hochauflösendes Audiomaterial?
Hier gibt es unterschiedliche Wege. Als erstes finden sich im Internet zahlreiche Anbieter wie Highresaudio.com, wo man gegen entsprechende Gebühr Titel, auch ganze Alben, in hochauflösender Audioqualität mittels PC oder Notebook herunterladen und dann z.B. auf einem Home Server abspeichern kann. Diese können dann vom Home Server oder NAS-System zum Streamer transportiert und von letzterem wiedergeben werden.
Variante 2: Die Verwendung von hochauflösenden Audiostreams (z.B. Qobuz, Tidal, Amazon Music HD, HRA-Streaming, etc.). Hier wird direkt in hochauflösender Audioqualität gestreamt. Man sollte aber vorsichtig sein, denn z.B. Tidal Master Quality streamt in MQA (Master Quality Authenticated), einem speziellen Container, der die hochauflösenden Audiodateien so geschickt packt, dass sie nicht mehr Bandbreite als ein Stream in CD-Qualität (44,1 kHz/16-Bit) benötigen. MQA wird allerdings nur von wenigen Streaminganbietern unterstützt, allen voran Tidal. Auch muss man darauf achten, dass das Streaming-Gerät die Verarbeitung des speziellen Containers unterstützt.
Auch auf Blu-ray Discs findet man hochauflösende Audiotonspuren. Allerdings werden die Scheiben häufig für Surround-Abmischungen oder immersives 3D-Audio herangezogen. Eine riesige Auswahl an Stereo-Material findet man vorwiegend als Download oder Stream.
Welche Hi-Res-Audio-Dateiformate und welche Auflösungen gibt es?
Apple Lossless Audio Coding (ALAC), AIFF , WAV und FLAC sind hier seit den Anfängen des Audiostreamings vertreten. Die große Mehrheit der Streaminganbieter setzt auf FLAC.
Die Auflösungen liegen meist maximal bei 192 kHz/24-Bit (2-Kanal), sehr häufig auch bei 96 kHz/24-Bit. Es gibt auch Mehrkanal-Material (5.1 meist bis 96 kHz/24-Bit, und sogar z.B. Dolby Digital Streams sind zu finden). Auflösungen gibt es zahlreiche: von 48 kHz/24-Bit über 88,2 kHz/24-Bit bis zu 192 kHz/24-Bit. Vereinzelt auch 384 kHz/32-Bit Files in Studio-Qualität oder 192 kHz-Files mit erweiterter Bittiefe (32-Bit).
Die Tracks in höchster Auflösung stehen auch heute noch häufig nur als Download zur Verfügung. Sonderfall ist Direct Stream Digital (DSD). Hier liegt ein komplett anderes Basis-System zugrunde. Basieren die anderen Formate alle auf PCM-Samples, kommt bei Direct Stream Digital eine 1 Bit Delta-/Sigma-Wandlung zum Einsatz, die auch einen speziellen Wandler erfordert.
Meist ist dieser, aufgrund der höheren Kosten, nicht an Bord, das heißt: DSD-Dateien können entgegengenommen und verarbeitet werden, allerdings erfolgt Geräte-intern auf digitaler Ebene die Wandlung von DSD in PCM. PCM-Samples kann dann jeder gebräuchliche D/A-Wandler von der digitalen in die analoge Ebene transformieren. DSD hat komplett andere Abtastraten, man spricht von DSD 2,8 MHz, DSD 5,6 MHz und von Quad-DSD oder DSD 11,2 MHz. Nur absolute Highend-Wandler z.B. von ESS können nativ DSD verarbeiten und wandeln nicht in PCM.
Kann man auch Dolby Atmos / 3D-Audio streamen?
Qualitativ hochwertige Musikwiedergabe beschränkt sich nicht nur auf Stereo oder 5.1-Surround. Inzwischen haben viele Künstler die Möglichkeiten von 3D-Audio für sich entdeckt und die Auswahl an Alben und Veröffentlichungen verschiedenster Künstler wird immer größer. Dolby Atmos, und auch 360 Reality Audio auf der Basis von MPEG-H, haben bereits ihren Weg auf Musikstreaming-Plattformen gefunden und erfreuen Mehrkanal-Enthusiasten mit immersiven Klangerlebnissen. Dazu gehören auch die großen Plattformen Apple Music, Amazon Music Unlimited und Tidal.
Dennoch müssen wir festhalten, dass Stand 2023 das Streaming objektbasierter Tonformate noch mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Die meisten Plattformen der großen Hersteller (wie z.B. HEOS) unterstützen 3D-Audio noch nicht nativ und geben dann nur ein Stereosignal aus. Unproblematischer ist es, wenn man z.B. auf „Tidal Connect“ zurückgreifen kann. Identisch zu Spotify Connect verbindet sich die App dann direkt mit dem Streaming-Player und der volle Funktionsumfang des Streaminganbieters inklusive Atmos-Wiedergabe steht zur Verfügung. Aber auch hier gilt, dass die HiFi-Komponente die Connect-Funktion unterstützen muss.
Besteht Interesse am Streaming von 3D-Audioformaten, muss man penibel darauf achten, dass dieses Feature vom gewünschten Gerät unterstützt wird.
In den Anfängen des hochauflösenden Streaming-Zeitalters musste man genau schauen, ob das im Gerät verbaute Streaming-Modul mindestens nativ 192 kHz/24-Bit verarbeiten kann. Inzwischen ist das auch in niedrigeren Preisbereichen beinahe Standard bzw. liegen die Datenraten noch höher. Auch die verbauten Wandler sind praktisch alle in der Lage, die hochauflösenden Dateien zu prozessieren. Wichtig ist natürlich immer noch, dass die gewünschten Dateiformate unterstützt werden. In der Regel ist das aber kein Problem, außer man verfügt über exotische Dateien in der eigenen Musikbibliothek auf dem Home-Server.
Der verwendete Verstärker zur Wiedergabe sollte entsprechend hochwertig sein und auch die angeschlossenen Lautsprecher müssen gewisse Kriterien erfüllen. So sollte der Hochtöner mindestens bis auf 30 kHz spielen. Es gibt sensationelle Hochtöner, wie z.B. den quSense von Quadral, der sogar bis hoch auf 50 kHz spielen kann. Natürlich gibt es auchSoundbarsmit Streaming-Modul oder All-In-One-Tabletop-Streaming-Aktivlautsprecher. Diese aber sind, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, für eine echte Hi-Res-Audio-Wiedergabe aufgrund des schlichten Aufbaus nur eingeschränkt geeignet.
Mit welchen Geräten kann ich Audiostreams wiedergeben?
Die Auswahl ist hier inzwischen enorm groß. Vom kompakten Single-Streaming-Lautsprecher oder einer Soundbar über den CD-Player mit Netzwerkfunktionen bis hin zu Stereo-Aktivlautsprechern oder hochwertigen Stereo- und Mehrkanal-Verstärkern und Vorstufen mit Streaming-Modul – Produkte aus nahezu jeder Kategorie können prinzipiell für konventionelles und auch hochauflösendes Audiostreaming geeignet sein.
Natürlich gibt es auch dedizierte Streamer – das ist dann ein entweder sehr kompakter oder auch im klassischen 43 cm Rastermaß gehaltener Netzwerk-Player, der sich besonders dann empfiehlt, wenn eine bereits bestehende HiFi- oder Mehrkanal-Anlage „fit“ fürs neue Streaming-Zeitalter gemacht werden soll.
Wie unterscheidet sich die Qualität der unterschiedlichen Streaming-Wege? (kabelbasiert, wireless, Bluetooth)?
Dadurch, dass es jetzt extrem schnelle drahtlose Heimnetzwerke gibt (WiFi 6 / 802.11ax mit bis zu 9.600 MBit/s), kann man auch Hi-Res-Audiostreams ohne Probleme durchs Heimnetzwerk jagen. Bei Audio-Dateien gibt es daher keine Differenzen, ob per WLAN oder per kabelbasiertem Ethernet.
Bluetooth-Streaming haben wir im oberen Absatz bereits angesprochen und es ist generell die qualitativ schlechteste Methode. Zwar gibt es inzwischen moderne Codecs, z.B. Qualcomm aptX (HD, Lossless), allerdings bringt es nichts, wenn z.B. der Streamer aptX HD beherrscht, man aber keine BT-Quelle hat, die dieses Format ausgibt.
Welche Vorteile bieten kostenpflichtige/Abo-basierte Audiostreaming-Dienste?
Klarer Vorzug ist hier die uneingeschränkte Verwendung des Audio-Streaming-Dienstes inklusive sämtlicher Features ohne Werbung. Man kann sich eigene Wiedergabelisten erstellen, oft die Titel herunterladen (nur innerhalb der App – kein echter Datei-Download) und somit auch offline verfügbar machen.
Das ist vor allem bei Fahrten z.B. im Auto in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung vorteilhaft, oder beim Aufenthalt im Ausland, wenn man direktes Streaming mit teuren Roaming-Gebühren (gerade außerhalb der EU) erkauft.
Zudem gibt es auch spezielle Familien-Abos, die für die Mitglieder einer Familie bestimmt und viel günstiger sind, als wenn jeder für sich einzeln bezahlt. Bei einigen Anbietern kann man zudem zwischen unterschiedlichen Qualitätsstufen entscheiden, je nachdem, welchen Anspruch man hat. Die höchste Qualitätsstufe ist dann auch nur im Premium-Abo mit dem höchsten Preis verfügbar (z.B. Tidal HiFi Plus)
Diese Benutzeroberfläche stellt ein Maximum an Übersichtlichkeit, Flexibilität und Bedienkomfort bereit. Das Wechseln zwischen verschiedenen Apps entfällt. Roon durchforstet bei der Suche nach einem speziellen Titel die Bibliotheken aller Anbieter sowie die Dateien auf dem eigenen Server und bietet dann eine direkte Wiedergabemöglichkeit an.
Die Suchfunktion ist ein besonders mächtiges Tool innerhalb von Roon. Man kann nicht nur nach bestimmten Interpreten oder Titeln suchen, sondern auch nach spezifischen Zeiträumen oder nach Interpreten, die dem eigenen Musikgeschmack ähneln. Abgeleitet von den Suchkriterien kann Roon dann sogar selbstständig Playlisten generieren. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, eigene Wiedergabelisten zu erstellen.
Darüber hinaus bietet Roon Zugriff auf einen umfangreichen Schatz an Zusatzinformationen zu den einzelnen Künstlern, Musikalben, Recording-Studios, etc. Wie in einem Booklet lässt sich in den Tiefen der Roon-Datenbank, z.B. während des Musikgenusses, schmökern.
Entscheidet man sich für Roon sowie eine entsprechend kompatible Komponente mit Roon-Support ist auch stets die maximal mögliche Klangqualität sichergestellt. Die bitgenaue und damit 100% originalgetreue Wiedergabe sämtlicher via Roon zur Verfügung gestellter Musiktitel zählt zu den wichtigsten Eigenschaften der Musikverwaltungssoftware.
Wer sich ausführlich über Roon informieren möchte, findet alle Informationen in unserem HIFI-REGLER Special Roon – das innovativste Musikserverystem?
Übersicht über Streaming-Plattformen (Basis für den Zugriff auf sämtliche Streaming-Dienste) – Welche proprietären Plattformen gibt es?
Die großen Hersteller Yamaha, Denon/Marantz sowie Bluesound, Dali und NAD setzen auf Plattformen, die in Eigenregie entwickelt und gepflegt werden. Bei Yamaha handelt es sich hier um MusicCast. Denon und Marantz verwenden HEOS und Bluesound, Dali und NAD arbeiten mit BluOS. Technics wartet mit der Technics Audio Center App auf. Auch kleinere Unternehmen, wie z.B. AVM mit der X-Stream Engine, nutzen Eigenentwicklungen. Auch Sonos und Bose setzen auf eine eigene Plattform.
Übersicht über Streaming-Plattformen: Welche offenen oder herstellerübergreifenden Plattformen gibt es?
Viele Hersteller gehen einen anderen Weg und setzen auf eine herstellerübergreifende Plattform. Zu nennen wären hier Apple AirPlay 2, Google ChromeCast, Amazon Alexa, DTS Play-Fi oder auch LinkPlay . Gerade DTS Play-Fi und LinkPlay geben dem Hersteller den meisten Spielraum und die Möglichkeit, über das Design und die Struktur der App selbst zu entscheiden. Viele kleinere Hersteller nehmen dies wahr und können so vergleichsweise kostengünstig eine eigene App für Audiostreaming und Bedienung anbieten.
AirPlay 2 und Google Chromecast sind natürlich besonders mächtige Player in diesem Bereich. Apples erste Multiroom- und Streaming-Plattform (AirPlay 1 bot kein Multiroom) darf in keinem modernen Netzwerkplayer, AV-Receiver, AV-Verstärker etc. fehlen. Google Chromecast ist ebenfalls sehr weit verbreitet und bietet, was Streaming-Anbieter betrifft, wohl die größte Auswahl an. Amazons Alexa-System wird von vielen hauptsächlich wegen dem Sprachassistenten unterstützt.
- Tipp: Lesen Sie auch unser Special Qualitativ hochwertiges Audio-Streaming – Vorteile, Nachteile und Probleme von Spotify, Tidal & Co
Welche Vorteile/Nachteile bieten proprietäre/offene Streaming-Plattformen?
Großer Vorteil der Hersteller-eigenen Plattformen ist es, dass sie natürlich perfekt auf die Komponenten abgestimmt werden können. Das heißt: MusicCast funktioniert absolut problemlos auf Yamaha-Komponenten, Heos bei Denon+Marantz-Devices etc. Wenn Software-Updates herausgegeben werden, ist eine exakte Anpassung auf die Devices aus dem Portfolio möglich. Auch kann der Hersteller über Design, Aufbau, Bedienung, Anbieterauswahl und Funktionsumfang völlig frei entscheiden.
Nachteil: Die eigenen Plattformen sind zunächst teuer für den Hersteller (Entwicklung, Weiterentwicklung, Instandhaltung) und es kann unter Umständen auch lange dauern, bis neue Funktionen implementiert werden. Zudem heißt das für den Anwender: Man ist beim Aufbau eines Multiroom-Systems auf einen Hersteller angewiesen und kann nicht nach Belieben „mischen“.
Das funktioniert wiederum bei herstellerübergreifenden Plattformen. Hier ist die Plattform allein das nötige Bindeglied und nicht der Hersteller. Oft sind die „unbearbeiteten“ Roh-Apps zu den herstellerübergreifenden Plattformen von der Anzahl der enthaltenen Audio-Funktionen (DSPs, Bass/Höhenregelung, grafische EQs etc.) sehr schlicht gehalten. Darum gehen manche Anbieter, wie im obigen Absatz angedeutet, einen speziellen Weg und integrieren zwar als Basis eine herstellerübergreifende Plattform, „peppen“ dieser aber mit herstellerspezifischen Zusatzfunktionen auf.
Auch muss man prinzipiell, bezogen auf das Handling, zwischen den Plattformen wie HEOS, MusicCast, BluOS, etc. und Protokollen wie Airplay 2 oder auch Chromecast Audio unterscheiden. Bei AirPlay 2 z.B. gibt es keine eigene Applikation, sondern innerhalb der Apps der Streaminganbieter wird die kompatible HiFi-Komponente als Ausgabegerät gewählt. Dabei kann es auch zu Einschränkungen bzgl. der maximalen Bandbreite und der möglichen Formate kommen.
Grundsätzlich weisen alle Plattformen zwar viel Gutes, aber auch Unzulänglichkeiten auf. Das kann ein begrenztes Feature-Set oder auch ein wenig ansprechendes Design sein. Insbesondere bei der Übersichtlichkeit und der Erstellung von Playlisten, aber auch den personalisierten Musikempfehlungen gibt es noch Potential. Hier trumpfen die Apps der Streaminganbieter auf und bieten diesbezüglich nahezu alles, was man sich wünschen könnte. Allerdings muss die HiFi-Komponente dann die Connect-Funktion (Spotify, Tidal) unterstützen. Der Nachteil dabei ist, dass man zwischen den Apps der unterschiedlichen Anbieter hin- und herwechseln muss, wenn der gewünschte Titel bei einem Anbieter nicht oder nur in schlechterer Qualität vorliegt.
Jedes System weist Vor- und Nachteile auf. Roon hingegen kombiniert viele Vorteile der offenen und proprietären Plattformen und weist im Großen und Ganzen keine Nachteile auf, sofern die heimische HiFi-Kette alle Aspekte von Roon unterstützt. Allerdings entstehen, wie schon erwähnt, zusätzliche Kosten.