Marantz MODEL 30

Ich bin sehr begeistert. Der Sound hat sich hörbar verbessert zu meinem vorherigen Verstärker (der aber auch nur 1/4 soviel gekostet hat).

Nachdem ein Model 30 geliefert wurde und dieser leider nach 2 Tagen aus unerklärlichen Gründen seinen Geist aufgab, wurde er von HiFi Regler sofort gegen einen neuen ausgetauscht. Dieser läuft seit einer Woche ohne Probleme und hoffentlich bleibt es dabei. 
Ich denke aber, dass dies nicht Verschulden von Marantz ist, eher auf einen Transportschadeb zurückzuführen ist. 
was genau damit war werde ich wohl nie erfahren. 
 

FAZIT: der Marantz Model 30 in Verbindung mit dem Marantz SACD30n macht alles richtig und ich bin sehr glücklich über meine Wahl. 

Der Verstärker Marantz Model 30 hat mich von der ersten Sekunde an überzeugt, ja zunächst begeistert. Knochentrockene Bässe und detaillierte Mitten, die Stimmen authentisch darstellen, so dass Musik einen berührt. Sehr bald  fiel mir aber auf, dass mir jedoch etwas fehlte. Den Höhen fehlte für meinen Geschmack die Brillianz. Es klang eher als wenn über dem Hochtöner ein dickes Handtuch läge. Ich befürchtete schon, dass dies dem "warmen" Klang von Marantz-Geräten geschuldet wäre und war drauf und dran, das Gerät zurückzuschicken. Nur um sicher zu gehen wechselte ich noch das Kabel zurück auf mein vorher verwendetes Audioquest Big Sur. Ich hatte den Model 30 direkt mit dem empfohlenen Wireworld Eclipse 8 angeschlossen. Was soll ich sagen, es war das Kabel, das den Marantz so verhangen klingen ließ. Nun klingt alles offener und nach einem weiteren Kabeltausch zum Audioquest Water bin ich abolut zufrieden, ja begeistert. Auch der Phono-Vorverstärker, vorher hatte ich einen externen PHono-Vorverstärker von Pro-ject im Gebrauch (Phono box S2), überzeugt mit mehr Detailreichtum und räumlicher Darstellung (MM Ortofon 2M bronze). Ich kann den Marantz Model 30 nur empfehlen. Kette: Cambridge Audiomagic 200M, Audioquest Water, Marantz Model 30, Canton Reference 9K.

Meine Hörerfahrung mit High-Resolution Quelle (FLAC 96 vom USB-Stick aus "Marantz CD 60") und meinen Piega Coax Boxen: der Verstärker produziert glasklare Höhen ohne Ermüdungseffekt beim Hören, ausgewogen definierte Mitten, dazu sauberen Bass der auch bei Dynamik-Atacken nicht nachschleppt. Präzise gezeichnete, weite Räumlichkeit der Instrumente und Stimmen, kein "Verschmieren" dazwischen. High-End. Für andere Geräte ähnlicher Qualität legt man schon mal das Doppelte hin. Beide Daumen hoch.

Dieser Verstärker ist ein Hammer! Für mich gehört er in die gleiche Kathegorie, wie der SACD 30n. Aber er spielt nicht gleich "out of the box" so überwältigend. Das tut er, je nach Spielzeit und Material, aber später. Wer Geduld beweist, kriegt hier was ganz Exzellentes!

Aber, spielen lassen! Und ein Top-Stromkabel ist vonnöten!

Liebe HiFi- und High End Freunde,

seit fast 50 Jahren bin ich dem HiFi-Virus verfallen. In diesem Zeitraum waren mehrere Dutzend Geräte unverzichtbare Bestandteile unseres Haushaltes. Ja, ich hätte viele Bewertungen und Testberichte schreiben können - habe ich aber nicht. Diese hier ist tatsächlich meine allererste Bewertung, denn ich habe das Gefühl, dass das Model 30 von Marantz eine Kritik verdient hat. Gerade im Verstärker-Bereich habe ich einiges ausprobiert, denn die Auswahl und unterschiedliche Technik-Philosophien laden zum Ausprobieren ein. Aber bei allen meinen bisher verwendeten Verstärkern fehlte mir was. Nun steht Marantz' Model 30 seit zwei Wochen im Rack und spielt und spielt und spielt. Dieser Verstärker scheint etwas anders zu sein. Warum?

Ist Model 30...

...eine "eierlegende Wollmilchsau"? Nein!

Wer nach einem StreamerPowerDACComputeraudioamplifier sucht, ist hier fehl am Platz. Model 30 tut das, was die Bezeichnung "Verstärker" sagt: eingehende Signale von Platte, CD, Tuner etc (insgesamt stellt Model 30 fünf Eingänge plus einen exzellenten Kopfhörerverstärker zur Verfügung) werden verstärkt und an die Lautsprecher (Anschlüsse für ein Paar) weitergegeben. Und wie er das tut! Es kommt ein wohliges Analog-Feeling auf, obwohl die Endstufensektion digital ist. Wem die angegebenen 100 bzw. 200 Watt zu wenig sind, kann noch einen externen Leistungsverstärker anschließen. Soviel vorab: nötig ist das aus meiner Sicht nicht! Außerdem kann Model 30 in eine bestehenden Home Cinema Kette eingebunden werden. Das war's. Aber die Qualität, mit der Model 30 das alles macht, ist grandios. Wer will, kann mit der Balance- und Klangregelungsanpassung (ja, auch hierbei kommt ein Retro-Glücksgefühl auf) die Wiedergabe noch mehr an seine Bedürfnisse anpassen. Für Plattenfans ist Model 30 noch mit einem Phonovorverstärker (MM und MC, letzterer mit 3 einstellbaren absolut praxistauglichen Stufen) ausgestattet, der mehr als nur Beiwerk ist und meinen Musical Fidelity MX VYNL klanglich so in Verlegenheit gebracht hat, dass ich diesen glatt verkauft habe.

Ist Model 30 also...

ein Landschaftsmaler? Nein!

Auffällig ist seine seitlich an den Lautsprechern vorbei auffächernde Bühne. Instrumente und Gesang werden im Raum "festgetackert", bei Liveaufnahmen kann man gut nachvollziehen, wo die Bandmitglieder stehen oder sitzen. Der Zuhörer wird Teil der Audienz. Und der Bass, der ist der Hammer!  Egal, ob leise oder deutlich über Zimmerlautstärke: der Bass ist immer so laut wie er muss, tief, knackig, klar. Er trägt seinen großen Teil dazu bei, dass die Raumdarstellung so präzise ist wie sie ist. Ich habe immer den Eindruck, dass mehr als die bescheinigten 100 Watt zur Verfügung stehen. Model 30 hat meine Kompaktboxen Elac Adante AS61 4 Pi plus 2 im Griff und spornt sie zu Höchstleistungen an, egal bei welcher Lautstärke - was bei diesen Lautsprechern nicht einfach ist! Hörbeispiele: Roger Waters live In the flesh, Bob Marley Exodus,  The Police Ghost in the Machine.

Ist Model 30 also...

...ein Schnppchen? Ja und nein!

Wer ein Ausstattungswunder (siehe oben) sucht, sollte weiter suchen. Model 30 bleibt bei seinen Leisten und überlässt dem Streamer, CD- oder Universalplayer den Umgang mit und die Wandlung der Digitaldaten. Für den aufgerufenen Preis gibt es auf dem HiFi-Markt mehr Ausstattung als bei diesem Verstärker. Wer aber "den" Verstärker (vielleicht) für's Leben sucht, der unangestrengt und im besten Sinn neutral tolle Performances mit allen Zuspielern in den Raum hebt, der wird mit dem Model 30 seine Freude haben. 3000 € ist eine Stange Geld. Aber wenn es die letzte Investition in einen Verstärker ist  - und das Zeug in die engere Wahl zu kommen hat das Model 30 - hat Marantz alles richtig gemacht. Und ich auch.

Meine Zuspieler: Linn Majik DS, Acoustic Solid Machine Small WTB 213 Ortofon Valencia MC, Elac Adante AS61 mit 4 Pi plus 2, Kabel von Audioquest.